Corona-Impfung im Saarland Großes Interesse an Astrazeneca bei Jüngeren

Saarbrücken · Im Saarland zeigen gerade jüngere Männer seit der Aufhebung der Priorisierung für Astrazeneca ein großes Interesse an einer Impfung mit dem Vakzin. Das berichtet der Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbands, Dr. Michael Kulas.

Corona-Impfung im Saarland: Großes Interesse an Astrazeneca bei Jüngeren
Foto: dpa/Robert Michael

Demnach gebe es allein in seiner Praxis in Wallerfangen täglich 30 bis 40 Anfragen von Impfwilligen, die keiner der drei Priorisierungsgruppen angehören.

Bund und Länder hatten in der vergangenen Woche die Impfreihenfolge in Arztpraxen für das Vakzin von Astrazeneca aufgehoben. Das kommt Menschen unter 60 zugute, die noch nicht priorisiert sind. Regelhaft eingesetzt werden soll der Impfstoff erst bei Personen ab 60. Der Hintergrund: Das Vakzin kann in sehr seltenen Fällen schwere Nebenwirkungen haben – vor allem bei jüngeren Frauen. Das gleiche gilt für den Impfstoff von Johnson & Johnson, für den die Priorisierung inzwischen ebenfalls aufgehoben ist, der bislang allerdings kaum verimpft wird.

Während viele Nicht-Priorisierte ein hohes Interesse an Astrazeneca zeigen, ist eine Verweigerungshaltung bei den Über-60-Jährigen weiterhin relativ weit verbreitet, sagt Kulas. Wer über 60 ist und Astrazeneca ablehne, müsse sich in der Regel hinten anstellen und noch länger auf eine Impfung mit Biontech warten, betont der Mediziner. Allerdings überrede er niemanden, der das partout nicht wolle, zu einer Impfung mit Astrazeneca. „Das würde das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten gefährden“, so Kulas.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort