Neujahrsempfang CDU in Zweibrücken Christoph Gensch fordert Umdenken bei Gesundheitspolitik

Zweibrücken · Beim Zweibrücker CDU-Neujahrsempfang in Ixheim wurde auch die langjährige Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer verabschiedet.

Anita Schäfer und Christian Gauf.

Anita Schäfer und Christian Gauf.

Foto: Sabine Best

Nach zweijähriger Corona-bedingter Pause konnte Pascal Dahler, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Zweibrücker Stadtrat, am Samstagnachmittag rund 70 geladene Gäste im VB-Sportheim in Ixheim zum Neujahrsempfang begrüßen. Die Neujahrsansprache der von der CDU Stadtratsfraktion, dem CDU Kreisverband und der CDU Frauenunion ausgerichteten Veranstaltung übernahm der Landtagsabgeordnete Christoph Gensch.

Dabei richtete der Mediziner seinen Themenschwerpunkt auf die Gesundheitspolitik; dies sei ein ganz wichtiges Themenfeld, das zu wenig gewürdigt werde, erläuterte Gensch am Beispiel der prekären Lage in der Notfallversorgung – viele Notarztstellen könnten aufgrund von Personalmangel nicht mehr oder nur unzureichend besetzt werden. Eklatante Mängel gebe es aber in nahezu allen medizinischen Versorgungsbereichen, das betreffe nicht nur die zu geringe Anzahl von Ärzten, sondern auch von Pflegepersonal.

Bisher sei das Vertrauen der Bevölkerung in das deutsche Gesundheitssystem sehr groß gewesen, aber man sei dabei, es zu verspielen. Der Mediziner gab zu bedenken, dass Gesundheitspolitik nie Wahl relevant gewesen sei und forderte ein Umdenken und zeitnahe Ansätze, um die medizinische Versorgung für die nächsten 20 Jahre zu garantieren. Auch auf das Thema Corona ging Gensch noch einmal ein; Forschungsbemühungen, beispielsweise zur Entwicklung eines globalen Impfstoffes, müssten von staatlicher Seite mehr gefördert werden. Auch wenn sich die Lage entspannt habe, müsse man Lehren aus dem Verlauf der Coronapandemie ziehen, um durch eine optimierte Struktur für die Zukunft besser gerüstet zu sein, forderte er.

Trotz allem solle man zuversichtlich in das neue Jahr blicken, es gebe große Herausforderungen deren Bewältigungen nicht einfach aber machbar sei, gab Christoph Gensch seinen Zuhörern mit auf den Weg – „Wir sind ein kleines, aber sehr gutes Team für die Kommunalpolitik vor Ort“ – und schloss mit einem Zitat von Konrad Adenauer: „Das Wichtigste ist der Mut“.

Anschließend nutzte Bürgermeister Christian Gauf als Kreisvorsitzender der CDU Zweibrücken den feierlichen Rahmen zur Verabschiedung der langjährigen Bundestagsabgeordneten Anita Schäfer.

In seiner Laudatio würdigte er das große Engagement der CDU-Politikerin und blickte auf die wichtigsten Themenbereiche ihres erfolgreichen politischen Wirkens zurück. Als Abgeordnete und in mehr als 20-jähriger Mitgliedschaft im Verteidigungsausschuss des deutschen Bundestages habe sie beispielsweise für den Erhalt des Bundeswehrstandortes Zweibrücken gesorgt.

Viele wichtigen Entscheidungen hinsichtlich der Bundeswehr habe Schäfer mitberaten und mitentschieden, dabei aber immer den Mut zur kritischen Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen gehabt und ihre Meinung sehr zielgerichtet und mit Weitblick vertreten, lobte Gauf. Für ihr politisches Engagement war Anita Schäfer 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

Gauf würdigte die Politikerin unter anderem als Ideengeberin für den Helmut-Kohl-Wanderweg zwischen Eppenbrunn und dem französischen Roppeviller und als treibende Kraft bei der geplanten S-Bahnverbindung von Zweibrücken nach Homburg.

Die Beliebtheit Schäfers, der auch der persönlich Kontakt zu den Bürgern sehr am Herzen gelegen habe, hätte sich auch bei ihrem letzten Wahlergebnis von 45,9 Prozent in ihrem Wahlkreis Pirmasens (zu dem Zweibrücken gehört) gezeigt, so Christian Gauf. Zum Abschluss brachten er sowie Elisabeth Metzger (Vorsitzende der Frauenunion), Pascal Dahler, die Beigeordnete Christina Rauch und der frühere Baudezernent Rolf Franzen Anekdoten aus besonderen Begegnungen mit Anita Schäfer in Erinnerung.

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