Pressekonferenz zu Kusel im Liveticker Ermittlungen wegen gemeinschaftlichen Mordes – Polizist schoss 14 Mal, bevor er starb

Kaiserslautern/Kusel · Bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle sind in der Nacht auf Montag zwei Polizeibeamte im rheinland-pfälzischen Kusel mit Kopfschüssen getötet worden. Zwei mutmaßliche Täter wurden im Saarland verhaftet. Um 14 Uhr äußern sich Polizei und Staatsanwaltschaft zum aktuellen Stand der Ermittlungen.

  • Am frühen Montagmorgen waren eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle an einer Kreisstraße in der Pfalz in der Nähe der Kreisstadt Kusel mit zwei Jagdwaffen getötet worden. 
  •  Am Montagabend wurden zwei Deutsche festgenommen. Zunächst wurde der 38-jährige Andreas S. - ein Wildhändler aus dem saarländischen Kreis Neunkirchen - verhaftet.
  • Am Dienstagvormittag erlässt das Amtsgericht Kaiserslautern Haftbefehl gegen die Tatverdächtigen. 
  • Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Mordes.

Alle weiteren Informationen im Ticker: 

15:12 Uhr: Die Pressekonferenz ist zu Ende

14:58 Uhr:

Der 38-jährige Saarländer habe sich nicht über seine Anwältin gestellt. Die Polizei hätte ihn auf dem Weg zu seinem Auto verhaftet, erklärt Frank Gautsche.

14.52 Uhr:

Die Polizei registriert die Solidaritätsbekundungen mit den mutmaßlichen Tätern in den sozialen Medien, erklärt Frank Gautsche. Die Polizei habe ein Auge auf diese Personen. „Wir werden auch aktiv das Internet nach solchen Postings durchforsten. Das werden wir nicht hinnehmen“, ergänzt Schmolzi.

14.49 Uhr:

Die Polizeianwärterin stand kurz vor dem Ausbildungsende, ihr Kollege sei sehr erfahren und achtsam gewesen. Beide stammten aus dem Saarland.

14.41 Uhr:

Die finanzielle Situation der Tatverdächtigen sei schlecht gewesen. Im Saarland gebe es Ermittlungen zu einem Insolvenzverfahren, erklärt Staatsanwalt Michael Orthen. 

14.40 Uhr:

Die Tatverdächtigen seien durch die abgegebene Schüsse des Polizisten nicht verletzt worden, lediglich das Fahrzeug sei beschädigt worden.

14.35 Uhr:

Zu einer möglichen politischen Motivation der Tatverdächtigen können die Ermittler noch keine Angaben machen.

14:29 Uhr:

Die Ermittler bestätigen, dass die beiden Polizisten durch Kopfschüsse getötet worden sind. Der Polizist hatte vor seinem Tod sein ganzes Magazin leer - 14 Schüsse - geschossen.

14.27 Uhr:

Der jüngere Tatverdächtige hat laut Polizei die Wilderei eingeräumt, aber geleugnet, geschossen zu haben. 

14.24 Uhr:

Heiner Schmolzi erklärt, dass noch nicht geklärt sei, woher die Waffen stammten. 

14.20 Uhr:

Die Ermittler seien noch dabei zu klären, ob die Tatverdächtigen Waffenbesitzkarten hatten. Bisher kann die Polizei noch keine genauen Angaben machen. Der 38-jährige Haupttatverdächtige sei bereits wegen Wilderei und Unfallflucht bekannt. Der weitere Verdächtige sei wegen Betrugsdelikten bekannt. Vorstrafen gebe es jedoch nicht, erklären die Ermittler.

14.17 Uhr:

Gegenstand der weiteren Ermittlungen ist es laut Udo Gehring, wer genau was getan habe. Es gehört nicht zum Verständnis von Deutschland, dass jemand anfängt zu schießen, weil er seine Wilderei vertuschen will. Polizei und Staatsanwaltschaft arbeiten daran, das Recht durchzusetzen, auch wenn die Aufgabe gefährlich sei. Udo Gehring drückt seine Anerkennung gegenüber den Polizeibeamten aus.

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Zwei Polizisten aus dem Saarland in Kusel erschossen – Bilder zeigen Fahndung
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Foto: dpa/Harald Tittel

14.11 Uhr: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gemeinschaftlichen Mordes 

Stefan Orthen, Oberstaatsanwalt Kaiserslautern, teilt mit, dass die Polizei im Rahmen ihrer Durchsuchungen diverse Waffen sichergestellt hat. Unter anderem handelt es sich dabei um eine Schrotflinte und ein Jagdgewehr. Diese Waffen sollen von beiden mutmaßlichen Tätern auf die Polizisten abgefeuert worden sein. Die Polizistin wurde mit einer Schrotflinte getötet, der Polizist mit vier Schüssen aus dem Jagdgewehr. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Polizisten getötet worden sind, um eine Jagdwilderei zu verdecken und ermittelt aus diesem Grund wegen „gemeinschaftlichen Mordes“.

Tatwaffen sichergestellt

Wie am Dienstag aus Sicherheitskreisen bekannt wurde, fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung im saarländischen Spiesen-Elversberg fünf Kurzwaffen, ein Repetiergewehr, zehn weitere Langwaffen, eine Armbrust sowie einen Schalldämpfer und Munition. Die Ermittler gehen den Angaben zufolge davon aus, dass der festgenommene 38-jährige Tatverdächtige Zugang zu den Waffen hatte. Im Haus des zweiten Tatverdächtigen seien zwei Langwaffen entdeckt worden, hieß es.

14.02 Uhr:

Der Leiter des Polizeieinsatzes Heiner Schmolzi teilt zu Beginn der Pressekonferenz mit, dass der Streifenwagen mit den getöteten Polizisten zur Bekämpfung von Eigentumskriminalität im Einsatz war. Es gab jedoch keine Hinweise darauf, dass die Kontrollierten bewaffnet waren.

14 Uhr:

„Seit gestern Morgen 4:22 Uhr gilt für unser Polizeipräsidium hier in Kaiserslautern eine neue Zeitrechnung." Mit diesen Worten eröffnete Michael Denne, der Behördenleiter des Polizeipräsidiums, die Pressekonferenz mit Polizei und Staatsanwaltschaft in Kaiserslautern. "Die Morde machen uns fassungslos", sagte er. Er sprach allen Betroffenen sein Beileid aus.12.30 Uhr: Beobachter warnten bereits vor der Tat vor Andreas S.

Bereits im Oktober 2019 hatten Beobachter Andreas S. als gewaltbereit geschildert. Gegenüber der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätte (NGG) warnten sie, dass der Sulzbacher einen Waffenschein besitze „und Menschen bedroht“. Er habe sogar ein „Waffenarsenal“.

12 Uhr: Fassungslosigkeit in der Heimat der getöteten Polizisten 

Die Menschen in der Heimat des 29-jährigen Polizisten reagieren geschockt auf die unfassbare Tat. Freisens Bürgermeister und der St. Wendeler Landrat trauern.

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