Mehr Kooperation in der Szene „Wir müssen zum Kulturerlebniszentrum werden“

Saarbrücken · Coronanachwehen, der nächste Kulturgipfel und mehr Kooperation in der Szene beschäftigte am Donnerstag den Kulturausschuss.

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Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Andrea Jahn, noch Leiterin der Saarbrücker Stadtgalerie, wird ab 1. Juli Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz (wir berichteten). Zum Auswahlverfahren wollte Spaniol Details, demnach sei dort vor allem Jahns Konzept zum Tragen gekommen. Dies sieht eine stärkere Öffnung der Modernen Galerie für die breite Bevölkerung und ein neues Marketingkonzept für alle Standorte der Stiftung vor. Allein die Erklärung mit coronabedingten Umständen auf die Frage, weshalb nicht mehr Kulturexperten aus dem Saarland in der Kommission gewesen seien, habe sie nicht zufrieden gestellt. Wie berichtet, entschieden über die Neubesetzung: Die Ministerin, ihr Staatssekretär, die Frauenbeauftragte der Stiftung, der stellvertretende Kuratoriums-Vorsitzende Michael Burkert (SPD) und als Fachexperte der Pariser Museumschef Fabrice Hergott.

Auch Ralf Beil, neuer Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, stellte seine, bereits bekannten Pläne persönlich vor: generationsübergreifende Schauen, mehr Festivalkultur in der Hütte, stärkere Vernetzung im Saarland und in der Großregion.

Die in der saarländischen Kulturszene nun generell angestrebte stärkere Vernetzung, teils durch neue Köpfe, teils durch die Pandemie bedingt, bewertet auch Frank Wagner (CDU), Vorsitzender des Ausschusses, positiv. „Es gibt bereits viele Kooperationen“, bilanziert er. Aber: „Das muss koordinierter ablaufen, und wir müssen diese gemeinsamen Synergien in Zukunft transportieren, um das kleine Bundesland Saarland zu einem Kulturerlebniszentrum zu machen.“

Auch die pandemiebedingte Krise der Veranstaltungsbranche war Thema im Ausschuss. „Die Veranstalter sind unverzichtbar, man hat bisher nicht erkannt, wie wichtig dieser Teil der Kulturbranche ist“, sagt Spaniol, und ergänzt, „die Ministerin hat auf den Bund verwiesen.“

Das Kulturministerium sei im Austausch mit der Wirtschaft, bewertet Wagner die Lage. „Kultur und Wirtschaft müssen sich koordinieren, um Mittel zur Verfügung zu stellen.“ Das sei, so der Vorsitzende des Ausschusses, auch bereits passiert.

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