„Nacht der Lichter“ in der Zweibrücker Alexanderskirche Ein Lichtblick in schwierigen Zeiten

Zweibrücken · Die beliebte „Nacht der Lichter“ mit Taizégesängen und Kerzenschein wird auch in diesem Herbst in der Zweibrücker Alexanderskirche gefeiert. Allerdings mit Rücksicht auf die Verordnungen in etwas anderer Form.

 Bei Kerzenschein hielt Pfarrer Günter Sifft (hinten rechts) im vergangenen Jahr seine Taizé-Meditation.

Bei Kerzenschein hielt Pfarrer Günter Sifft (hinten rechts) im vergangenen Jahr seine Taizé-Meditation.

Foto: Cordula von Waldow

„Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“, zitiert Lothar Klein vom Taizé-Vorbereitungsteam seinen Vater, der damit bei seinen Kindern Verständnis für Unverständliches wecken wollte. „Wir Kinder haben diese Begründung vor 60 Jahren absolut nicht verstanden“, erinnert sich Lothar Klein. Heute sehe er es ein. Das betrifft eben auch die so beliebte „Nacht der Lichter“ in der Alexanderskirche.

Durch die verordneten Regelungen der Corona-Zeit musste auch in der Kirche vieles reduziert werden. Begegnungen wurden eingeschränkt, Abstand halten war gefordert. „Doch das Bedürfnis der Menschen nach Begegnung wurde dadurch nur noch größer“, weiß Pfarrer Günter Sifft aus vielen Gesprächen. Begegnungen, wie sie bei der Taizé-Nacht der Lichter in der Alexanderskirche seit zehn Jahren möglich sind, können zurzeit in der gewohnten Form nicht stattfinden.

Der Blick nach Frankreich zu dem kleinen Ort Taizé im Burgund, wo auch die ökumenische „Communauté de Taizé“ mit 100 Brüdern aus 25 Nationen in allen Beschränkungen immer wieder nach neuen Wegen gesucht hat, machte den Zweibrückern Mut, dieses Angebot nicht einfach nur abzusagen. So sah sich das Taizé-Vorbereitungsteam rund um Pfarrer Günter Sifft herausgefordert, eine neue Form für die „Nacht der Lichter“ zu finden, bei der einige Bedürfnisse vielleicht dennoch gestillt werden können. Das Team ist sich einig: „Das, was von vielen Menschen daran so geschätzt wird, nämlich die Gesänge, die Stille, die Gemeinschaft, die Texte in vielen Sprachen und die Gebete – all das ist zu wichtig, um einfach unter den Tisch zu fallen.“ So wurde die Idee „Taizé to go“ geboren: Eine andere, bewegte und belüftete Version des Taizé-Gebets. Thema soll sei: „Ein Lichtblick auf dem Weg“.

Die „Nacht der Lichter“ in der Zweibrücker Alexanderskirche findet statt am Sonntag, 25. Oktober, ab 18 Uhr. Lothar Klein beschreibt: „Die Türen werden zur guten Durchlüftung des Kirchenschiffes die ganze Zeit geöffnet bleiben.“ Deshalb sei es sinnvoll, sich warm anzuziehen. Außerdem gibt es eine Einbahnregelung: Betreten wird die Kirche von der Alexanderstraße aus, verlassen durch die Vertiefung. Die begrenzten Plätze sind mit Leuchtstäben markiert.

Da das Singen für Besucher aktuell untersagt ist, wird eine kleine Musikgruppe unter Leitung von Heike Sifft einige Taizé-Lieder live spielen und singen. Dazu sind Lesungen, Stille und Gebete in Anlehnung an die gewohnte Form geplant. Am Ausgang kann jeder eine Kerze für ein besonderes Gebetsanliegen entzünden.

Erfahrungsgemäß ist die Alexanderskirche zur „Nacht der Lichter“ gut gefüllt. Um den Andrang zu entzerren und mehr Menschen die Möglichkeit zu Teilnahme zu bieten, wird das Programm, das etwa eine halbe Stunde dauern soll, über zwei Stunden hinweg immer wiederholt werden. So können Interessierte in der Zeit von 18 bis 20 Uhr jeweils zur halben Stunde dazu stoßen und wieder weggehen. Im Freien könne noch miteinander geplauscht werden.

Infos gibt es bei Pfarrer Günter Sifft, Tel. (0 63 32) 98 11 98.

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