Institut warnt: Viele Unternehmen verkraften dies nicht Wirtschaft befürchtet zweiten Lockdown

Frankfurt/Main · Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung befürchtet einen zweiten Lockdown. Er warnt: Viele Betriebe würden diesen nicht überleben.

 Ein Passant geht an einem geschlossenen Geschäft und gestapelten Stühlen eines Straßencafés vorbei. Foto: Uli Deck/dpa

Ein Passant geht an einem geschlossenen Geschäft und gestapelten Stühlen eines Straßencafés vorbei. Foto: Uli Deck/dpa

Foto: dpa/Uli Deck

Die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen in Deutschland steigt und steigt. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 7334 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet – ein neuer Rekordwert.

Angesichts dieser Entwicklung sind bei dem Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, die Sorgen groß. Fratzscher rechnet damit, dass es ein zweites Mal große Beschränkungen des Geschäftslebens in Deutschland geben wird. „Ich fürchte, wir werden einen zweiten Lockdown erleben. Nicht so rigoros, nicht so stark wie im ersten, aber er wird kommen“, sagte Fratzscher am Freitag im Hessischen Rundfunk.

Dieser werde sich fatal auswirken, prognostiziert der Wirtschaftsforscher.

Der DIW-Präsident geht davon aus, dass viele Unternehmen einen zweiten Lockdown nicht überstehen werden. Zwar habe man aus der ersten Welle gelernt. „Man wird nicht noch mal flächendeckend alles schließen“, sondern werde stärker punktuell und regionaler eingreifen. Der Schaden werde daher nicht so groß sein wie beim ersten Herunterfahren im Frühjahr.

Gleichwohl würden viele Betriebe eine zweite Schließung nicht überstehen, sagte Fratzscher. „Viele hatten Rücklagen, hatten Ersparnisse, hatten einen Puffer. Den haben sie aufgebraucht.“ Viele Unternehmen hätten sich hoch verschuldet, weil sie ihre Kosten finanzieren mussten. „Deshalb befürchte ich, dass wir auf eine Insolvenzwelle zulaufen werden am Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres. Und das könnte heftig werden.“

Heftig sind indes auch die zahlreichen richterlichen Ohrfeigen für staatliche Corona-Maßnahmen: Mehrere Gerichte haben Restriktionen der Politik regelrecht zerpflückt.

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