Aber kein Drama wie bei Zweibrücker Siebenpfeifferstraße Bei den Fuchslöchern ebenfalls zwei Privatstraßen

Zweibrücken · Wie viele Privatstraßen gibt es in Zweibrücken? Auf diese Frage gibt die Stadtverwaltung eine überraschende Antwort.

 Der Straßenabschnitt einige Meter oberhalb des städtischen Kindergartens Bei den Fuchslöchern ist ebenfalls in privater Hand.

Der Straßenabschnitt einige Meter oberhalb des städtischen Kindergartens Bei den Fuchslöchern ist ebenfalls in privater Hand.

Foto: Mathias Schneck

Siebenpfeiffer ist nicht allein auf weiter Flur in Zweibrücken. Besser, die kleine Straße in Ixheim die benannt ist nach dem Journalisten, der einst machtversessener Obrigkeit die Stirn bot.

Dieses unscheinbare, leicht zu übersehende Sträßchen ist kein Unikat in der Herzogstadt. Das hat die Verwaltung in den vergangenen Tagen bereits offiziell erklärt. Und zwar einer ganzen Armada von Journalisten, die im Rathaus anfragten. Vertreter von Presse, Rundfunk und Fernsehen haben sich in der Siebenpfeifferstraße zuletzt gegenseitig auf den Füßen gestanden.

Bundesweit berichten Medien über das Kuriosum, dass dieses Sträßchen von einem privaten Investor aufgekauft wurde – der nun offenkundig versucht, seinen Neuerwerb in klingende Münze zu verwandeln.

Dass so etwas überhaupt in Deutschland möglich ist – nämlich, dass ein Bürger sich eine Straße kauft und dann Druck auf die Anlieger ausübt – verwundert viele.

Aber es ist möglich. Auch in Zweibrücken. Und, wie gesagt: Siebenpfeiffer ist nicht alleine. Wie Jens John, Sprecher der Stadt Zweibrücken, auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, ist auch die nur einen Steinwurf entfernte Straße Bei den Fuchslöchern hier betroffen. Nicht in Gänze. Ein größerer Teil dieser Straße, die sich von der Wachtelstraße aus entlangzieht in mehreren Verästelungen, ist öffentlich. Nämlich der Bereich, der zu dem städtischen Kindergarten führt.

Allerdings sind zwei Abschnitte in privater Hand. Und dies ist auch deutlich gekennzeichnet. Der Straßenzug direkt gegenüber der Kita ist in privater Hand – darauf macht ein Schild „Privatstraße“ aufmerksam. „Unbefugten ist das Betreten oder Befahren verboten“, heißt es streng auf dem Schild. Deutlich gemacht wird zudem: „Kein Winterdienst“.

Exakt dasselbe Schild findet sich zu Beginn des Bei-den-Fuchslöchern-Abschnittes oberhalb des Kindergartens. Auch hier der Hinweis auf die „Privatstraße“.

John weist erneut darauf hin, „dass es grundsätzlich nicht ungewöhnlich ist, dass Erschließungen durch Private erfolgen. Ein gutes Beispiel hierfür ist zum Beispiel die Straße Zum Bickenalbblick.“ Diese sei nach Kenntnis der Stadt einschließlich der Straße den einzelnen Grundstückseigentümern gemeinsam übertragen worden.

Aus der Straße Zum Bickenalbblick sind auch keine Klagen zu hören. Ebensowenig übrigens aus der Straße Bei den Fuchslöchern. Die Probleme scheinen sich auf die Siebenpfeifferstraße zu konzentrieren, zumal es ja hier auch die Besonderheit gibt, dass ein Investor vor kurzem zuschlug und die Straße kaufte. John wiederholt, was er in den letzten Tagen Medienvertretern landauf, landab in die Mikrofone beziehungsweise den Telefonhörer gesprochen hat: „Wir können keine Aussage dazu treffen, ob es noch andere Straßen mit einer mit der Siebenpfeifferstraße vergleichbaren Situation gibt. Die Stadt führt kein Kataster über Straßen, die sich in Privatbesitz befinden.“

 Der Straßenabschnitt direkt gegenüber des Kindergartens in dem Wohngebiet Bei den Fuchslöchern ist in privater Hand.

Der Straßenabschnitt direkt gegenüber des Kindergartens in dem Wohngebiet Bei den Fuchslöchern ist in privater Hand.

Foto: Mathias Schneck

Die Anwohner der Siebenpfeifferstraße ziehen derweil wohl, wie bereits angedeutet, weitere anwaltliche Hilfe in Erwägung, um klarzukommen mit den Forderungen des neuen Eigentümers der Straße. Denn Stadtsprecher John wiederholt, was er gleichfalls schon mehrfach betonte: Die Stadt könne die Siebenpfeifferstraße nicht übernehmen. Das sei übrigens „schon aufgrund der aktuellen Haushaltslage der Stadt nicht möglich“. 2020 sei der Stadt der Verkauf angeboten worden. Offenbar ein Angebot mit Haken und Ösen. John: „Zum damaligen Zeitpunkt war die Straße zirka 30 Jahre alt. Es war mit Sanierungskosten etwa für den Kanal in Höhe von zirka 180 000 Euro plus die Straßensanierung zu rechnen.“ Es wäre unverantwortlich von der Stadt gewesen, derart Geld der Steuerzahler auszugeben.

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