Contwig Ortsmitte wird generalüberholt

Contwig · Unter anderem soll der Brunnen beim Maibaum verschwinden, auch beim Spielplatz hinterm Rathaus gibt es Veränderungen.

Die Contwiger Ortsmitte wird ihr Bild verändern. Der Gedenkstein ans Dorfjubiläum 1987 (rechts im Bild) wird allerdings wie andere zeitgeschichtliche Bestandteile erhalten bleiben.

Die Contwiger Ortsmitte wird ihr Bild verändern. Der Gedenkstein ans Dorfjubiläum 1987 (rechts im Bild) wird allerdings wie andere zeitgeschichtliche Bestandteile erhalten bleiben.

Foto: Norbert Schwarz

Das Contwiger Herzstück mit Dorfbrunnen, Maibaum, Marktplatz und der gegenüberliegenden Straßenseite mit zentralem Gedenkstein ans Contwiger Dorfjubiläum „750 Jahre Contwig“ im Jahre 1987 bekommt ein neues, zeitgemäßes Outfit verpasst. Das haben Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette und die Ratsmitglieder am Donnerstagabend einstimmig so entscheiden. Die vom Landschaftsarchitekten Stefan Laport vorgenommen Ideensammlung wurde nicht allein gut geheißen, es gab für die einstimmig angenommene Vorplanung Lob von allen Seiten.

Optisch ist der Dorfkern in die Jahre gekommen. Ein Umstand, der schon längere Zeit bekannt ist und dem vor Jahren erstmals Rechnung getragen wurde, als die größte Ortschaft der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land im Städtebauförderungsprogramm mit ihren Vorhaben grundsätzliche Berücksichtigung fand. Die hohe Förderung (75 Prozent gibt es vom Land) gab zur Freude Anlass, passiert ist in den Folgejahren hinsichtlich Dorfmittelpunktgestaltung jedoch nichts.

Durchaus folgenschwer, denn jetzt steht die Gemeinde unter gewissem Zeitdruck. Werden die Fördergelder von mehr als einer Million Euro nicht bis zum 31.12. 2025 verbaut sein, dann heißt es hinsichtlich finanzieller Hilfen: „Ende der Fahnenstange!.“ Unter diesem Gesamtaspekt begrüßte es nicht allein die Ortsbürgermeisterin Brinette in einem ergänzenden Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur, dass zum einen die vorgelegte Planung nicht allein bei den Mitgliedern des zuvor tagenden Bauausschusses ungeteilte Zustimmung fand, sondern jetzt auch die Ratsmitglieder querbeet die Umgestaltung des Dorfkerns mit Brunnen und Gedenksteinseite, wie auch den Spielplatz hinterm Rathaus, welcher ein gänzlich neues Gesicht und Spielgeräte bekommt, freiweg geradezu euphorisch lobten. David Betz (SPD) etwas flapsig: „Vom Schandfleck zum Schmuckstück“.

Dabei werden die Gestaltungselemente modern und zeitgemäß sein, ohne dass die Vergangenheit der jetzigen Bausubstanz gänzlich verloren geht. Planer Stefan Laport: „Gedenkstein und die anderen Steine bleiben, Altes soll nicht ausradiert werden!“ Dennoch, die Veränderungen werden schon gravierend sein. So fällt beispielsweise der bisherige Brunnen beim Maibaum der Spitzhacke zum Opfer. Dafür gibt es dort ein neues, modernes Brunnenbild. Aus einer über zwei Meter hohen Sandsteinmauer wird über drei breitere Stahlrinnen mit Rostpatina das Wasser breitflächig aus der Mauer fließen und am Boden in einem Rost verschwinden. Die drei Rinnensäulen würden gewollt an Tasten eines Klaviers erinnern, sollen Blickfang zusammen mit dem überdimensionalen Ortswappen auf der verbleibenden Seiten des Wandbrunnens für alle werden, so Planer Laport bei der Planvorstellung. Aus Kostengründen wird das Brunnenwasser über ein Umwälzverfahren im Kreislauf gehalten. Das Wappen natürlich in den Dorffarben blau-weiß.

Die jetzige Anlage beschrieb der Planer als sehr unruhig für das betrachtende Auge, künftig soll die Ortsmitte insgesamt mehr Ruhe ausstrahlen und jede Seite für sich eine geschlossene Einheit werden. Auf der Seite der Bahnhofstraße etwa möchte der Landschaftsarchitekt Laport dies dadurch erreichen, dass mit stählernen Raumteilern aus dem gleichen Material wie die Auslaufrinnen beim künftigen Wandbrunnen eine Art Abschirmung zu den Häuser geschaffen wird. „Je nach Standort und Betrachtungsperspektive wird das später mal so sein, als gäbe es da eine geschlossene Wand!“ Steinblöcke in bekannter Quaderform mit dicker Holzauflage zum Sitzen sollen neben weiteren Bänken zum Sitzen einladen.

Auf Nachfrage stellt Stefan Laport klar, dass allein auf der Maibaumseite Sitzplatz in Gruppengröße von 15 Personen geschaffen wird, auf der gegenüberliegenden Seite dann nochmals eine für 7 bis 8 Ausspannende. Die neuen Plätze sollen zum Kurzverweilen einladen, wegen des nicht zu umgehenden Straßenlärm würde wohl eh niemand länger dort seine Zeit verbringen wollen, so die Mutmaßungen aller.

Ruhiger ist mehr, so das Planungsziel bei der Neugestaltung, für die auch der nachfolgende Pflegeaufwand einen sehr hohen Stellenwert hat. Beleuchtungselemente sollen gleichfalls mithelfen, die beiden Bereich bei der Gutenbrunnen- und Bahnhofstraße zu einem Blickfang für die Dorfbewohner wie auch Vorbeikommende werden zu lassen.

Gleiches gilt übrigens auch für den Kinderspielplatz hinter dem Rathaus, der für die Kinder aus dem Dorf wieder zu einem echten Spiel- und Auspannpunkt werden soll. Die Platzform bleibt erhalten, mit Hainbuche und geschlossenen Gitterstäben soll eine harmonische Platzeinzäunung geschaffen werden die auch vielleicht dem Verunreinigen der Anlage keinen Vorschub leistet. Die Spielgerätepfosten und Bauteileständer sollen allesamt in Holz geschaffen werden und eine Form wie Schilfrohre haben, was schon jetzt bei der Bildbetrachtung alle Ratsmitglieder erbaute.

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