Warnung vor schnellen Lockerungen Hans plädiert für Lockdown auch nach 10. Januar

Update | Saarbrücken/Berlin · Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat vor vorschnellen Lockerungen in der Corona-Pandemie gewarnt.

 Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) 

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) 

Foto: dpa/Oliver Dietze

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat eindringlich für eine Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus geworben. „Die Infektions- und Todeszahlen sind weiterhin zu hoch. Sie sind auch trügerisch, denn es braucht noch Zeit, um die Auswirkungen von Weihnachten und Silvester auf das Infektionsgeschehen endgültig beurteilen zu können“, sagte Hans der Funke Mediengruppe. Vor den Beratungen der Kultusminister am Montag und dem Bund-Länder-Gipfel am Dienstag scheint alles auf eine bundesweite Verlängerung des Lockdowns hinauszulaufen.

Saar-Ministerpräsident Hans hat bei seiner Warnung auch auf die neue Mutation des Virus verwiesen. Bund und Länder dürften keine weiteren Risiken eingehen, insbesondere mit Blick auf die neue Virus-Mutation B.1.1.7 mit ihrer erhöhten Ansteckungsgefahr, erklärte Hans weiter. „Unsere Krankenhäuser sind an der Grenze ihrer Belastbarkeit, und ohne eine Verlängerung des Lockdowns bekommen wir die Lage nicht dauerhaft in den Griff.“ Am Dienstag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder über das Vorgehen in der Corona-Krise über den 10. Januar hinaus entscheiden. Bis dahin gelten die aktuellen strikten Eindämmungsmaßnahmen.

Die in Großbritannien entdeckte Virus-Mutation war Ende des vergangenen Jahres auch in Deutschland nachgewiesen worden. Sie ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern deutlich ansteckender als die bisher bekannte Version.

Hans sagte, um eine dritte Corona-Welle zu verhindern, müsse man an einem „harten Lockdown“ festhalten. „Vorschnelle Lockerungen können uns wieder im Kampf gegen die Pandemie zurückwerfen, das ist die leidvolle Lehre aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres.“ Um das Infektionsgeschehen überall möglichst gering zu halten, sei auch ein Regelbetrieb an Schulen und Kitas im Januar in der derzeitigen Lage kaum denkbar.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke), deren Länder stark von der zweiten Infektionswelle betroffen sind, forderten eine Lockdown-Verlängerung um weitere drei Wochen bis Ende Januar.

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