Mehrere spannende Themen im Ortsbeirat Rimschweiler Altlasten verzögern Rimschweiler Neubaugebiet

Rimschweiler · Ein Problem gibt es in dem Zweibrücker Stadtteil auch bei der Vorsorge gegen Starkregen-Schäden. Zudem entschied der Ortsbeirat in seiner Sitzung über die Frage einer eigenen Jubiläumsveranstaltung zu 50 Jahren Eingemeindung.

 Das künftige Baugebiet „Im Hirtengarten“ von Rimschweiler war früher ein Schrottplatz. So sieht es heute aus.

Das künftige Baugebiet „Im Hirtengarten“ von Rimschweiler war früher ein Schrottplatz. So sieht es heute aus.

Foto: Norbert Schwarz

Erneut verzögert sich die Baulanderschließung auf dem städtischen Gelände „Im Hirtengarten“, in zentraler Mitte von Rimschweiler. Denn dort, wo sich einst alte Blechkarossen zum Ausschlachten türmten oder zur Reparatur geparkt waren, sind nach der bereits abgeschlossenen Generalsanierung des Geländes in einem Teilbereich erneut Altlasten gefunden worden.

In der Ortsbeiratssitzung am Mittwochabend berichteten darüber Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) und die stellvertretender UBZ-Leiterin (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken) Nicole Hartfelder. Nähere Angaben zu der Art der bei Bodenproben gefundenen Altlasten und zum weiteren Vorgehen gab es aber noch nicht.

Der Traum, die schon jahrelang brachliegende Fläche bald nutzen zu können, bleibt damit vorerst weiter unerfüllt – und das bei enormer Baulandnachfrage. Ortsvorsteherin Isolde Seibert (SPD) erklärte, dass sich viele bauplatzsuchende junge Familien bei ihr gemeldet haben und es ein offenes Geheimnis sei, dass Wohnraum im günstig gelegenen Stadtteil Mangelware ist. „Wir sind ja aus diesem Grund auch voll und ganz darauf aus, dass der Bebauungsplan ,Im Hirtengarten‘ nicht allein Grundstücke für Einfamilienhäuser ausweist, sondern auch die Möglichkeit zum Errichten von Mehrfamilienhäusern bietet.“

Zur Erinnerung. Vor gut einem Jahrzehnt erwarb die Stadt Zweibrücken das Gelände des ehemaligen privaten Schrottplatzes. Die Westpfälzischen Ver- und Entsorgungsbetriebe (WVE Kaiserslautern) sind mit der Erschließung betraut. Insgesamt ist der künftige Wohnbereich rund einen dreiviertel Hektar groß. Der innere Wohnbereich soll mit einer Stichstraße erschlossen werden, die von der Vogesenstraße abzweigt. Beim Abzweig der Feldstraße von der Vogesenstraße sieht der Bebauungsplan-Entwurf „Im Hirtengarten“ die Möglichkeit zum Errichten eines dreigeschossigen Mehrfamilienhauses vor.

Um den dringend notwendigen Wohnbedarf im Stadtteil decken zu können, aber auch um die Chance zu bieten, dass in dem Gebäude sich vielleicht ein kleinerer Nahversorger etabliert, was ganz im Sinne von Ortsvorsteherin Seibert und den Mitgliedern des Ortsbeirates wäre. Doch vorerst gilt es die Grundlage für die Baulanderschließung zu schaffen, sprich rechtskräftigen Bebauungsplan und die Geländefreigabe mit der Bestätigung: Frei von Altlasten jeglicher Art!

