Stadtkapelle Zweibrücken Lampenfieber inklusive

Zweibrücken · Die Zweibrücker Stadtkapelle plant ihr Konzert-Comeback nach Corona – ein Open-Air auf dem Schlossplatz. Am eigentlichen Stadtfestsamstag steigt von 11 bis 13 Uhr das Konzert „STATT FEST“.

 Unter Leitung von Björn Weinmann probte die Stadtkapelle ihre Konzert-Aufstellung auf dem Schulhof der ehemaligen Hauptschule Nord.

Unter Leitung von Björn Weinmann probte die Stadtkapelle ihre Konzert-Aufstellung auf dem Schulhof der ehemaligen Hauptschule Nord.

Foto: Cordula von Waldow

„STATT FEST-Stadtkapelle“. Unter diesem Motto lädt das Zweibrücker Vorzeigeorchester am kommenden Samstag, 25. Juli, zum Open-Air-Konzert auf den Schlossplatz. „Wir wollen wieder Musik machen, auch öffentlich!“, erklärt der Vereinsvorsitzende Volker Lehner. Da auf Grund der Coronaregelung das traditionelle Zweibrücker Stadtfest nach 40 Jahren zum ersten Mal ausfallen muss, hat die Stadtkapelle diesen Termin ausgewählt. Für die mehr als 40 Musiker des großen Orchesters und die kleineren Bläsergruppen ist das Konzert ein gewaltiger Sprung aus der Komfort-Zone. Vor allem die vorgeschriebenen Abstände von drei Metern – zwischen den Musikern, zur Seite, nach vorn und nach hinten – erwiesen sich als Herausforderung.

Die Konzentration auf den Kapellmeister sowie die benachbarten Musiker und Musikerinnen erfordern ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. „In der Halle haben wir uns jetzt an die Abstände und die dadurch veränderte Akustik gewöhnt“, berichtet Volker Lehner. Die größere Konzentration und das genauere Hinhören auf die anderen sei mittlerweile in Fleisch und Blut übergangen. Doch er weiß: „Draußen im Freien, wenn der Wind die Töne verweht, wird das noch einmal eine ganz andere Geschichte.“

Bei der Probe am vergangenen Mittwochabend nahmen die Musikerinnen und Musiker auf dem Pausenhof der ehemaligen Hauptschule Nord Aufstellung und staunten selbst über die gute Akustik. Einhellig die Meinung: „Jetzt brauchen wir nur noch trocken und windstill!“ Dann könnte der dreieckige Schlossplatz, der ebenfalls von Gebäuden und Bäumen umsäumt ist, wie ein Klang-Trichter wirken. Zwischen Brunnen und Denkmal wollen sich die Musiker in dem kleinen, kuscheligen Dreieck in Richtung Alexandersplatz platzieren. In Kooperation mit dem Bierbrunnen am Schloss, der in der Corona-Zeit so gelitten hat, wie jede Gastronomie, müssen sich Zuhörer dort registrieren. Der Schlossplatz soll abgegrenzt werden, damit niemand durch die Musikanten laufen kann. „Ohne Akustik-Muschel, wie etwa im Rosengarten, ist das für uns eine völlig neue Situation“, gibt Volker Lehner zu bedenken. Er lacht: „Lampenfieber inklusive.“

Wie gut, dass wenigstens die Musikstücke, die die große Stadtkapelle und die verschiedenen Bläsergruppen zwei Stunden lang von 11 bis 13 Uhr zu Gehör bringen, gut bekannt und bereits erfolgreich aufgeführt sind.

Dank der veränderten Akustik haben die Musikerinnen und Musiker unter Leitung von Björn Weinmann jedoch in den letzten Woche auch am Feinschliff noch einmal intensiv gefeilt. Selbst mit alten Bekannten wie diversen Märschen, 80er Kult(tour, Arr. Thiemo Kraas), Santana – a portrait (Arrangement Giancarlo Gazzani), den beliebten „Pirats of the Carrabean“ oder dem Musical „The Beauty and the Beast“ in der Bearbeitung von Toshio Mashima erwartet langjährige Stadtkapelle-Fans so ein neuer Hörgenuss.

Sollte Petrus dem Unterfangen wider Erwarten wenig hold sein und weit seine Schleusen öffnen, „unternehmen wir eine Woche später einen neuen Anlauf“, verkündet Volker Lehner. Doch bekanntlich ist das Wetter am dritten Juli-Wochenende ja gut.

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