Landfrauen-Verein Großsteinhausen Locker, leicht und lecker mit dem „Flying Dinner“

Großsteinhausen · Mit ihrer ersten Veranstaltung im neuen Jahr feierten die Landfrauen in Großsteinhausen eine Premiere. Das „Flying Dinner“, grandios dargeboten von Rita Bißbort, war der erste Kochkurs, zu dem der aktive Ortsverein einlud.

Sabine Arbogast vom Landfrauen-Verein Großsteinhausen servierte den Mitgliedern und Gästen im evangelischen Gemeindehaus, was Referentin Rita Bißbort (hinten Mitte) und ihre Vorstandskolleginnen zubereiteten.

Sabine Arbogast vom Landfrauen-Verein Großsteinhausen servierte den Mitgliedern und Gästen im evangelischen Gemeindehaus, was Referentin Rita Bißbort (hinten Mitte) und ihre Vorstandskolleginnen zubereiteten.

Foto: Cordula von Waldow

Mit dem „Flying Dinner“ hatte sich der Landfrauen-Verein Großsteinhausen ein besonders spannendes Thema zum Auftakt des neuen Jahres ausgesucht, das rund 20 Interessierte ins evangelische Gemeindehaus lockte. Nicht etwa ein Essen in schwindelerregender Höhe ist damit gemeint, sondern eine lockere Art des Servierens, bei der sich Gäste kleine Köstlichkeiten im Vorbeigehen auswählen, probieren und genießen können. Ziel bei dieser zwanglosen und kommunikativen Partyform ist, dass die Gäste sich frei im Raum bewegen, miteinander reden und dabei essen. Tatsächlich war dies der erste Kochkurs, den der Verein überhaupt anbot.

Damit der Gastgeber entspannt mitfeiern kann, sind die Leckereien vom Süppchen bis zum Dessert appetitlich in Gläschen oder Schälchen, auf Tellerchen, auf Spießchen oder gleich in großen Servierlöffeln angerichtet. Verfeinert worden ist diese Art der Präsentation, um Stau und Gedränge am Büfett zu vermeiden. Quasi im Vorbeigehen wird etwas mitgenommen und bald an diesem Tisch, bald in jener Runde genossen. Selbst als serviertes Mehrgang-Menü wie in Großsteinhausen lässt sich die kulinarische Vielfalt gut vorbereiten und dekorativ präsentieren. Bekanntlich isst ja auch das Auge mit.

Rita Bißbort vom Vorstand des Landfrauen-Kreisverbands Südwestpfalz aus Krähenberg war mit ihrer Profi-Ausrüstung angereist und hatte von der großen, mobilen Kochplatte bis zum Supermixer Handwerkszeug und Zutaten mitgebracht. „Wir schnippeln schon seit zwei Stunden“, erzählten die örtlichen Vorstandsmitglieder, die in der Gemeindeküche fleißig mit Hand angelegt und den Raum liebevoll vorbereitet hatten.

Als Apéritif, während die Steinpilz-Graupensuppe kochte, gab es einen Kirsch-Apfel-Smoothie, kredenzt in kleinen, eckigen Schnapsgläsern. Die pikante Säure aus den gefrorenen Sauerkirschen machte hungrig und weckte zugleich die Assoziation eines lauen Sommerabends als willkommene Erfrischung.

Rita Bißbort konnte gefühlt alles gleichzeitig: kochen, ihren Kursteilnehmerinnen Wissenswertes über das „Flying Dinner“ und die zusammengestellten Rezepte vermitteln, ihre Helferinnen anleiten und dabei den souveränen Überblick behalten.

Dieses Talent hatte Doris Hussong bereits bei den Vorbereitungen fasziniert. Während der Smoothie-Krug zum dritten Mal die Runde machte, war die Suppe fertig. Graupen einmal anders, nämlich vegetarisch. Die Gläschen wirken optisch sehr schön, doch will die kleine Suppenmenge darin auch schnell gelöffelt sein, um nicht abzukühlen. Es folgt der Zwischengang – selbst eingelegtes Gemüsepickles, das Rita Bißbort durchgezogen bereits mitgebracht hatte – in Minigläschen und dazu mit einer Duxelles aus angedünsteten Pilzen, Zwiebeln und Knoblauch gefüllte Brötchen.

Wie gebannt hatten die erfahrenen Hausfrauen Rita Bißbort bei ihrem Spiel mit dem Hefeteig zugeschaut. Endlich gab es auch für Alina etwas, das ihr schmeckte. Strahlend löffelte die Neunjährige ihr drittes Gemüsegläschen leer.

Vor den neugierigen Augen der Kursteilnehmerinnen entstanden währenddessen bunte Dips zu Linsenbällchen: ein scharfer Meerrettich-Joghurt, mit Kreuzkümmel gewürzte Erbsenguacamole und ein süß-scharfes Aprikosen-Hackerle mit Knoblauch und Rosmarinnadeln. „Alle drei“, lautete durchweg die Antwort auf die Frage nach dem besten Dip.

Den kulinarischen Abschluss des lehrreichen, unterhaltsamen und genussvollen Abends bildete ein Schicht-Dessert mit Pflaumen und Quarkcrème auf Löffelbisquits. Höhepunkt waren die dicken Walnüsse. Diese wurden zucker- und fettfrei mit Wasser kandiert und mit Lebkuchengewürz verfeinert. „Das war das Beste!“ An allen Tischen strahlten zufriedene Gesichter.

Vorstandsmitglied Sabine Arbogast freute sich über die Inspirationen. Was sie besonders erstaunte: „Obwohl es ja pro Gang gefühlt nur kleine Portionen waren, ist man am Ende dicke satt.“ Die Häppchen helfen dabei, Maß zu halten und einen Geschmack so zu erleben, wie die Köchin ihn erdacht hat. Jedenfalls war die Begeisterung der Großsteinhauser Landfrauen so groß, dass es in diesem Jahr noch zwei weitere Kochkurse geben wird.

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