Für eine sauberere Umwelt Grundschüler kämpfen gegen Plastikmüll

Merzig · Über die Parteigrenzen hinweg ist man sich weitgehend einig, dass ein nachhaltiger und respektvoller Umgang mit der Natur mehr in den Fokus rücken sollte. Die Grundschule St. Josef in Merzig will sich nach eigenem Bekunden auch aktiv für den Umweltschutz einsetzen.

 Die Kinder lauschten gebannt Meeresbiologin Angelika Jensen (vorne r.), die von der massiven Vermüllung der Ozeane durch Plastik erzählte.

Die Kinder lauschten gebannt Meeresbiologin Angelika Jensen (vorne r.), die von der massiven Vermüllung der Ozeane durch Plastik erzählte.

Foto: Grundschule St. Josef

Daher ist die Schule mit dem Verein „The Blue Mind“ in Kontakt getreten. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bildungsmaßnahmen mit dem zentralen Ziel Meeresschutz zu ergreifen.

In Merzig war vor kurzem die Meeresbiologin Angelika Jensen zu Gast. Die Diplom-Biologin und Tauchlehrerin aus Trier absolviert ihr Studium in Meeresbiologie an der Universität Bremen sowie der Ocean University of China und hat schon an zahlreichen Forschungsexpeditionen auf der ganzen Welt teilgenommen. Sie erzählte den Kindern und Erwachsenen von ihren Erlebnissen, die sie während ihrer Reisen erlebt hat. Anhand von Fotos und Videosequenzen zeigte Jensen einerseits die Schönheit der Meereswelt mit ihren Korallenriffen und Tieren, andererseits aber auch die vom Menschen verursachte „Vermüllung“ der Ozeane. Die Referentin erzählte von Tieren, die im Müll verenden, und von alten Fischernetzen (sogenannte „Geisternetze“), die zur Falle für kleinere und größere Tiere werden.

Darüber hinaus illustrierte sie dem Publikum den Weg, den eine kleine Plastikverpackung, die hier in Merzig weggeworfen wird, nimmt. Mit dem Wind gelangt sie zunächst in die Saar, von dort aus in die Mosel, dann in den Rhein und schließlich ins Meer. Hier „zerfällt“ die Verpackung über viele Jahre in immer kleinere Plastikstücke und wird zu Mikroplastik, den die Meeres-Tiere fressen. Von dort aus gelangt der Mikroplastikmüll über den Fischfang schließlich wieder auf unsere Teller, also auf Dauer wieder zu uns zurück.

„Durch die Strömungen im Meer bilden sich an diversen Stellen sogar echte Müllteppiche im Meer. Der größte liegt nordöstlich von Kalifornien und hat eine Fläche, die viermal so groß wie Deutschland ist“, erklärte Jensen. Insgesamt befänden sich 120 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer, 70 Prozent davon auf dem Meeresgrund. Die Zuhörer zeigten sich davon erschreckt und überlegten mit der Expertin, wie jeder einzelne im Alltag Plastik vermeiden kann.

„Wenn jeder Mensch es schaffen könnte, 50 bis 80 Prozent seines Plastikmülls zu vermeiden, dann wären wir auf einem tollen Weg in die richtige Richtung“, so Jensen. In den nächsten Wochen wollen die Schüler gemeinsam alle nochmal ganz bewusst in der Schule und im Alltag darauf achten, Plastikmüll zu vermeiden und dann gemeinsam mit der gesamten Schule überprüfen, wie viel weniger sie an Plastikmüll produziert haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort