Ein Stück Amerika in Deutschland

Merzig · Bei einer Rundfahrt über den Stützpunkt erfuhren die Schüler vieles über das Leben der Soldaten. Anschließend besuchten sie das Dokumentations- und Ausstellungszentrum zur Geschichte der US-Amerikaner in Rheinland-Pfalz.

 Die Schüler des Seminarfachs Business English bei ihrer Exkursion zur Airbase in Ramstein. Foto: Schule

Die Schüler des Seminarfachs Business English bei ihrer Exkursion zur Airbase in Ramstein. Foto: Schule

Foto: Schule

Nach Ramstein-Miesenbach führte 40 Schüler des Kurses "Business English" am Peter-Wust-Gymnasium eine besondere Exkursion mit Kursleiterin Marion Licht. Hintergrund war die eingehende Beschäftigung mit der Geschichte des amerikanischen Militärflughafens und der wirtschaftlichen Bedeutung der Stationierung von US-Truppen im benachbarten Rheinland-Pfalz.

Lukrative Einnahmequelle

Bereits 1948 begann in Rheinland-Pfalz die Stationierung amerikanischer Truppen. Für viele Deutsche eröffnete sich eine lukrative Einnahmequelle, indem sie ihre Häuser oder Wohnungen an Amerikaner vermieteten. Für andere bot sich die Möglichkeit, als Zivilbeschäftigte bei den US-Streitkräften zu arbeiten. Eine solche Zivilangestellte ist Elke Sittel vom Verbindungsbüro des 86. Lufttransportgeschwaders. Sie erzählte den Schülern auf der englischsprachigen Rundfahrt alles über den Stützpunkt. Ihr zufolge nutzt die amerikanische Luftwaffe Ramstein mit seinen zwei Start- und Landebahnen vorwiegend als europäische Drehscheibe für Fracht- und Truppentransporte weltweit. In der Kaiserslautern "Military Community" (Militär-Gemeinde) leben über 50 000 Amerikaner. Der Flugplatz beschäftigt über 6000 Zivilangestellte. Die Schüler erhielten einen Eindruck von den Wohn- und Lebensverhältnissen der amerikanischen Soldaten, die in der Regel für einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren in Ramstein stationiert sind. Es befinden sich 500 Wohnungen auf der Basis selbst, jedoch muss sich etwa die Hälfte der Soldaten nach Unterkünften außerhalb umsehen.

Abgesehen von einer eigenen amerikanischen Post, einer Feuerwehr, einer amerikanischen und einer deutschen Polizeiwache verfügt der Stützpunkt über zwei Hotels, diverse Clubs, einen Golfplatz, ein Bowling-Center, zahlreiche Restaurants, eine große Bibliothek, Kinos, ein Fitness-Center sowie ein Schwimmbad mit Trainingspool. Des Weiteren sind neben einem gut ausgebauten Netz von Kinderbetreuungseinrichtungen insgesamt vier Schulen auf dem Gelände angesiedelt.

Einkaufscenter eröffnet

Im 2009 eröffneten Kaiserslautern "Military Community Center" (Militär-Gemeinschafts-Zentrum) wurde bei einer Führung auf die Bedeutung dieses riesigen Einkaufskomplexes für die US-Bürger hingewiesen. Laut Geschäftsleitung gebe es zwar auch deutsche Geschäfte, das Warenangebot orientiere sich aber stark an den Wünschen der amerikanischen Kundschaft. Die Informations-Zentren "Windows to Rheinland-Pfalz" und "Ramstein Tickets & Tours" dienen als Portal für die amerikanischen Soldaten, die ihren Aufenthalt in Deutschland nutzen wollen, um Land und Leute kennenzulernen.

Der anschließende Besuch im Dokumentations- und Ausstellungszentrum zur Geschichte der US-Amerikaner in Rheinland-Pfalz ermöglichten Projektleiter Michael Geib und die Kulturbeauftragte des Landkreises Kaiserslautern , Georgia Matt-Haen. Unter anderem wurde den Schülern, die vor den Toren des Militärflughafens die Gedenkstätte für die 70 Opfer der Flugtagkatastrophe vom 28. August 1988 besucht hatten, wurde anhand von Dokumentationen das Ausmaß dieses Unglücks vor Augen geführt.

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