Kläranlage Wallhalben Abwasser ist nicht gleich Abwasser

Wallhalben · Im Werksausschuss Thaleischweiler-Wallhalben ging es unter anderem um die Veränderungen bei den festgestellten Schadstoffen.

 Die zentrale Kläranlage in Wallhalben. Ein neuer Generalentwässerungsplan soll Grundlage für eine noch besser Reinigung der Abwässer werden.

Die zentrale Kläranlage in Wallhalben. Ein neuer Generalentwässerungsplan soll Grundlage für eine noch besser Reinigung der Abwässer werden.

Foto: Norbert Schwarz

Welchen Weg nimmt das Abwasser, bis es in der Kläranlage zur Generalreinigung ankommt? Diese Frage stellten sich gezielt die Ingenieure des Fachbüros Obermeyer, das Ende der 50er Jahre in München gegründet wurde und inzwischen auf verschiedenen Ebenen weltweit agiert. Vom Rat der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben hatte es 2014 den Auftrag gegeben, einen neuen Generalentwässerungsplan für den Abwasserbereich der Kläranlage in Wallhalben zu erstellen. Diesen Weg vom Entstehen, sozusagen vom ersten Tropfen bis hin zum schmutzigen Schwall wie dieser bei der Kläranlage Wallhalben ankommt, schauten sich die Experten des Ingenieurbüros Obermeyer genauer an. Mit Erkenntnissen, die teilweise verblüffen. 

Neue Baugebiete in den Ortsgemeinden, Änderungen zu bestehenden Einleiterlaubnissen – Veränderung sind sozusagen Tagesgeschäft, merkt Werkleiter Joachim Becker an, zu dessen „täglich Brot“ der Blick in den Generalentwässerungsplan für den Bereich der Kläranlage Wallhalben zählt. Zur Erinnerung, die früheren Orte der Verbandsgemeinde Wallhalben entwässern weitgehend zur Kläranlage Wallhalben, die Entwässerungszentrale ist. Selbst die Abwässer aus Winterbach werden mittels Druckleitung hoch nach Schmitshausen gepumpt, von wo aus sie in freiem Gefälle der Zentralanlage unterhalb von Wallhalben zufließen.

Welche Veränderung selbst beim Abwasser eintreten, machte der Projektingenieur Bernhard Bock in seinem Bericht vor den Mitglieder des Werksausschusses der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben griffig deutlich. So erinnerte er beispielsweise daran, dass Autoreifen nicht gleich Autoreifen sei. Die Gummimischungen hätten sich in den zurückliegenden Jahren verändert, die Reifen seien weicher geworden, um den Fahrkomfort zu steigern. Allerdings, der Abrieb ist größer und dieser gelangt zumindest teilweise von den Fahrbahnen ins Abwasser und damit bis zur Kläranlage. Es sind die Kleinigkeiten, an die ein Laie oftmals nicht denkt.

So etwa auch bei der Frage, mit wie vielen Kupferdächern und Dachrinnen die ans Abwassernetz angeschlossenen Wohngebäude bestückt sind. Denn Kupfer ist im Wasser schädlich. Entwarnung gab es allerdings vom untersuchenden Büro dafür, dass es beispielsweise im Bereich der Kläranlage Wallhalben keine schwer belastete Flächen gibt. Der überwiegende Teil des Einzugsgebietes, 71 Prozent, ist kaum belastet, der restliche Teil durfte nach den entsprechenden Parametern als „mittel belastet“ eingestuft werden.

Das gesamte Kanalnetz des Einzugsgebietes Kläranlage Wallhalben war von den Ingenieuren zum Beginn ihrer Arbeit analysiert worden. Regenüberlaufbauwerke, kurz als RÜs bezeichnet, sind auf ihre hydraulische Leistungsfähigkeit hin untersucht worden.

Werkleiter Joachim Becker ist dafür, dass die Reinigungsmöglichkeit der Kläranlage Wallhalben weiter gesteigert wird. Mit einer entsprechenden Studie könnte der Weg dahin für alle transparent gemacht werden. Für die soll versucht werden, Landesmittel zu bekommen.

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