Leichtere Berufswahl durch Besuche in mehreren Betrieben

Neunkirchen · Schule und Wirtschaft zusammen zu bringen – das ist das Ziel des Neunkircher Zukunftsdiploms. Jugendliche sollen durch das Projekt eine Hilfestellung für die Berufswahl bekommen. Jetzt war schon zum dritten Mal Abschlussfeier.

Wenn nach einem erfolgreichen Abschluss Diplome ausgehändigt werden, geschieht das in aller Regel nicht in einem Kino. Anders in Neunkirchen. Rund 60 Schülerinnen und Schüler - hauptsächlich von Maximilian-Kolbe-Schule, Ganztagsgesamtschule Neunkirchen und Biedersbergschule - haben im Cinetower ihr "Neunkircher Zukunftsdiplom" erhalten. Mit dieser Auszeichnung bestätigt der Arbeitskreis "Arbeiten und Wirtschaften", dass der Inhaber erfolgreich am Projekt Zukunftsdiplom teilgenommen hat. Dahinter steht die Idee, jungen Menschen Einblicke in Beruf und Wirtschaft zu geben. An sechs Terminen haben Unternehmen als Projektpartner den Schülern nachmittags ihre Türen geöffnet und Einblicke in betriebliche Abläufe und Organisation sowie die Aufgabenfelder der Mitarbeiter gewährt. Dabei waren die Sparkasse Neunkirchen, die Kommunale Energie- und Wasserversorgung (KEW), das Abfallheizkraftwerk, die Marienhausklinik St. Josef, die Reha GmbH sowie Kern GmbH und Verlag Baranec.

Die Schüler waren ins Kino 3 eingeladen, um mit Vertretern der im Projekt engagierten Unternehmen ihren Abschluss beim Film "Buddy" zu feiern. Dort begrüßte Klaus Häusler von der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft (WFG) die jungen "Diplomanden" und erinnerte nochmal an den Gedanken, der dem Projekt zu Grunde liegt. "Wir wollten jungen Menschen die Gelegenheit geben, in die Unternehmen hineinzuschnuppern." Schon zum dritten Mal habe man so Wirtschaft und Schulen zusammengebracht. Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann betonte, dass es ein Anliegen des Projektes sei, Jugendlichen eine Orientierungshilfe zu bieten. Die Entscheidung für einen bestimmten Beruf sei nicht leicht und der ein oder andere merke erst in der Ausbildung, dass seine Wahl nicht die Richtige war. Genau deshalb sei es so wichtig, sich Unternehmen anschauen zu können. "Ich hoffe, dass ihr dadurch eine Basis für die wichtige Entscheidung der Berufswahl gefunden habt", so Aumann.

Dass etwas hängen geblieben ist, bestätigten Paul-Lukas Wagner (14) und Danusan Ganesarajah (15) von der Gesamtschule Neunkirchen. Sie gehen in die neunte Klasse. Beide haben das Abfallheizkraftwerk und die Sparkasse Neunkirchen besucht. Danusan war in der Marienhausklinik, Paul-Lukas bei der Reha GmbH. Der Besuch bei der Sparkasse hat beide beeindruckt. "Es gab eine Präsentation und wir haben sogar die Schließfächer gesehen - das war interessant", erzählte Danusan. Er könne sich, so Danusan weiter, schon vorstellen, bei einer Bank zu arbeiten. "Die KEW", so bestätigte Projektkoordinator Thomas Haas, "hat gerade einen Vorjahresabsolventen als Azubi eingestellt."

Jörg Aumann betonte, dass das freiwillige Engagement der Unternehmen unabdingbar sei, um solche Erfahrungen zu ermöglichen. Er erinnerte auch daran, dass die Betreuung jugendlicher Besucher wohl nicht zu den unternehmerischen Kernaufgaben zähle, trotzdem aber gerne angeboten werde. "In diesem Sinne hoffe ich auch weiterhin auf die gute Zusammenarbeit, damit auch künftige Jahrgänge noch von diesem Projekt profitieren können", so Aumann.

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