Zweibrücker Stadtrat hat entschieden Stegwiesenbrücke: Abriss beginnt, Neubau ungewiss

Zweibrücken · Gerd Maurer drängt auf Ersatz. Die Hoffnung mehrerer Stadträte, dass Tadano das alte Bauwerk übernimmt, erfüllt sich nicht.

 Die Stegwiesenbrücke ist schon lange im Dornröschenschlaf.

Die Stegwiesenbrücke ist schon lange im Dornröschenschlaf.

Foto: Gerd Maurer

 Die marode Stegwiesen-Fußgängerbrücke in Bubenhausen wird für etwa 30 000 Euro abgerissen. Dem hatte der Stadtrat Anfang Februar zugestimmt. In der Sitzung hieß es, der Abriss erfolge während der Autobahn-Sperrung in Fahrtrichtung Pirmasens an der Hornbachbrücke-Baustelle vom 5. bis 7. März. Denn zum Abriss der Stegwiesenbrücke müsse ein Kran auf die Autobahn gestellt werden, erläuterte Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD).

Doch nach Informationen des Bubenhauser Stadtratsmitglieds Gerd Maurer (SPD) kommt der Abriss sogar schneller als erwartet: Er beginne schon ab diesem Montag, bestätigte Maurer auf Merkur-Nachfrage einen Facebook-Post vom Freitag. „Damit endet ein Stück Bubenhauser Geschichte.“ Die Ablagestelle für die Brücke im Wäldchen sei bereits von Gestrüpp befreit und zur Ablage der Brücke vorbereitet.

Zum Ablauf weiß Maurer: „Zuerst werden die Betonelemente der Lauffläche entfernt. Damit wird das Gewicht der Brücke auf ca. 9 Tonnen (Gesamtgewicht ca.17 t ) verringert. Dann kann sie von den Widerlagern (Auflagern) abgehoben werden.“ Statt die Autobahn-(Sperrung) zu nutzen, werde nun (noch günstiger) erwogen, „dass zwei kleine Kräne die Brücke vom Weg aus wegheben“.

Die Stegwiesenbrücke wurde 1923 von der Firma Dingler gefertigt. Im Stadtrat hatten Maurer und CDU-Sprecher Pascal Dahler gehofft, dass der Dingler-Nachfolger Tadano den ästhetischen und historischen Wert der Brücke zu schätzen weiß und sie übernimmt, „damit sie nicht im Schrott landet (Maurer). OB Wosnitza hatte diesbezüglich bei Tadano angefragt. Doch jetzt teilt Maurer bedauernd mit: Er habe aus gut unterrichteten Kreisen erfahren, dass Tadano die Stahlfachwerkbrücke nicht übernimmt.

Was Maurer ebenfalls unglücklich stimmt: Es gibt bislang keine Aussicht auf eine neue Brücke. Die alte ist schon seit Jahren aus Sicherheitsgründen gesperrt. Doch eine neue Brücke könnte Fußgänger und Radfahrer wesentlich schneller und gefahrloser von Bubenhausen mit dem „einzigen bewaldete Teil am Hornbach, welcher auch der Fernradweg“ ist, verbinden. „Für mich ist dies die grüne Lunge am Hornbach!“

In der Ratssitzung hatte zwar auch Maurer die günstige Gelegenheit begrüßt, die Brücke jetzt abzureißen (Wosnitza hatte erklärt, man spare „signifikant Kosten“, wenn man die Autobahn nicht nochmal extra für den Stegwiesenbrücke-Abriss sperren müsse) – aber betont: „Mein Herzenswunsch ist: Wir müssen die Brücke in irgendeiner Weise wiederherstellen.“ Maurer bat, hierfür ein Konzept vorzulegen. CDU-Sprecher Dahler äußerte sich dazu nur sehr zurückhaltend: „Ein Radweg nach Rimschweiler wäre viel wichtiger als eine neue Brücke, auch für die gesamte Stadt.“ Und OB Wosnitza trat zumindest zeitlich auf die Bremse: „Bevor die Lärmschutzwand an der Autobahn steht, kann man nicht irgendwas Neues planen, das muss man abwarten.“

„Ich werde trotzdem versuchen, nach dem Abriss für ein Ersatzbauwerk zu kämpfen“, schreibt Maurer nun auf Facebook: „Es muss nicht das Premiumprodukt der CDU sein mit Aufzug und sonstigem Schnickschnack. Eine begehbare/behindertengerechte Brücke kann auch mit den alten Widerlagern und einer Breite von zwei Metern kostengünstig wiedererstehen.“ Die Stegwiesenbrücke bilde auch „ein wichtiges Bindeglied zur Demokratischen Achse Bubenhausen und ist eine der Säulen des Hambacher Weges im Gedenken an das Gasthaus Ladenburger (Gründungslokal des Preß- und Vaterlandsvereins 1832).“

Maurer ist am Freitag nochmal den Weg von der Friedrich-Ebert-Straße über Lanzstraße/Lanzbrücke abgegangen. Seine Eindrücke: „Hier zeigt sich, warum wir an unserer Stegwiesenbrücke hängen. Zum einen ist der Gehweg sehr eng, in der Kurve zur Lanzstraße extrem knapp, wenn Autos an dieser Stelle um die Kurve fahren. Und das ist bei Bussen oder Lkw noch schlimmer! Der Gehweg ist permanent durch Anlieferer und einer bis zum Bordstein ragenden Treppenhauszugangs verengt.“

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