Verdacht der fahrlässigen Tötung Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall Kusel gegen weitere Person

Saarbrücken/Kusel · Im Fall Kusel ermittelt die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern nun offenbar auch gegen den Besitzer der mutmaßlichen Tatwaffen. Dabei soll es unter anderem um den Verdacht der fahrlässigen Tötung gehen.

Polizistenmord von Kusel: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen weitere Person
Foto: dpa/Thomas Frey

Nur wenige Stunden nach den tödlichen Schüssen auf die Polizeibeamten Yasmin B. († 24) und Alexander K. († 29) bei Kusel stießen Einsatzkräfte auf die mutmaßlichen Tatwaffen. Schnell war klar, dass die doppelläufige Schrotflinte und das Jagdgewehr der Marke Bergara keinem der damals Tatverdächtigen gehörten. Um wessen Gewehre es sich handelt, ließ die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern bis heute offen.

Mittlerweile geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der als „sehr guter Schütze“ geltende Andreas S. die beiden Beamten ermordete. Dem zunächst ebenfalls festgenommenen Florian V. wirft sie nur noch gewerbsmäßige Jagdwilderei und Strafvereitelung vor. Am 21. Juni soll nach SZ-Informationen vor dem Schwurgericht in Kaiserslautern der Prozess im Fall Kusel beginnen. Demnächst ist mit einer Anklage zu rechnen.

Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall Kusel gegen Besitzer der mutmaßlichen Tatwaffe

Nach einem Bericht des Saarländischen Rundfunks ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch gegen die Person, auf deren Waffenbesitzkarte die Gewehre eingetragen sind, mit denen S. geschossen haben soll. Das bestätigte der leitende Oberstaatsanwalt Udo Gehring dem SR. Demnach geht es in dem Verfahren um den Verdacht der fahrlässigen Tötung sowie um mutmaßliche Verstöße gegen das Waffenrecht.

Gehring bestätigte dem SR nicht, dass sich die Ermittlungen gegen die Ehefrau von Andreas S. richten. In der Vergangenheit hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, dass die Waffen „offiziell wohl seiner Frau“ gehörten. Fest steht, dass der langjährige Jäger und Sportschütze zwar selbst noch über eine Waffenbesitzkarte verfügte. Auf dieser waren zuletzt aber lediglich vier Schalldämpfer eingetragen.

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