Kritik an Missständen beim Familiennachzug Saarländischer Flüchtlingsrat hält Mahnwache vor dem Innenministerium

Saarbrücken · Der Saarländische Flüchtlingsrat hat am Mittwoch eine Mahnwache vor dem Innenministerium abgehalten. Grund seien Missstände beim Familiennachzug für Menschen aus Eritrea.

Saarland: Flüchtlingsrat hält Mahnwache vor dem Innenministerium
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Saar-Flüchtlingsrat hält Mahnwache vor dem Innenministerium

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Foto: BeckerBredel

Der Saarländische Flüchtlingsrat hat am Mittwoch mit einer Mahnwache am Saarländischen Innenministerium für vermeintliche Missstände beim Familiennachzug aus Eritrea hingewiesen. Deutsche Behörden und auch die saarländische, zentrale Ausländerbehörde würden die Anträge auf Familiennachzug systematisch behindern und damit die Regeln der Genfer Konventionen brechen, sagte Tobias Schunk vom Flüchtlingsrat in einer Ansprache vor Minister Boullions Büro.

Schunk zeichnete das Beispiel Eriträischer Flüchtlinge nach, deren Familien bei der Deutschen Botschaft im eigenen Land gar keinen Termin für einen Antrag bekommen könnten und gezwungen seien, den Umweg über Nachbarländer zu machen. Sie müssten dort erneut Flüchtlinge werden, Schikanen im eigenen Land über sich ergehen lassen und selbst in den Nachbarstaaten bis zu zwei Jahre auf einen Termin in einer Deutschen Botschaft warten.

Dort würden dann zwingend Dokumente verlangt, die es in Eritrea gar nicht gibt und die auch nicht beschaffbar seien. Einziger Ausweg sei dann eine Klage vor dem Berliner Verwaltungsgericht, was teuer und erneut langwierig sei. Deutschland hinke hier der Praxis anderer EU-Staaten deutlich hinterher. Der Flüchtlingsrat werde sich auch an einer Demo in Berlin beteiligen und will weiterhin auf die Probleme der Eriträischen Familien hinweisen, für die das Verfahren eine unzumutbare Belastung sei, die noch dazu internationalen Regeln nicht entspreche.

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