Gutes Ergebnis beim Bildungsmonitor Warum das Saarland beim Thema Bildung aufsteigt

Meinung | Saarbrücken · Das Saarland erntet mit konsequentem Engagement in der Bildungspolitik Erfolge. In einigen Bereichen gibt es aber auch noch Nachholbedarf.

 Das Saarland hat sich auf dem Bildungsmonitor auf den fünften Platz hochgearbeitet. Ein Erfolg der langfristigen Politik, kommentiert Oliver Schwambach.

Das Saarland hat sich auf dem Bildungsmonitor auf den fünften Platz hochgearbeitet. Ein Erfolg der langfristigen Politik, kommentiert Oliver Schwambach.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Bildungspolitik ist kein Feld für schnelle Erfolge: Wer heute investiert, kann oft erst in Jahren ernten, wenn manche Minister längt keine mehr sind. Umso bedeutsamer ist es jetzt, dass sich das Saarland beim Bildungsmonitor auf den fünften Platz hochgearbeitet hat – weil es nämlich Lohn für einen langen, auch steinigen Weg bedeutet. Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, die sich für Kinder und Jugendliche einsetzen, haben daran ihren Anteil, aber gerade auch die SPD-Bildungsminister, der ehemalige, streitbare Hauschef Ulrich Commerçon genauso wie die aktuelle Chefin Christine Streichert-Clivot.

Nicht selbstverständlich in einem Bundesland, das, als noch die CDU mit Jürgen Schreier im Bildungsressort das Sagen hatte, vor allem durch überhastetes G8-Vorpreschen unangenehm auffiel. Danach aber hat man offenbar vieles richtig gemacht und auch immer wieder konsequent nachjustiert. Man gibt sogar pro Schüler und Student mehr Geld aus als im Bundesschnitt. Das ist mehr als ein deutliches politisches Signal in einem Bundesland, das eben nicht zu den reichen zählt und zugleich eine Top-Investition in die Zukunft.  

Das positive Abschneiden im Bildungsmonitor deckt aber Defizite nicht zu – etwa bei der zu hohen Zahl der Schulabbrecher. Hier darf man nicht lockerlassen. Auch der Nachholbedarf bei der Digitalisierung ist nach wie vor (zu) groß. Die Corona-Pandemie hat das nur zu deutlich gemacht. Zugleich wirkt sie aber auch wie ein Katalysator, weil so Schulen – notgedrungen – ins digitale Zeitalter katapultiert werden. Und leider setzt sich der positive Saar-Trend nach der Schule noch nicht fort: Forschungsorientierung  und mangelnde Drittmitteleinwerbung bei den Professoren sind Indikatoren dafür. Bildungspolitik braucht eben eine langen Atem. Doch es lohnt, durchzuhalten.      

         

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