Fußball Tünsdorf tobt nach wertlosem Sieg

Tünsdorf/Dillingen · VfB gewinnt erstes Relegationsspiel um den Aufstieg, doch nur einen Tag später wird klar: Der Sieg nützt nichts.

 Wird VfB-Torjäger Charles Haffner bis Sonntag richtig fit?

Wird VfB-Torjäger Charles Haffner bis Sonntag richtig fit?

Foto: Heiko Britz

Die Bezirksliga-Fußballer des VfB Tünsdorf haben den Auftakt der Dreier-Relegation zur Fußball-Landesliga erfolgreich gemeistert – und einen Tag lang geglaubt, damit einen ersten Schritt Richtung Aufstieg gemacht zu haben. Der Vizemeister der Staffel Merzig-Wadern bezwang am Mittwochabend vor gut 500 Zuschauern in Dillingen den Zweitplatzierten der Bezirksliga Saarbrücken, die Reserve des SC Großrosseln, mit 2:0 (1:0).

„Am Ende war es ein hochverdienter Sieg“, sagte Tünsdorfs Trainer Kai-Uwe Hahn. „In den ersten zehn Minuten hat Großrosseln sehr früh gestört und mächtig Druck ausgeübt. Dann aber hat meine Mannschaft den Kampf unheimlich gut angenommen.“ Nach einem der stets gefährlichen Standards Großrosselns hatte Tünsdorf Glück, als der Ball am Außenpfosten des VfB-Tors landete. Ein rüdes Einsteigen eines SCG-Akteurs sorgte dann aber für eine Wende im Spiel: „Danach ging ein Ruck durch die Mannschaft“, sagte Hahn. Einen Frei­stoß des starken Routiniers Carsten Schöneck köpfte Andreas Dillhöfer nach rund 30 Minuten zum 1:0 ins Tor. Im Anschluss verpasste es der VfB zwar lange, ein zweites Tor nachzulegen, dafür ließ Tünsdorf defensiv aber kaum etwas zu. Zehn Minuten vor dem Ende fiel schließlich die Entscheidung: Nach einem Konter traf Kevin Backes zum umjubelten 2:0-Endstand.

Nur einen Tag später herrschte in Tünsdorf dann allerdings Katerstimmung. Denn da stellte sich heraus, dass der Sieg wertlos ist. Der Grund: Der FV Bischmisheim (Zweiter der Landesliga Süd) gewann am Donnerstag das Relegationsspiel um den Verbandsliga-Aufstieg gegen die SG Körprich-Bilsdorf (Zweiter der Landesliga West) mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Folge: Bischmisheim steigt in die Verbandsliga auf – und in der Landesliga Süd wird somit ein Platz frei. Den nimmt der SC Großrosseln II ein, der damit aus der Dreier-Relegation ausscheidet.

Das für Sonntag angesetzte Spiel zwischen Großrosseln und Schaffhausen fällt daher aus – stattdessen muss nun Tünsdorf bereits am Sonntag (statt am Mittwoch) gegen den SSC ran. „Was sich der Verband da wieder ausgedacht hat, ist mir ein Rätsel“, ärgert sich Hahn. „Wir haben jetzt ein schweres Spiel vom Mittwoch in den Beinen, nach dem jeder körperlich komplett erledigt war. Das ist schlicht eine Sauerei. Ich fühle mich im falschen Film, dass wir jetzt trotz des Sieges am Sonntag gegen einen frischen Gegner um alles oder nichts spielen.“

„Hut ab vor so viel Unfähigkeit“, schrieb ein User auf der Facebook-Seite des Vereins. Immerhin darf der VfB darauf hoffen, dass der muskulär angeschlagene und im ersten Relegationsspiel nur eingewechselte Torjäger Charles Haffner (32 Tore in 28 Spielen) bis dahin wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist.

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