Ministerpräsident Tobias Hans bestätigt Plan Jetzt offiziell: Saarland will Kinder und Jugendliche aus Moria aufnehmen

Ein Brand hat große Teile des Flüchtlingslagers Moria in Griechenland zerstört. Das Saarland hat nun Hilfe angeboten und dies bereits mit der bisher zögerlichen Bundesregierung abgestimmt.

Saarland will Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingslager Moria aufnehmen
Foto: dpa/Socrates Baltagiannis

Die Saar-Regierung hat nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos jetzt auch offiziell Hilfe zugesagt. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) bot am Donnerstag an, unbegleitete Kinder und Jugendliche im Saarland aufzunehmen.

„Wir dürfen in dieser Situation die Menschen in Moria nicht ihrem Schicksal überlassen. Jetzt ist schnelle Hilfe gefragt“, sagte Hans der SZ. „Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und ein Akt der Humanität den Flüchtlingen auf Lesbos zu helfen und gleichzeitig Solidarität mit unserem europäischen Partnerland Griechenland zu zeigen.“

Wenn Griechenland Hilfe benötige, stehe auch das Saarland Griechenland und vor allem den Menschen vor Ort zur Seite. „Wir müssen dabei besonders den Schwächsten helfen. Das Saarland ist in Abstimmung mit der Bundesregierung daher bereit, Griechenland bei der Unterbringung von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen zu unterstützen und diese Menschen in Not hier bei uns aufzunehmen.“

Es gehe jetzt nicht um einen symbolischen Akt, sondern darum, eine europäische Lösung in dieser Krisensituation zu finden. „Moria zeigt das bisherige Versagen der europäischen Flüchtlingspolitik. Moria ist kein griechisches Problem, es ist ein Weckruf, endlich zu einer gesamteuropäischen Lösung zu finden.“ Ein deutscher Alleingang könne und werde das Problem auf Dauer nicht lösen können.

Vize-Regierungschefin Anke Rehlinger (SPD) hatte zuvor auf Twitter mitgeteilt: „Natürlich würde das Saarland auch helfen – wie viele andere Länder und Kommunen.“ Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) müsse dafür den Weg frei machen.

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