Digitale Geräte in Schulen Auf Schulen und Träger wartet in Sommerferien viel digitale Arbeit

Saarbrücken · Nach den Sommerferien der Regelbetrieb, und zwar ausschließlich im Präsenz-Unterricht: Das ist das erklärte Ziel, an dem hinter und vor den bildungspolitischen Kulissen weiterhin gearbeitet wird.

Auf Saarlands Schulen wartet in den Ferien viel digitale Arbeit
Foto: dpa/Carmen Jaspersen

„Das hat die Ministerin klar ausgedrückt, und das ist für mich alternativlos“, berichtete Frank Wagner (CDU) der SZ nach der Sitzung des Bildungs- und Kulturausschusses des Landtags am Donnerstag. „Die 50 Lehrerstellen, die ad hoc entstehen sollen, werden angegangen. Da kann perspektivisch auch nachgelegt werden, wenn klar ist, wie alles funktioniert“, erklärte der Vorsitzende des Ausschusses weiter. Wichtig sei nun, Lern-Defizite der Schüler und Schülerinnen auszugleichen.

In punkto Digital-Geräte-Ausleihe sprach Barbara Spaniol, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, von einem „Koloss der Administration“. Das Paket soll Schülern ohne digitale Geräte solche zu Beginn des neuen Schuljahres zur Verfügung stellen. Im Nachtragshaushalt sieht das Land zusätzlich 50 Millionen Euro für digitale Infrastruktur vor.

Wagner sagte, der richtige Kurs werde eingeschlagen, weil Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) in der kommenden Woche Gespräch mit den Schulträgern aufnehmen wolle. Das Sofort-Paket müsse wichtige Abläufe in Bezug auf Ausgabe, Verwaltung und Wartung der Geräte sowie den Bedarf an technischer Beratung enthalten und schnell steuern. „Die Landkreise haben in diesem Bereichen viel Erfahrung“, sagte Wagner. Die solle man auch nutzen. „Der IT-Administrator kann aber nicht der Lehrer sein, dafür muss es neues Personal geben“, forderte er. Unter anderem dafür sollen Mittel aus dem Konjunktur-Paket des Bundes in den Digitalpakt eingestellt werden. „Wieviel Personal man da generieren muss, schaut sich das Ministerium an, es wäre jedenfalls sinnvoll, da die Landkreise und deren IT-Administratoren zu nutzen, und dieses Personal dort anzukoppeln“, erklärte Wagner. Überhaupt müsse eine digitale Lern-Plattform bei den Administratoren ansetzen. Im Idealfall würde ein Netzwerk des digitalen Lernens einberufen, forderte Wagner, in dem Eltern, Schüler, Schulleiter und IT-Experten ihre Erfahrungen austauschten und das Projekt mit Konzepten gemeinsam voranbrächten. Spaniol allerdings gab zu bedenken: „Man kann mit geliehenen Endgeräten nicht das Gefälle zwischen bildungsnahem und -fernem Umfeld ausgleichen.“ Sie unterstrich, dass die digitale Infrastruktur der Schulen, wie mangelndes WLan, ein Problem sei, nahm aber positiv auf, dass das Landesinstitut für Pädagogik und Medien mittels verstärkter Fortbildungen die digitalen Kenntnisse der Lehrer erweitern wolle.

Die zehn Millionen Euro für 124 Schulsozialarbeiter-Stellen zusätzlich zu bestehenden 98 bewertete sie als „echten Fortschritt“, mahnte aber an, die 233 beruflichen Schulen nicht zu vergessen. Gerade dort, so Spaniol, gebe es viele Schülerinnen und Schüler mit sehr unterschiedlichem Unterstützungsbedarf.

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