Der Oberbürgermeister und die Fachfrau zu Abwasserfragen waren es auch, die Rede und Antwort dazu standen, wie es mit Gefahren bei Starkregenereignissen im Stadtteil Rimschweiler weitergehen soll. Neuralgischer Punkt, der Bereich Bayern-/Vogesenstraße. Oberbürgermeister Wosnitza und die Diplom-Ingenieurin Hartfelder erklärten, dass die Absicht, mit breit angelegten Versickerungsgräben auf einem Wiesengelände oberhalb der Bayernstraße die Probleme zu lösen, wohl nicht realisierbar sei. Denn hierzu wäre die Zusammenarbeit mit Grundstückseigentümern unabdingbar – aber gegenwärtig nicht möglich. Auf landwirtschaftlicher Nutzfläche sollten streifenförmig Gräben angelegt werden in denen bei Starkregenereignissen das vom Außengelände zur Ortslage abfließende Oberflächenwasser hätte aufgefangen werden können. Statt dieses kostengünstigeren Vorhabens muss jetzt der Kanal in der Vogesenstraße in einem Teilbereich vergrößert werden.

Das ist nicht nur eine weitaus kostspieligere Lösung sondern beeinträchtigt den Verkehr auf der vielbefahrenen Ortsdurchfahrt von Rimschweiler, der Vogesenstraße (B 424). Für die geplante Bauzeit von acht Monaten (wann diese beginnt, ist noch nicht absehbar) wird deshalb der übergeordnete Fahrzeugverkehr über die L 700 umgeleitet. Für den Anliegerverkehr gelten innerörtliche Umleitungsstrecken. Betroffen ist der Bereich bei der Eckstraße/Bayernstraße. Wegen der fehlenden Straßenbreite ist die Eckstraße jetzt schon als Einbahnstraße nur für den Verkehr im Stadtteil freigegeben. Hierzu gibt es Pläne, für die Dauer der Bauzeit diese Regelung aufzuheben und per Ampelanlage den Fahrzeugverkehr zu regulieren.

Bei den Kanalarbeiten wird mit einem Kostenvolumen von 800 000 Euro gerechnet. Die betroffenen Anlieger aus dem Stadtteil sollen noch vor Beginn der Bauarbeiten über die angeordneten Umleitungsstrecken und Maßnahmen informiert werden. Informationen zum Starkregenkonzept soll es zudem im Juni bei einer gesonderten Informationsveranstaltung nochmals mit Nicole Hartfelder und Andreas Reischmann (ebenfalls vom UBZ) geben. 

Am Abend des 22. April wird es in der Festhalle Zweibrücken eine zentrale Veranstaltung „50 Jahre Eingemeindung aller Vororte“ geben. Festredner für die Stadtvorortgemeinden, zu denen neben Mittelbach-Hengstbach, Mörsbach, Oberauerbach und Wattweiler auch Rimschweiler zählt, wird dabei der Mittelbacher Ortsvorsteher Kurt Dettweiler (FWG) für die eingemeindenden Vororte sein.

Der Ortsbeirat Rimschweiler hat sich dafür ausgesprochen, keine weitere, eigene Jubiläumsveranstaltung zu organisieren.

Mittel aus dem Vorortbudget wurden für die Organisation der „Umweltaktion“ entnommen, etwa 750 Euro soll jetzt für den Kauf des Blumenschmucks in der Ortsdurchfahrt verwendet werden.

Ständer für die Hundetoiletten finanzierte der SPD-Ortsverein Rimschweiler. ür die Hundetoiletten verrottbare Tüten anzuschaffen, stehe im Widerspruch zur Überlegung, dass die Hundehalter ordnungsgemäß die Hinterlassenschaft ihrer Vierbeiner entsorgen sollen, so der Ortsbeirat. Die Mitglieder machten sich vielmehr dafür stark, dass die Stadt bei den Hundetoilettenvorrichtungen Mülleimer anbringt und die UBZ die Entsorgung dieser Sammelbehältnisse übernimmt.

Finanziert über das Vorortbudget werden auch die Kränze zum Volkstrauertag.

Wünsche, was die bessere Ausstattung des Dorfgemeinschaftshauses angeht, haben Isolde Seibert und die Ortsbeiratsmitglieder zudem. Insbesondere an der Küchenausstattung im Dorfgemeinschaftshaus hapere es. Dafür sollen im neuen städtischen Haushalt Mittel bereitgestellt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort