Giftalarm auch im Merziger Rathaus

Merzig · War es ein Trittbrettfahrer? Oder womöglich derselbe Täter? Einen Tag, nachdem ein Brief mit weißem Pulver im Neunkircher Rathaus einging und die Verwaltung lahmlegte, ist gestern das Gleiche im Rathaus Merzig passiert.

 Das Pulver wurde von Feuerwehrleuten des ABC-Zuges des Landkreises in Schutzanzügen sichergestellt. Foto: Rolf Ruppenthal

Das Pulver wurde von Feuerwehrleuten des ABC-Zuges des Landkreises in Schutzanzügen sichergestellt. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Nur einen Tag nach dem vermeintlichen Giftanschlag auf das Neunkircher Rathaus hat gestern Vormittag auch im Merziger Rathaus Aufregung geherrscht. Ein an Bürgermeister Marcus Hoffeld (CDU ) adressierter Brief enthielt eine weiße Substanz. Die Mitarbeiterin, die den Brief geöffnet hatte, wurde umgehend ärztlich untersucht. "Es geht ihr soweit gut", sagte Hoffeld sichtlich betroffen am Nachmittag der SZ. Parallelen zu den Vorfällen in Neunkirchen liegen auf der Hand. "Wir wissen nur, dass es ein weißes Pulver ist", sagte Einsatzleiter Ralf Bernardy. "Aber das kann alles sein." Bis ein Ergebnis der Untersuchung der Substanz vorliege, werde es etwa eine Woche dauern, so Bernardy.

Vorsorglich wurde das Dienstzimmer der Mitarbeiterin von speziellen Einsatzkräften der Feuerwehr für gefährliche Stoffe und Güter dekontaminiert. Deshalb wollte gestern niemand von Entwarnung sprechen. "Selbst wenn es nur Mehl ist, weiß man nicht, ob das nicht verseucht ist", sagte Heinz Dewald vom Gesundheitsamt Merzig-Wadern.

Die Polizei ermittelt wegen "Störung des öffentlichen Friedens unter Androhung von Straftaten mit möglichen chemischen oder biologischen Substanzen", sagte Georg Himbert , Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. "Es liegt nahe, dass es Zusammenhänge mit dem Fall in Neunkirchen gibt." Möglich sei auch ein Trittbrettfahrer. Die dafür notwendige Analyse beider Briefe laufe derzeit noch.

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