Aus der SZ-Redaktion SZ-Redakteur Thomas Reinhardt in Ruhestand verabschiedet

Saarbrücken/Neunkirchen · Fast 40 Jahre war Thomas Reinhardt als Redakteur für die Saarbrücker Zeitung tätig, hat als Kino-, Pop- und Gastrokritiker gerade das kulturelle Leben mitgeprägt. Aber auch als Fotograf und Reisejournalist hat „tr“ Akzente gesetzt.

 SZ-Redakteur Thomas Reinhardt mit einer seiner ausgezeichneten Fotografien.

SZ-Redakteur Thomas Reinhardt mit einer seiner ausgezeichneten Fotografien.

Foto: Marion Schmidt

Fix ist er – und zugleich mit Ausdauer gesegnet. Nicht zu vergessen ein Teamplayer. Drei Vorzüge, die Thomas Reinhardt wohl auch bei seinem geliebten Volleyball immer wieder trainiert hat. Doch es nötigte auch Kollegen in der SZ-Redaktion immer wieder Respekt ab, wie zügig „tr“, so sein Kürzel, Texte für das SZ-Veranstaltungsmagazin „treff region“, das er über viele Jahre in leitender Position mitverantwortete, auf den Punkt brachte. Wie er Kritiken schrieb, die so leicht wirkten, aber eben doch die Essenz eines Filmes erfassten.

Thomas Reinhardt, der jetzt nach rund 40 Jahren als Redakteur der Saarbrücker Zeitung in Ruhestand gegangen ist, war lange der Kino-Papst der SZ. Alleine 25 Mal berichtete er von der Berlinale, den Saarbrücker Ophüls-Preis begleitete er sein Berufsleben lang, Juror des Neunkircher Günter-Rohrbach-Preis war er zudem. Besonders aber den kleineren Lichtspielhäusern im Lande schenkte er beständig Aufmerksamkeit. Auch für Pop- und Rockmusiker der Region war er immer ganz Ohr. Das gute Essen und Trinken, die Kunst des Genusses eben, ist eine weitere seiner Journalistenleidenschaften: Er schrieb schon über Klaus Erfort und Cliff Hämmerle, als die noch Jungköche waren. Wobei schreiben da bloß die halbe Wahrheit bedeutet. Thomas Reinhardt ist mindestens so Autor wie Fotograf. Etliche seiner Aufnahmen sind preisgekrönt. Und was er auf Reisen etwa nach Norwegen und Madeira ablichtete, zeigt er auch in Audiovisionsshows im ganz Lande. Genau da, beim Fotografieren, zahlt sich dann seine Ausdauer aus: Denn für gute Bilder ist „tr“ kein Weg zu weit.

Und wenn er sich für Kolleginnen und Kollegen via Gewerkschaft oder Redaktionsbeirat einsetzte, war langer Atem auch von Vorteil.

Obwohl Thomas Reinhardt aus Überzegung im Neunkircher Stadtteil Hangard lebt und dort geerdet ist, schaut der baumlange Kerl doch immer wieder gern über die Landesgrenzen hinaus, braucht eben auch die Weitsicht – das Kino und der Reisejournalismus waren und sind ihm da der notwendige Gegenpol zur Nähe der Heimat, deren Montangeschichte und landschaftlichen Reiz er in mehreren Büchern festgehalten hat. Dass so ein Journalist aus tiefster Überzeugung nicht von heute auf morgen aufhört, ist auch klar: „tr“ wird weiter fotografieren und schreiben. Auch für die SZ. Wir freuen uns darauf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort