Felgen-Diebstähle in Zweibrücken Langfinger nutzen schamlos Energiekrise

Zweibrücken · Zweimal kamen sie im Schutz der Nacht und montierten dreist Räder mit hochwertigen Felgen ab. Die Polizei ermittelt wegen der Diebstähle an der Gottlieb-Daimler-Straße. Und sieht in der Energiekrise einen „Tathelfer“.

Zweimal schlugen die Langfinger auf dem Gelände des Autohauses zu. Das erste Mal zwischen Mittwoch und Donnerstag, das zweite Mal zwischen Freitag und Samstag. Insgesamt bockten die Täter vier Mercedes-Limousinen auf und montieren die Räder mit hochwertigen Felgen ab.  
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  Zweibrücken

Zweimal schlugen die Langfinger auf dem Gelände des Autohauses zu. Das erste Mal zwischen Mittwoch und Donnerstag, das zweite Mal zwischen Freitag und Samstag. Insgesamt bockten die Täter vier Mercedes-Limousinen auf und montieren die Räder mit hochwertigen Felgen ab. Foto: Polizei Zweibrücken

Foto: Polizei

Gelegenheit macht Diebe, weiß der Volksmund. Im Falle  zweier Diebstähle hochwertiger Autofelgen an der Gottlieb-Daimler-Straße (wir berichteten) waren es gleich mehrere Umstände, die die Täter anlockten.

Zum einen natürlich die Beute an für sich. Auf dem Gelände des Autohauses an der Gottlieb-Daimler-Straße stehen Mercedes-Fahrzeuge mit teils edelsten Felgen, die einen entsprechenden Wert haben.

Dass sich in unmittelbarer Nähe zu dem Autohaus die Auffahrt zur A 8 befindet und dass das Autohaus im Zuge der Energiekrise die Beleuchtung herunterfahren hat – diese Rahmenbedingungen dürften für die Täter verlockend gewesen sein, erklärte Nicolai Zöller, Leiter der Polizeiinspektion in Zweibrücken, am Montag auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Polizeichef erklärte, man stecke mitten in den Ermittlungen, auf der Wache gebe es einen Hauptsachbearbeiter für diese beiden Fälle von Felgen-Diebstählen. Waren es Banden, die professionell organisiert sind und von Autohaus zu Autohaus, von Bundesland zu Bundesland ziehen? Zöller sagt, das müsse alles noch ermittelt werden, derzeit könne er nur für den Zuständigkeitsbereich der Inspektion sprechen und da seien keine weiteren ähnlich gelagerten Fälle bekannt.

Fest stehe allerdings: „Autohäuser sind oft in der Nähe von Autobahnauf- und abfahrten. Das macht es für die Kunden in Sachen Erreichbarkeit natürlich angenehm. Aber leider ist das auch für solche Täter ein Vorteil.“ Denn die Langfinger könnten sich rasch aus dem Staub machen.

Ebenfalls ein Punkt: Die derzeitige Energiekrise, die viele Händler dazu veranlasse, Strom zu sparen und folglich die Beleuchtung herunterzufahren. Auch an der Gottlieb-Daimler-Straße sei dies offenkundig der Fall gewesen; die Täter konnten – im Schutze der Nacht sowie zusätzlich geschützt durch andere Fahrzeuge, die um sie herumstanden – die von ihnen ausgesuchten Mercedes-Fahrzeuge aufbocken und die Räder mit den wertvollen Felgen abmontieren.

Zöller sagte, die Polizei spreche stets mit den Opfern von Straftaten auch über künftige Prophylaxe, dies werde selbstverständlich auch im Falle des Autohauses der Fall sein. Gemeinsam werde geprüft, an welchen Stellschrauben gedreht werden könne, um solche Taten künftig zumindest zu minimieren.

Die Geschäftsführung des Autohauses selbst war am Montag auf Anfrage nicht zu sprechen.

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