Großkontrolle im Dreiländereck

Merzig-Wadern · Dort, wo sich zuletzt Einbrüche häuften, führte die Polizei am Mittwochabend landesweit Kontrollen durch. Im Grünen Kreis lag der Schwerpunkt im grenznahen Gebiet. Die SZ begleitete die Polizei bei den Kontrollen.

 Die Polizei kontrollierte auffällige Fahrzeuge in Sachen Einbruchsdiebstahl. Foto: Becker & Bredel

Die Polizei kontrollierte auffällige Fahrzeuge in Sachen Einbruchsdiebstahl. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

"Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte!" Rund 450 Mal fielen diese Worte am Mittwochabend im Landkreis. Es war bitterkalt, als die Polizeibeamten am Nenniger Busbahnhof mit den Fahrzeugkontrollen begannen. "Es handelt sich dabei um keine Routinekontrolle, sondern um eine landesweit angelegte Aktion mit Schwerpunkt Wohnungseinbruch", erklärte Einsatzleiter Rainer Gitzinger. Im gesamten Saarland wurden die Kontrollen durchgeführt, verstärkt dort, wo sich in Vergangenheit Einbrüche häuften. Im Landkreis Merzig-Wadern wurden fünf Kontrollstationen eingerichtet: Am Nenniger Busbahnhof, am Grenzübergang Perl, auf einem Parkplatz zwischen Nennig und Sinz, in der Apacher Straße in Perl und auf der Strecke zwischen Wehingen und auf der Autobahnauffahrt Wellingen.

"Natürlich ist es sehr unwahrscheinlich, bei einer solchen Aktion Täter aufzugreifen", sagte Gitzinger. "Hierbei geht es vielmehr um Prävention durch die Polizei und darum, mögliche Erkenntnisse über gesuchte Fahrzeuge zu erlangen." Die Polizei sei sich bewusst, dass dadurch allein Kriminelle nicht aufzuhalten seien. Für den Einsatzleiter gehört mehr dazu. "Wir fahren in letzter Zeit auch verstärkt Streifen in den gefährdeten Ortschaften", berichtete er. Aber auch die Aufmerksamkeit der Bürger sei unerlässlich für den Kampf gegen das Verbrechen. "Häufig bekommen die Leute etwas mit, halten es aber für zu belanglos, um es der Polizei mitzuteilen", so Gitzinger.

Nachdem die Kontrolle in Nennig angelaufen war, ging es für ihn weiter über Perl nach Wehingen . In Nennig musste es wegen des Feierabend-Verkehrs aus Luxemburg Schlag auf Schlag gehen. In Wehingen hingegen war vergleichsweise wenig los, was wohl an der fortgeschrittenen Uhrzeit und der drohenden Straßenglätte lag.

Auf dem Weg dorthin erzählte Gitzinger von der Zusammenarbeit mit den Kollegen in Frankreich und Luxemburg. "Das funktioniert alles sehr gut", lobte er. Nur die Hierarchie bei Gendarmerie und Police in Frankreich sei manchmal problematisch. Der Polizist hatte aber auch ein paar Tipps auf Lager: "Abends das Licht in der Wohnung anlassen und darauf achten, dass alle Fenster und Türen verschlossen sind." Nach fünf Stunden konnten sich die durchgefrorenen Beamten endlich über einen Tee freuen - ohne einen Einbrecher zu ertappen.

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