Einfach mal die freie Zeit genießen

Brotdorf · Ende einer Ära: Trainer Thomas Schmitt geht beim TuS Brotdorf im Sommer von Bord, Markus Zeimet wird sein Nachfolger.

Sein halbes Leben war Thomas Schmitt beim TuS Brotdorf als Handball-Trainer aktiv. Nach der Saison will der 51-Jährige das Klemmbrett zur Seite legen und einfach mal die freie Zeit genießen. 25 Jahre sind genug. "Ich höre auf", sagt Schmitt. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, ergänzt er, doch der Entschluss stehe fest. Und auch das Ziel ist klar. "Den Klassenverbleib sichern. Je früher, desto besser", beschreibt Schmitt die Herkulesaufgabe, die noch einmal vollen Einsatz verlangt. Dabei sind die Kraftreserven fast aufgebraucht. "Die letzten Jahre waren toll, aber auch anstrengend. Dieser Abstiegskampf kostet Kraft", sagt er.

Selten tobte in der Saarlandliga der Kampf um den Klassenverbleib so heftig wie diesmal. Acht von 14 Teams sind gefährdet, und die Wombats stecken mittendrin. Mit 10:22 Punkten ist Brotdorf im 14er-Feld Zwölfter. Abstiegsplätze belegen auch der punktgleiche TuS Elm-Sprengen (13.) und Schlusslicht Ottweiler mit sechs Zählern. Der Abstand zum rettenden Ufer, also Rang 11, beträgt aber auch nur ein Pünktchen. Schmitts Truppe hat Potenzial, aber sie hat auch viel Pech und Probleme, in kritischen Lagen mit Druck umzugehen. Dies stellte Zuschauer Markus Zeimet fest, als er beim letzten Heimspiel sah, wie die Wombats gegen Tabellenführer TV Niederwürzbach zur Pause mit fünf Toren führten und doch mit 28:31 unterlagen. "Mit jedem verlorenen Spiel verlierst du Selbstvertrauen, und so wird es dann immer schwerer", sagt der A-Schein-Trainer. Ihn hat der TuS als Nachfolger auserkoren. Nach einem Jahr Pause freut sich Zeimet auf die neue Aufgabe - egal in welcher Klasse. "Ich drücke den Jungs die Daumen. Wenn sie an einem Strang ziehen, können sie es packen", glaubt der Trainer, der zuletzt bei Frauen-Saarlandligist TuS Neunkirchen unter Vertrag war und davor auch jahrelang die Frauen des HSV Merzig-Hilbringen trainiert hat. "Wir freuen uns, mit Zeimet einen so erfahrenen Trainer verpflichten zu können. Die Zusammenarbeit soll langfristig sein", sagt TuS-Chef Christoph Rehlinger. Schmitt will derweil künftig mehr Zeit auf dem Mountainbike verbringen und die Wombats-Spiele als Fan genießen. 55 Teams hat er beim TuS in seiner Amtszeit trainiert, im Jugendbereich und bei den Aktiven. Viele Spieler der ersten Welle betreut er seit der E-Jugend - seit 15 Jahren. Zeit für den Wechsel, glaubt das Trainer-Urgestein. "Zeit, die Segel zu straffen und das Schiff mit frischem Wind und neuem Kapitän auf eine neue Route zu navigieren." Wohin die Reise geht, ist derzeit noch offen.

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