Sicherungsverwahrung soll geprüft werden Nach Polizisten-Mord nahe Kusel: Staatsanwaltschaft plant wohl psychiatrisches Gutachten über Andreas S.

Kusel · Ende Januar wurden zwei junge Polizisten nahe Kusel erschossen. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern plant nun offenbar ein psychiatrisches Gutachten über den mutmaßlichen Täter Andreas S. Die Folgen für den 38-Jährigen könnten weitreichend sein.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Andreas S.  sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Ende Januar soll  er zwei junge Polizisten in der Nähe von Kusel erschossen haben: die 24-jährige Yasmin B. und den 29-jährigen Alexander K. Doch noch immer schweigt der Tatverdächtige zu den Vorwürfen. Wie geht es nun im Fall weiter, der deutschlandweit für so viel Aufsehen sorgte?

Staatsanwaltschaft Kaiserslautern: Gutachten bei Andreas S. geplant

Nach Informationen des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR) wird die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern nun wohl ein psychiatrisches Gutachten für Andreas S. in Auftrag geben. Das bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Udo Gehring dem SWR. Mit dem Gutachten will die Staatsanwaltschaft auch überprüfen, ob bei einer Verurteilung eine Sicherungsverwahrung verhängt werden könne.

Polizisten-Mord nahe Kusel: Gutachten möglicherweise mit weitreichenden Folgen für Andreas S.

Eine Sicherungsverwahrung hätte weitreichende Folgen für Andreas S.: So würde der 38-Jährige nach Ablauf der Haftstrafe in eine Erziehungsanstalt oder ein psychiatrisches Krankenhaus untergebracht werden, anstatt freigelassen zu werden.

Bislang ist laut Bericht noch unklar, wann das psychiatrische Gutachten erstellt wird. Dafür müssten zunächst die Ermittlungen abgeschlossen werden.

Fest steht ebenfalls noch nicht, ob auch für Florian V, den anderen Beschuldigten, ein solches Gutachten erstellt werden soll.  Der 32-Jährige war Anfang März aus der Untersuchungshaft entlassen worden, weil die Ermittler inzwischen davon ausgehen, dass er nicht auf die Polizisten geschossen hat (wir berichteten).

Andreas S. wollte wohl Wilderei vertuschen – Tat in Kusel nachgestellt

Man gehe davon aus, dass S. alleine fünf Schüsse auf die beiden Polizeibeamten abgefeuert habe, erklärte der leitende Oberstaatsanwalt, Udo Gehring, in einer ausführlichen Stellungnahme.

Der 38-Jährige wollte damit mutmaßlich eine andere Tat vertuschen –  Wilderei.  S. schweigt weiterhin zu den schweren Vorwürfen. Am Mittwoch war der Tatort im Kreis Kusel erneut abgesperrt, weil die Ermittler dort weitere Details zu den tödlichen Schüssen herausfinden wollten und die Tat nachstellten.

(smz)