Serie Grundschulen in Zweibrücken Die Schule der Wasserratten

Zweibrücken · Mit dem Eintritt in den Schulalltag beginnt der „Ernst des Lebens“, behauptet der Volksmund. Dass dieser Lebensabschnitt, außer rechnen, schreiben und lesen lernen noch deutlich mehr Fähigkeiten fördert, zeigt ein Blick auf die Grundschulen von heute. In einer losen Reihe stellt der Pfälzische Merkur die Zweibrücker Grundschulen und ihre Besonderheiten vor. Heute: die Hilgardschule

 Voller Freude stürzen sich die Schüler, angeleitet von Christian Weppler, in die Fluten.

Voller Freude stürzen sich die Schüler, angeleitet von Christian Weppler, in die Fluten.

Foto: cvw

Die Hilgarschule gehört zu einer den beiden Ganztags-Grundschulen in Zweibrücken. Hier werden die Kinder nach einem gemeinsamen, warmen Mittagessen auch nachmittags nach einem pädagogischen Konzept betreut. „Nach der Hausaufgabenzeit bieten wir an den vier Nachmittagen von Montag bis Donnerstag 25 Arbeitsgemeinschaften zu ganz unterschiedlichen Themen an“, informiert Schulleiter Christian Weppler.

Da die Grundschule im Ortsteil Niederauerbach eine Schwerpunkt-Schule für Bewegung, Spiel und Sport ist, werden Sport und Bewegung nicht nur im Unterricht und in den Pausen, sondern auch am Nachmittag groß geschrieben.

Eine besondere Priorität hat sich die Schule hier bei der Schwimmausbildung gesetzt. „Immer weniger Kinder lernen Schwimmen oder können sich sicher über Wasser halten“, hat Christian Weppler festgestellt. In Klasse zwei beginnt die Wassergewöhnung, im dritten Schuljahr steht Schwimmen auf dem Wochenplan. Im vierten Schuljahr werden sichere Schwimmer auf das Wassersportabzeichen vorbereitet und können es ablegen, so dass die Kinder über die Schule drei Jahre lang ausgebildet werden. „Schwimmen ist überlebenswichtig“, sieht Christian Weppler hier auch die Eltern in der Pflicht, mit ihren Kindern zum Training ins Schwimmbad zu gehen.

„Kinder entwickeln heute andere Kompetenzen als früher. Dafür liegen andere brach, die früher selbstverständlich waren“, erklärt der Schulleiter. Dazu zählten im Zeitalter der Klettverschlüsse vor allem feinmotorische Fährigkeiten wie Schuhe binden oder Dinge ausschneiden. Die Kinder wählen in ihren Arbeitsgemeinschaften neben diversen Sportarten von Fußball, Handball oder Tennis über Badminton und Karate bis Zumba unter Spielen, Kunst, Sozialem, Gesunder Ernährung oder den digital-technischen Bausätzen „WeDo“ von Lego, die selbstständig zusammengebaut und per Tablet gesteuert werden können.

Ein zweiter Ausbildungs-Schwerpunkt  in der Hilgardschule ist der Umgang mit den Neuen Medien. Auch hier ist die Schule Kooperationspartner. „Digitale Medien bestimmten unser Leben“, halten Christian Weppler und sein Kollegium eine frühzeitige, altersgerechte Heranführung an den Umgang mit PC, Tablet und Co.  für zukunftsweisend. Dennoch sind Handys nicht nur im Unterricht, sondern in der gesamten Schule verboten, um Ablenkung und „dummen Ideen“ von Anfang an keinen Raum zu bieten. Sehr gut sei die Zusammenarbeit mit dem Elternausschuss, mit dessen Hilfe sogar so große Brocken wie das Zirkusprojekt Zapzerap gestemmt werden könnten, lobt der Schulleiter.

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