Alle Zahlen im Vergleich 12 Euro Mindestlohn: In welchem Landkreis im Saarland die meisten Menschen davon profitieren

Die Ampel-Koalition in Berlin plant eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde. Doch was bedeutet das für die Menschen im Saarland? Und welcher Landkreis profitiert am meisten davon? Ein Überblick über die Zahlen.

 Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin – wer in welchem Landkreis am meisten profitiert vom geplanten erhöhten Mindestlohn

Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin – wer in welchem Landkreis am meisten profitiert vom geplanten erhöhten Mindestlohn

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Gute Nachrichten für Geringverdiener. Denn wer aktuell wenig verdient, könnte schon bald erheblich mehr Geld im Portemonnaie haben: Die Ampel-Koalition in Berlin plant einen deutlich höheren gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde. Das sind 2,40 Euro mehr als bislang. Doch was bedeutet das für die Menschen im Saarland? Und wie viele betrifft die neue Regelung eigentlich? Eine Übersicht:

  • Im Regionalverband Saarbrücken würden davon 25 420 Menschen profitieren – das sind 18 Prozent aller Beschäftigten. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin und beruft sich auf eine Analyse des Pestel-Instituts aus Hannover. Danach arbeiten im Regionalverband Saarbrücken derzeit 5 640 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 19 780 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.
  • Im Landkreis Saarlouis würden davon 16 490 Menschen profitieren – das sind 19 Prozent aller Beschäftigten im Kreis. Danach arbeiten im Kreis Saarlouis derzeit 3 650 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 12 840 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.
  • Im Landkreis St. Wendel würden davon 7 790 Menschen profitieren – das sind 20 Prozent aller Beschäftigten im Kreis. Danach arbeiten im Kreis St. Wendel derzeit 1 730 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 6 060 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.
  • Die meisten Menschen würden davon im Landkreis Merzig-Wadern profitieren – nämlich 8 520 Menschen, also 21 Prozent aller Beschäftigten im Kreis. Derzeit arbeiten hier 1 890 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 6 630 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.
  • Im Saarpfalz-Kreis würden davon 11 030 Menschen profitieren – das sind 18 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis. Danach arbeiten im Saarpfalz-Kreis derzeit 2 440 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 8 590 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.
  • Im Landkreis Neunkirchen würden davon 11 420 Menschen profitieren – das sind 20 Prozent aller Beschäftigten im Kreis. Danach arbeiten im Kreis Neunkirchen derzeit 2.530 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 8 890 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.


Deshalb fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jetzt, dass die Ampel die geplante Erhöhung möglichst schnell auf den Weg bringt. „Die versprochene Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro ist ein Meilenstein. Damit werden in der Region die Einkommen vieler Beschäftigter deutlich steigen – insbesondere in Hotels, Gaststätten, Bäckereien oder Fleischereien. Sie arbeiten häufig zu Löhnen, die zum Leben nicht reichen – auch weil Unternehmen ausgehandelte Tarifverträge unterlaufen“, sagt Mark Baumeister, Geschäftsführer der NGG-Region Saar.
„Ziel von SPD, Grünen und FDP muss es sein, den 12-Euro-Stundenlohn in den ersten 100 Ampel-Tagen hinzubekommen. Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin – wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, um seine Miete bezahlen zu können, für den zählt jeder Monat“, betont Baumeister

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