Bürgerversammlungen vor Zustimmung

Friedrichsthal/Sulzbach. Die Halde Maybach, deren etwa 60 Hektar zum überwiegenden Teil auf Friedrichsthaler Bann liegen, soll bebaut werden, wenn sie aus der Bergaufsicht entlassen wurde, was zurzeit beantragt ist

Friedrichsthal/Sulzbach. Die Halde Maybach, deren etwa 60 Hektar zum überwiegenden Teil auf Friedrichsthaler Bann liegen, soll bebaut werden, wenn sie aus der Bergaufsicht entlassen wurde, was zurzeit beantragt ist. In einem ersten Schritt soll am südlichen Ende der Halde, deren 6 bis 7 Hektar fast zu gleichen Teilen zu Friedrichsthal und Sulzbach gehören, noch vor August (wegen der Bundesfördermittel) mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage begonnen werden.Im Friedrichsthaler Rat informierte Diplom-Ingenieur Hugo Kern, geschäftsführender Gesellschafter von Kern Plan - Gesellschaft für Städtebau und Kommunikation mbH, über das Projekt "Solarpark Halde Maybach". Da das Gelände abschließend vorbereitet sei, könne mit dem Bau sofort begonnen werden, damit die Solaranlage - von 2 bis 3,5 Megawatt Leistung - im Juli oder August schon ans Netz gehen könnte. Dazu habe man gemeinsam mit RAG Immobilien und den beiden Städten den Weg des "beschleunigten Verfahrens" gewählt. Kern betonte, die "Standardfestsetzungen wie bei jedem Solarpark" würden in Maybach eingehalten. Also auch Gutachten zur Blendwirkung der Solarmodule. Kern berichtete dazu von einem Gespräch im Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA), wonach man beim LUA nicht von Beeinträchtigungen durch Blendung ausgehe. (Diese beträfen die Anlieger im Sulzbacher Stadtteil Hühnerfeld). Nach Rückfragen von Ratsmitgliedern und deren Beantwortung stimmte der Stadtrat bei einer Enthaltung für die Aufstellung des Bebauungsplanes "Solarpark Halde Maybach" im beschleunigten Verfahren.

Im Sulzbacher Rat stand neben Kern in der Aula Rudolf Krumm, Geschäftsführer der Montan Solar GmbH, einer Tochter der RAG Montan Immobilien (RAG MI) GmbH, Rede und Antwort. Ihm wurden deutliche Bedenken wegen der möglichen Blendung und eventueller Wasserschäden aus den Reihen der Ratsmitglieder nahegebracht. Krumm erklärte, falls trotz anderslautender Gutachten von der Halde irgendwelche Gefahren ausgehen sollten, stehe die RAG MI bei der Behebung im Wort.

Wegen der möglichen Auswirkungen auf Hühnerfeld wird es, anders als geplant, getrennte Bürgerversammlungen für die beiden Städte Sulzbach (konkret für Hühnerfeld/Altenwald) und Friedrichsthal geben.

Nun stimmte auch der Sulzbacher Rat bei zwei Enthaltungen dem "beschleunigten Verfahren" zu, behielt sich aber ausdrücklich eine Ausstiegsoption vor. thf (Weiterer Bericht folgt)

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