EVS-Verbandsversammlung in Eppelborn Abwasserentsorgung im Saarland wird etwas teurer

Eppelborn/Saarbrücken · Laut Entsorgungsverband Saar (EVS) werden die Müllgebühren in den meisten saarländischen Gemeinden bis Ende 2023 nicht steigen, wohl aber die Abwassergebühren.

Die Gebühr für die Abwasserreinigung in saarländischen Gemeinden wird im kommenden Jahr um drei Prozent steigen. Laut EVS bedeute dies jedoch für den Bürger lediglich eine Mehrbelastung von durchschnittlich 4,18 Euro im Jahr.

Die Gebühr für die Abwasserreinigung in saarländischen Gemeinden wird im kommenden Jahr um drei Prozent steigen. Laut EVS bedeute dies jedoch für den Bürger lediglich eine Mehrbelastung von durchschnittlich 4,18 Euro im Jahr.

Foto: picture alliance / dpa/Jens Baºttner

Die Müllgebühren beim Entsorgungsverband Saar (EVS) werden im gesamten nächsten Jahr nicht erhöht, doch steigt gleichzeitig die Gebühr für die Abwasserreinigung in den verbandseigenen Anlagen um drei Prozent. Das beschloss die EVS-Verbandsversammlung der Rathausspitzen der 52 Städte und Gemeinden im Land am Dienstag einstimmig in Eppelborn. Aufgrund der derzeit unsicheren Kalkulationsgrundlage auf den Energie-, Zins- und Beschaffungsmärkten legte sich der EVS mit seinem verabschiedeten Wirtschaftsplan 2023 diesmal mit seinen Gebühren allerdings nur für ein Jahr – statt sonst längerfristig – fest. Im Dezember nächsten Jahres wird dann neu über die Gebühren für Abfall und Abwasser entschieden.

81,80 Euro je Jahr für die kleine graue Mülltonne

Die jetzt beschlossenen Regelungen gelten beim Abfall für die 43 saarländischen Städte und Gemeinden, in denen der EVS die Abfuhr des Mülls selbst organisiert. Demnach bleibt es hier bei 81,80 Euro je Jahr für die kleine graue Mülltonne (inclusive vier Leerungen, jede weitere Leerung 6,70 Euro). Die grüne Biotonne kostet weiterhin 58 Euro im Jahr bei 14-tägiger Leerung. Auch in Losheim, wo der Müll verwogen wird, ergibt sich keine Preiserhöhung. Nicht betroffen von der EVS-Regelung sind die neun Kommunen, die den Abfall selbst entsorgen und ihre Gebühren für die Bürger dafür auch selbst festlegen. Es sind dies: die Landeshauptstadt Saarbrücken, Eppelborn, Lebach, Merzig, Mettlach, St. Ingbert, St. Wendel, Völklingen und Wadgassen.

Abwasser: Lediglich Mehrbelastung von 4,18 Euro im Jahr

Bei der vom Küchenwasser bis zu Bad und Toilette reichenden Abwasserentsorgung, auf deren Geschäftsbereich wegen hoher Investitionen etwa zwei Drittel des EVS-Etats entfallen, gilt die Anhebung der Gebühren um drei Prozent beim sogenannten überörtlichen einheitlichen Verbandsbeitrag in allen 52 Kommunen des Landes. Für die Bürger, so hieß es, ergebe dies lediglich eine Mehrbelastung von 4,18 Euro im gesamten Jahr. Hinzu kommen aber örtliche Gebühren für Wasser, die die Kommunen je nach ihren Gegebenheiten selbst festlegen. Insgesamt schwankten in diesem Jahr die Abwassergebühren in den Saar-Kommunen beispielsweise zwischen 5,51 Euro pro Kubikmeter verbrauchtem Frischwasser in Großrosseln und 7,90 Euro je Kubikmeter in Gersheim.

EVS macht höhere Kosten für Strom und Zinsen geltend

Zur Begründung für die Anhebung der Gebühr für die Abwasserreinigung hieß es, höhere Kosten für Strom und Zinsen sowie ein aktueller Rückgang der verbrauchten Frischwassermenge ließen keine andere Wahl. Dabei werde nur ein Drittel der deutlich höheren Mehraufwendungen über die Beitragssteigerung finanziert, während die übrigen zwei Drittel über angesparte Rücklagen aus den vergangenen Jahren bestritten werden könnten. Im Jahr 2023 rechnet der EVS im Abwasserbereich nach der der ersten Beitragserhöhung seit einem Jahrzehnt mit einem Minus in Höhe von 8,1 Millionen Euro, das durch Rücklagen ausgeglichen wird. Im Abfallbereich, wo das Gebührenniveau seit 2012 stabil geblieben sind, wird im nächsten Jahr ein Plus von knapp 900 000 Euro erwartet. Dies, so wurde betont, liege mit daran, dass die Abfallverwertungsanlage (AVA) Velsen aufgrund der Energiepreisentwicklung für den von ihr ins öffentliche Netz eingespeisten Strom deutlich höhere Erlöse erziele.

Zum geplante EVS-Biomassezentrum in Velsen, das einmal jährlich 60 000 Tonnen Biogut aus der grünen Tonne und Teile des Grünguts von kommunalen Sammelplätzen zu Biogas und hochwertigen Kompost verarbeiten soll, erklärte Geschäftsführer Kunz (SPD): „Wir sind weiterhin in geplanter Spur.“ Das Genehmigungsverfahren laufe und im Jahr 2023 werde man den erwarteten Genehmigungsbescheid einreichen. Anfang 2024 soll nach bisheriger Planung mit dem Bau begonnen werden und 2025 der Probetetrieb starten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort