Wadrill Hand in Hand, um schnell zu helfen

Wadrill · Eine gemeinsame Übung der Feuerwehr mit dem DRK führte vor Augen, wie sich beide vorbildlich ergänzen und Leben retten können.

 Ein Verkehrsunfall mit zwei Autos und drei verletzten Fahrzeuginsassen war das angenommene Unfallszenario für die gemeinsame Übung von Löschbezirk und DRK-Ortsverein Wadrill.

Ein Verkehrsunfall mit zwei Autos und drei verletzten Fahrzeuginsassen war das angenommene Unfallszenario für die gemeinsame Übung von Löschbezirk und DRK-Ortsverein Wadrill.

Foto: Erich Brücker

„Gemeinsamkeit macht stark“: Diesem Schlagwort ist alljährlich eine gemeinsame Übung des Löschbezirks Wadrill der Freiwilligen Feuerwehr Wadern mit dem DRK-Ortsverein im Ort gewidmet. Dabei zeigen beide Rettungsmannschaften sehr realistisch ihren Ausbildungsstand und ihr Können im Dienst am Nächsten. „Die Zusammenarbeit schulen, die Arbeitsabläufe optimieren sowie die Kameradschaft pflegen“, nennen Löschbezirksführer Markus Hassler und DRK-Vorsitzender Manfred Mörsdorf den Zweck der gemeinsamen Übungen. Darüber hinaus wolle man untereinander Verständnis und Anerkennung für die Hilfsarbeit des anderen wecken. Außerdem führe man der Bevölkerung die Arbeitsweisen sowie das Hand-in-Hand-Arbeiten der Einsatzkräfte vor.

In diesem Jahr war das Übungsszenario ein Unfall auf einer Landstraße mit einem Unfall, an dem zwei Personenwagen und ein Fahrradfahrer beteiligt waren. Einsatzleiter war der stellvertretende Löschbezirksführer Holger Brücker. „Erstmals haben wir einen hydraulischen Rettungssatz, bestehend aus Aggregat, Schere und Spreizer eingesetzt“, betont der Übungsleiter. Die Abstimmung der Rettungsabläufe erfolgte durch die zuständigen Gruppenführer und den DRK-Einsatzleiter Manfred Mörsdorf festgelegt und stand unter dem Aspekt „sofort – schnell – schonend“.

Die Übungsannahme: Ein Pkw mit einem Fahrer eines Zulieferers für Apotheken gerät auf einer Landstraße ins Schleudern. Er streift ein entgegenkommendes Fahrzeug und kommt schließlich von der Fahrbahn ab, überschlägt sich und kommt auf der Beifahrerseite zum Liegen. Das Drehen des Fahrzeugs auf die Räder ist nicht möglich. Der Fahrer hängt im Gurt fest, die Füße sind in den Pedalen verhakt. Aus dem Kofferraum des Fahrzeugs treten Nebelschwaden hervor, die zunächst nicht eingeordnet werden können.

Das Fahrzeug ist mit dem Aufkleber „Eilige Arzneimittel“ gekennzeichnet. Das touchierte Fahrzeug kommt ebenfalls von der Fahrbahn ab und prallt frontal gegen einen Baum. Beide Personen sind einge-
klemmt. Der Fahrer blutet aus Nase und Ohren, ein Schädelbasisbruch wird vermutet. Er erleidet während der Rettung einen Herzstillstand, wodurch eine Sofortrettung erforderlich wird. Der Beifahrer muss aufgrund einer Lendenwirbelverletzung schonend und achsengerecht gerettet werden. Der Fahrradfahrer ist nicht direkt an der Kollision beteiligt, er fährt aber vor Schreck in den Graben und erleidet einen leichten Schock. Er meldet den Unfall an die Leitstelle.

Beim Eintreffen der 27 Einsatzkräfte vom Löschbezirk wurden zunächst die Nebelschwaden mit einem Trupp unter Atemschutz erkundet. „Diese waren jedoch sehr schnell als unproblematisch eingestuft“, stellte Brücker fest. Das weitere Vorgehen erfolgte mit dem neuen Rettungssatz. Der Schwerpunkt lag auf der schnellen und schonenden Rettung aller Fahrzeuginsassen, nachdem zuvor das auf dem Kopf stehende Auto gesichert und stabilisiert worden war. Die geretteten Patienten wurden an einem eingerichteten Verbandplatz des DRK, das mit zehn Rettungskräften anwesend war, weiter versorgt und für den Weitertransport vorbereitet. „Die im Vorfeld bereits durchgeführten neun Übungen in 340 Stunden mit dem neuen hydraulischen Rettungssatz haben sich ausgezahlt. Die Arbeiten mit Schere und Spreizer erfolgten am Unfallort vorschriftsmäßig“, lobte Brücker seine Kameraden.

Die gemeinsame Übung mit dem DRK war zugleich Abschluss dieser Übungstermine.

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