Projekt „Unterkünfte für Fledermäuse“ Ein Dankeschön „für dieses tolle Umfeld“

Zweibrücken · Eva Hein setzt sich mit mehreren Unterstützern für das Projekt „Unterkünfte für Fledermäuse“ entlang der Steinhauser Straße in Zweibrücken ein.

 Fledermaus-Fan Eva Hein unterstützt die faszinierenden Tiere mit Fledermaus-Hotels entlang der Steinhauser Straße in Zweibrücken.

Fledermaus-Fan Eva Hein unterstützt die faszinierenden Tiere mit Fledermaus-Hotels entlang der Steinhauser Straße in Zweibrücken.

Foto: Cordula von Waldow

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. So sieht es auch Eva Hein. Die Zweibrückerin hat das Projekt „Unterkünfte für Fledermäuse“ im Quartier Soziale Stadt entlang der Steinhauser Straße initiiert und auf den Weg gebracht. Unterstützt wird sie dabei von der GeWoBau, dem kommunalen Wohnungsunternehmen der Stadt Zweibrücken, und wirkt in Gemeinschaft mit dem Biotopia-Team des DRK Zweibrücken und dem Naturschutzbund (Nabu).

„Ich arbeite bei der GeWoBau und wohne auch bei der GeWoBau gegenüber dem Quartierstreff an der Ontariostraße. Hier ist es so schön grün, so viele Bäume und Sträucher, die Hochbeete von Biotopia und der Außensitz. Ich wollte mich für dieses tolle Umfeld bedanken“, erklärt die 39-jährige Sozialbetreuerin ihre Motivation für das Engagement.

Im Team mit Quartier-Chefin Kim Breisch (ehemals Siewert), Dareen Sibai und Marlen Friedo überlegte sie, welche Projekte zur Verschönerung und Unterstützung der Natur beitragen, den Menschen guttun, sie erfreuen und verbinden können. Sie erinnert sich an einen Gedankenaustausch, der bereits 2019 stattfand: „Wir hatten mehrere Ideen.“ Da Hecken pflanzen zu viel Pflegearbeit nach sich zog, kam das Team über die Idee „Nistkästen für Vögel“ auf die Fledermäuse. „Über uns kreisen immer einige, wenn wir an Sommerabenden hier draußen sitzen. Außerdem liebe ich Fledermäuse“, beschreibt sie.

Als bekennender Batman-Fan ziert ein magisches Poster die Heinsche Wohnzimmerwand, aus dem heraus sich ein ganzer Fledermaus-Schwarm über die umliegende Wand ergießt. Der Nabu Zweibrücken war begeistert von der Idee, lobte das Engagement auch der GeWoBau und steht zur Unterstützung bereit. Denn jetzt, endlich, sollen im Frühjahr drei Fledermaus-Hotels und acht Nistkästen im Bereich der Sozialen Stadt beiderseits der Steinhauserstraße aufgehängt werden.

„Das war schon für 2020 geplant“, bedauert Eva Hein die Verzögerung, die den Corona-Maßnahmen geschuldet sei. Nachdem auch die Verschiebung auf 2021 entsprechend in die Binsen ging, lassen sich die willensstarke Frau und das DRK-Team nicht weiter ausbremsen.

Das mit den Anwohnern geplante Fledermaus-Fest muss allerdings wohl weiterhin unbestimmt verschoben werden.

Doch Eva Hein hat mittlerweile Nistkästen bestellt und erhalten und voller Freude entdeckt, dass die Heinrich-Kimmle-Stiftung in Zweibrücken Hotels für die nachtaktiven Flieger baut. „So konnten wir auch hier unterstützen“, freut sie sich über den mehrfachen Mehrwert.

Finanziert wird das im ersten Schritt rund 700 Euro teure Projekt über den Verfügungsfonds der Stadt Zweibrücken für Sozialwesen und Gemeinschaftsprojekte für Natur und Menschen. Von diesem Geld werden die Anschaffungskosten gedeckt und auch die Marketingmaßnahmen wie Info-Flyer für jeden Haushalt der Sozialen Stadt aus der DRK Quartier-Werkstatt.

„Die Hotels machen Sinn, denn unsere Fledermäuse sind Männchen“, hat Eva Hein gelernt. Denn die Fledermaus-Männchen suchen Quartiere entlang der Zugrouten der Weibchen. Mit ihren typischen Balzrufen locken sie die Weibchen zu sich, um sich zu paaren.

Begeistert beschäftigt sich Eva Hein immer mehr mit den Tieren, die sie „so goldig“ findet. Sie weiß: „Das knackend-schmatzende Geräusch während des Fluges entsteht, weil sie Insekten fangen und fressen.“

Besonders fasziniert ist sie von der Ortung der Blindflieger per Ultraschall-Wellen und freut sich, dank der neuen Hotels künftig noch mehr sommerabendliche Besucher zu beobachten. Ihr Wunsch: „Es wäre schön, wenn sich noch mehr Menschen dafür interessierten und darüber vielleicht in Kontakt kämen.“

Die jeweiligen Standorte werden so ausgewählt, dass umliegende Hecken ein nährendes Umfeld bieten und auch die Anwohner bereits Vögel füttern oder Futterhäuschen installiert haben. Eva Hein weiß: „Die Nistkästen können auch von Meisen oder anderen Vögeln genutzt werden.“ So ließen sich mit dieser Aktion gleich mehrere Arten unterstützen und „es wird noch schöner bei uns“, begrüßt sie den Zuwachs an Lebensqualität zum Wohle vieler. 

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