"Ministerium schweigt zur Nordsaarlandstraße"

Losheim. Wie weit sind die Planungen der Nordsaarlandstraße gediehen? Eine Frage, die Losheims Bürgermeister Lothar Christ und dem Losheimer Wirtschaftsforum unter den Nägeln brennt. Daher hat sich der Verwaltungschef in einem Brief ans Wirtschaftsministerium gewandt

Losheim. Wie weit sind die Planungen der Nordsaarlandstraße gediehen? Eine Frage, die Losheims Bürgermeister Lothar Christ und dem Losheimer Wirtschaftsforum unter den Nägeln brennt. Daher hat sich der Verwaltungschef in einem Brief ans Wirtschaftsministerium gewandt. "Offiziell wurde die Gemeinde Losheim am See zuletzt vor über einem Jahr über den Stand der Planungen informiert - und das auch erst auf schriftliche Nachfrage", beschwert er sich bei Wirtschaftsminister Joachim Rippel. Das Planfeststellungsverfahren für die Ortsumgehung Besseringen sei offensichtlich abgeschlossen. Dagegen seien die Planungen für die Gemeinde Losheim am See und den gesamten Hochwaldraum so wichtige Nordsaarlandstraße noch keinen Schritt weitergekommen, mutmaßt der Losheimer. "Dies betrifft insbesondere die Nordumfahrung Merzig als Neubaumaßnahme und direkten Lückenschluss zwischen L 158 und B 51/A8 bei Besseringen." Bereits im April vergangenen Jahres habe Rippel den Landesbetrieb für Straßenbau beauftragt, die begonnene Planung fertig zu stellen, schreibt der Bürgermeister und bezieht sich auf Zusagen des Wirtschaftsministers. Dabei sollten besonders streng geschützte Arten von Pflanzen und Tieren untersucht werden. "Inzwischen ist schon über ein Jahr vergangen, ausreichend Zeit, auch hochkomplexe Sonderuntersuchungen der Fauna und Flora über einen ganzen Jahreszyklus zum Abschluss zu bringen", kritisiert Christ. Daher lasse er das Argument der umweltpolitischen Brisanz für den "offensichtlichen planerischen Stillstand" nicht mehr gelten. Um die Realisierung nicht zu gefährden, sei es nötig, die Dinge sorgfältig abzuarbeiten, hatte es aus dem Wirtschaftsministerium geheißen. In anderen Kommunen sei die Planung - vor allem aber die Realisierung von Teilen der Nordsaarlandstraßeninfrastruktur - bereits deutlich weiter fortgeschritten, moniert der Losheimer Verwaltungschef. Als Beispiel nennt er die Planung für den Kastler Berg. "Nur von Losheim in Richtung Merzig tut sich nichts, sieht man einmal von der Verlegung der B 268 im Bereich der vorgesehenen Werkserweiterung der Firma Homanit ab." Auch ohne Baurecht sei die Umgestaltung des Unfallschwerpunktes "Kleiner Potsdamer Platz" an der Kreuzung der L 374/L 158 zwischen Brotdorf und Bachem ohne langwierige Vorplanungen möglich. "Auch fordert die Gemeinde Losheim am See bereits seit Jahren den Ausbau der L 158, die Verbindung zwischen der L 374 und der B 268." Grund: Lkw mit gefährlichen Gütern rollten immer noch über die L 157 und nutzten die Ortsdurchfahrten von Bachem und Losheim. "Soll 2010 hier etwas geschehen, so müssten die Maßnahmen finanziell unterfüttert und die Planungen jetzt in Auftrag gegeben werden." Christ fordert die Landesregierung auf, über der Diskussion der Umgehung Besseringen die Nordsaarlandstraße nicht zu vergessen. Gemeinde und Öffentlichkeit müssten endlich einmal umfassend über den aktuellen Stand der Planungen für die Nordumfahrung Merzig informiert werden. Das gelte auch für die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans ÖPNV Saarland. Ohne dessen Rahmenbedingungen und Vorgaben, etwa Aussagen zur Reaktivierung der Bahnstrecke Merzig-Losheim für den Personenverkehr oder zum landesweiten Nachtbusnetz, "kommt auch die Fortschreibung des Nahverkehrsplanes des Landkreises Merzig-Wadern nicht von der Stelle", schreibt Christ in dem Brief weiter. "Offensichtlich herrscht hier planerischer Stillstand."Bürgermeister Lothar Christ

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