Merzig „Merzig braucht die Nordumfahrung“

Merzig · In einem Brief hat die Bürgerinitiative die Landesregierung angemahnt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Nur eine Umgehung verringere den Durchgangsverkehr.

 Stoßstange an Stoßstange quer durch Merzig: Das ist Alltagssituation in der Hauptverkehrszeit, nicht nur bei Veranstaltungen.

Stoßstange an Stoßstange quer durch Merzig: Das ist Alltagssituation in der Hauptverkehrszeit, nicht nur bei Veranstaltungen.

Foto: rup

Die Bürger-Initiative „Nordsaarlandstraße jetzt!“ hat sich in einem Scheiben an den neuen saarländischen Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sowie an Wirtschafts- und Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) erneut für den Bau einer Nordumfahrung bei Merzig stark gemacht.

„Merzig braucht die Nordumfahrung! Sie ist dringend geboten, um den Durchgangsverkehr zu verringern“, heißt es in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. Nur so werde „endlich eine Besserung der dramatischen Verkehrssituation in Merzig erreicht werden“.

Die BI fordert daher von der Landesregierung, den Bau einer Nordumfahrung nicht ad acta zu legen, sondern durch geeignete Maßnahmen voranzutreiben. „Deshalb muss unverzüglich eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden mit dem Ziel einer Weiterführung der L 158 vom Losheimer Stausee kommend als Vorrangstraße über den kleinen Potsdamer Platz in Richtung A8.“

Diese Streckenführung entspricht einem Vorschlag, den der Merziger Bürgermeister Marcus Hoffeld (CDU) und sein Beigeordneter Dieter Ernst (SPD) im April 2017 gemacht hatten. Sie hatten sich für eine Trassenführung ausgesprochen, die die bereits bestehende Ortsumgehung Besseringen nutzt. Dafür müsste eine Verbindung zwischen der L 158 Losheim-Mettlach (der so genannten Vergissmeinnichtstraße) und der neuen Ortsumgehung im Bereich Auf der Haardt geschaffen werden. Dieses neu zu bauende Straßenstück würde durch den Merziger Kammerforst verlaufen, die entsprechende Abfahrt wäre kurz vor dem Ortseingang von Mettlach.

„Die Gründe für eine Vollendung der Nordsaarlandstraße durch eine direkte Verbindung der Autobahn A1 mit der A8 unter Umgehung der Kreisstadt Merzig sind seit Jahren hinreichend bekannt“, führt BI-Sprecher Ulrich Kieborz in seinem Schreiben an den Regierungschef und seine Stellvertreterin aus. Der Durchgangsverkehr habe drastisch zugenommen, die durch Merzig führende L157 habe auf dem Teilstück Brotdorf–Merzig/Losheimer Straße-Torstraße-Hochwaldstraße-Rieffstraße-Hilbringer Brücke-Anschlussstellen zur A8 inzwischen nicht nur zu den Hauptverkehrszeiten ihre Kapazitätsgrenze überschritten.

Kieborz: „Die kleinste Baumaßnahme an diesen Straßen oder an einer Autobahnzufahrt führt zu einem Verkehrschaos.“ Auch darum habe die Stadt Merzig durch Bürgermeister Hoffeld und den Beigeordneten Ernst vor über einem Jahr der damaligen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und ihrer Stellvertreterin einen Vorschlag zur schnellen Realisierung einer Nordumfahrung Merzig unter Einbeziehung der Ortsumgehung Besseringen vorgelegt. „Das war ein Hilferuf, der bisher nach unserem Wissen ungehört verhallt ist“, urteilt Kieborz.

 Seit langem machen sich Ulrich Kieborz und seine Mitstreiter für die Umgebung stark.

Seit langem machen sich Ulrich Kieborz und seine Mitstreiter für die Umgebung stark.

Foto: SZ/Kieborz

Er erinnert daran, dass das Projekt Nordsaarlandstraße in mehreren Koalitionsverträge von CDU und SPD aufgenommen worden sei – auch in jenen für die Legislaturperiode 2017 bis 2022. „Weit über 5000 Unterschriften wurden in der Staatskanzlei Ihrer Vorgängerin übergeben“, schreibt Ulrich Kieborz an Tobias Hans. Die Nordumfahrung Merzig sei nach wie vor „überfällig“.

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