Ortsbeirat Mittelbach Pfarrer muss Behinderten-WC weichen

Mittelbach-Hengstbach · Im Dorfgemeinschaftshaus in Mittelbach stehen Umbauarbeiten an.

 Beim Dorfgemeinschaftshaus in Mittelbach soll es noch dieses Jahr eine behindertengerechte Toilette geben. Über einen Sitzlift soll ein Hauszugang ermöglicht werden.

Beim Dorfgemeinschaftshaus in Mittelbach soll es noch dieses Jahr eine behindertengerechte Toilette geben. Über einen Sitzlift soll ein Hauszugang ermöglicht werden.

Foto: Norbert Schwarz

„Es ist soweit, wir haben es geschafft. Im Dorfgemeinschaftshaus von Mittelbach wird es eine behindertengerechte Toilette geben. Lange habe wir darauf gewartet, von manchen Vorortbürgern bin ich dafür auch kritisiert worden. Problem jetzt: Wie kommen die Behinderten in Dorfgemeinschaftshaus?“ Für Ortsvorsteher Kurt Dettweiler sind Lösungen denkbar. Bei der Ortsbeiratssitzung letzten Donnerstagabend (wir berichteten bereits) wurden mögliche Lösungswege aufgezeigt und Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. 

Für das Vorhaben seien im städtischen Etat Mmittel bereitgestellt. „Das reicht natürlich wieder nicht, klar“, so die Anmerkung Dettweilers der rückblickend daran erinnerte, wo die behindertengerechte Toilette im Mittelbacher Dorfgemeinschaftshaus ihren Platz haben soll. „Barrierefrei für den Rollstuhlfahrer, dem gegenwärtigen Stand der Technik selbstverständlich angepasst, mit Urinal. Das frühere Büro des Pfarrers wird dafür beansprucht. Das Pfarrbüro wird an anderer Stelle des Dorfgemeinschaftshaus seinen Platz bekommen.

„Den Pfarrer werden wir sozusagen umsiedeln in den Schrankraum“, merkte Dettweiler leicht humorvoll an und erntete auch prompt dafür Gelächter. Der Schrankraum, versicherte der Ortsvorsteher jedoch, werde entsprechend umgestaltet und wieder zu einem adäquaten Pfarrbüro hergerichtet. Schon jetzt, noch ehe die Umgestaltungsarbeiten gestartet sind, appellierte Ortsvorsteher Kurt Dettweiler an die Mitglieder des Ortsbeirates, mit entsprechenden Eigenleistungsarbeiten bei der Umsetzung der Pläne tatkräftig mitzuwirken. „Wir müssen mehrere Großeinsätze für dieses Projekt fahren!“

Doch damit nicht genug. Die Schaffung der behindertengerechten Toilette für das Haus sei zwar gesichert, doch wie kommt der Rollstuhlfahrer beispielsweise ins Haus? Die Lösung per Lifter sie aufgrund der räumlichen Möglichkeiten nicht umsetzbar. „Mit dem Kopf durch die Wand springen geht auch nicht, wir haben nun mal die Situation, dass von unserem Podest aus nochmals eine Stufe ins Haus führt.“

Mit einem Sitzlift soll das Problem gelöst werden. Schnell und ohne weitere Zeitverzögerung, denn die Kosten will Mittelbach-Hengstbach selbst übernehmen. „Das sind Förderverein Dorfgemeinschaftshaus, Landfrauenverein, Krankenpflegeverein und weitere, die ich wegen einer Spende angekratzt habe“, so Dettweiler in der Sitzung. Erst mit einem solchen Sitzlift, welcher auf der rechten Hausseite angebracht werden soll, wäre die Sache insgesamt rund. Der Zeitplan sieht die Toilettenfertigstellung für Mai/Juni vor. Anschließend könnte der Sitzlift installiert werden. 

Die Beitelsteinstraße soll dieses Jahr ausgebaut werden. Das Vorhaben sei im Bauausschuss der Stadt abgehandelt und Dettweiler wünschte sich, dass auch der Ortsbeirat für die Abwicklung des Vorhabens stimme. Kommenden Samstag soll mit den Anliegern über die Abwicklung gesprochen werden. Schon jetzt stellte der Ortsvorsteher fest, dass bekannte „Nadelöhre“ auch nach dem Straßenausbau bleiben würden. „Wir können keine Häuser abreißen.“ Ortsbeirat und Anlieger sollen beim genannten Termin mögliche Bedenken oder Anregungen formulieren. Die würden dann an den UBZ weitergeleitet.

Die Projektausschreibung ist für den Mai geplant. Im Juli sei die Submission geplant und im August schon soll mit den Ausbauarbeiten begonnen werden. Die Bauzeit soll zehn Wochen betragen. Eine Vollsperrung sei unabdingbar. Fakt sei auch, dass die Kinder, die mit dem Bus zur Schule oder Kindergarten kämen, mit einer Begleitperson beim Baustellenanfang abgeholt werden müssten: „Kinder können nicht allein durch die Baustelle laufen.“

Ein Blütenfest in Hengstbach wird es geben, aber nur dann, wenn die Veranstaltung ohne Masken über die Bühne gehen kann. Statt des Gemischten Chores wird künftig die Vereinsfamilie aus dem Ortsteil Hengstbach das beliebte Blütenfest organisieren. Ein Dorffest in Mittelbach scheint nicht die Besucher anzulocken. Ortsvorsteher Dettweiler nannte die vielen Schwierigkeiten, die sich im Augenblick ergeben. Insbesondere das Fehlen des Landfrauenvereins wirke sich negativ aus. Es mangelt an Helfern. Allerdings, das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen zu sein.

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