Erweiterung der Verbandsgemeinde-Verwaltung Teuer wird es auf jeden Fall

Zweibrücken-Land · Im Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land wurden Pläne für die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes vorgestellt.

Die Verbandsgemeindeverwaltung von hinten. Bei den Planvarianten Arnold bliebe das alte Wohnungsdienstgebäude (rechts) stehen. Ans Hauptgebäude links käme der zweite Rettungsweg mit den Stahltreppen und Podesten.

Die Verbandsgemeindeverwaltung von hinten. Bei den Planvarianten Arnold bliebe das alte Wohnungsdienstgebäude (rechts) stehen. Ans Hauptgebäude links käme der zweite Rettungsweg mit den Stahltreppen und Podesten.

Foto: Norbert Schwarz

Das Amtsgebäude der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land der Zukunft – baulich erweitern und modernisieren in die Breite oder nach oben? Zwei Machbarkeitsstudien zu diesen Kernfragen ließ Verbandsbürgermeister Björn Bernhard bei der Ratssitzung am Dienstabend im Walshauser Dorfgemeinschaftshaus von den verantwortlichen Architekten zweier Planungsbüros präsentieren. Insgesamt gab es umfassende Power-Point-Informationen zu sieben Planvarianten. Teuer wird das Projekt, das steht jetzt schon fest. Die Kosten, zum jetzigen Zeitpunkt ermittelt, reichen von 4,7 Millionen bis zu 5,2 Millionen. Die Frage nach einem Neubau blieb deshalb nicht aus. 7,5 Millionen – Tendenz mit der Bauzeit steigend!

Das Verwaltungsgebäude von Zweibrücken-Land in der Landauer Straße in Zweibrücken (einst Landratsamt des früheren Landkreises Zweibrücken) soll erweitert werden. Brandschutzrechtliche Mängel, die allerdings keinerlei Einschränkung für die Verwaltungsmitarbeiter und ihren Chef selbst zur Folge haben, sind im Kern der Auslöser dafür.

Architekt Alexander Blanz aus Landstuhl, ein Freund der Planumsetzung in der Horizontalen, durfte als erster Planer seine Machbarkeitsstudie mit den vier Varianten vorstellen und dabei zum umfassenden Überblick für alle daran erinnern, was beim ersten Kontakt mit der damaligen Verwaltungsspitze, das ist noch Bürgermeister Jürgen Gundacker (SPD) gewesen, zu den nunmehr gereiften Überlegungen für eine bauliche Erweiterung mit entsprechender Modernisierung führte.

„Brandschutz allein war mir etwas zu kurz gesprungen. Wenn man ein solches Projekt angeht, dann ist ein ganzheitlicheres Denken gefordert! Ein Gesamtheitskonzept zur Gebäudestruktur war mein Vorschlag und dem ist gefolgt worden. Das war im Jahr 2018!“ Warum Alexander Blanz unter den Aspekten Brandschutz, Rettungs- und Fluchtwege eher die Horizontale als Erweiterungsbereich für sinnvoll erachtet, wusste er dem Gremium sehr eingehend und plausibel dazulegen. Dabei legte Blanz vor allem besonderen Wert auf die Feststellung: „Es ist keine Phrase, am Ende soll es eine Arbeitsstätte für eine bürgerfreundliche, eine bürgernahe Verwaltung sein. Mit Arbeitsplätzen, die zeitgemäß und attraktiv ausgestattet sind. Gute Fachkräfte, geeignete Menschen für die Arbeit in einer Verwaltung zu finden, wird auch für die Verwaltungen eine Herausforderung sein.“

En Detail muss nach Auffassung des Planers dann nochmals untersucht werden, welche bestmöglichen Lösungen sich dazu anbieten. Dabei ist neben den Belangen der Brandschutzsicherheit der barrierefreie Zugang zum Verwaltungsgebäude und dessen Nutzung ein weiterer Schwerpunkt. Publikumsintensive Bereiche sollten deshalb im Erdgeschoss angesiedelt werden.

Bei seinen Überlegungen bezieht Alexander Blanz das Rückgebäude, in welchem zuletzt die Werke der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land ihre Verwaltungsräume hatten, mit ein. Allerdings nur die Grundstücksfläche, die Bausubstanz der ehemaligen Dienstwohnung für den Fahrer des früheren Landrates ist marode und nicht mehr nutzbar.

Blanz hatte bei der Gebäudebeschreibung von einem Verwaltungsgebäude mit klaren Strukturen gesprochen, einer klassischen „Flurverwaltung“. Auch Architekt Christoph Arnold aus Pirmasens bescheinigte dem Gebäudetrakt in der Landauer Straße gewissen Charme, allerdings mit den bekannten baulichen Brandschutzmängeln und und der fehlenden Barrierefreiheit.

Um Abhilfe zu schaffen, favorisiert Architekt Arnold die Vertikale. Das jetzige Verwaltungsgebäude bekommt nach seinen Vorstellungen ein zusätzliches Stockwerk. Die barrierefreie Erreichbarkeit der Stockwerke wird durch einen Aufzugsturm modernster Prägung gewährleistet. Der notwendige zweite Rettungsweg lässt sich nach Arnolds Planvorstellungen an verschiedenen Stellen des Gebäudes realisieren. Es werden Stahltreppen mit Plattformen sein. Das „Einhausen“ (Verkleidung) sei eine Kostenfrage. Am wenigsten stören würde dieser zweite Rettungsweg auf der Südseite zum derzeit höher gelegenen Parkplatz hin. Der momentane Hintereingang beim Hauptgebäude kann entfallen.

Die Planvariante zwei war ein „Staffelgeschoss“ mit vielen Glasfronten zum Abschluss. Sehr ansprechend fürs Stadtbild und mit begehbarer Flachdachfläche. Dorthin käme übrigens auch bei allen drei Varianten der Planung Arnold ein neuer, zeitgemäßer Sitzungssaal. Für Architekt Christoph Arnold ist es durchaus vorstellbar, dass die Arbeiten trotz Bürobetrieb vorgenommen werden. Bei Arnolds Variante 1 käme der Fahrstuhlturm beim jetzigen Eingangsbereich zu stehen. Dafür sei mit 5,1 Millionen Baukosten zu rechnen. Kostengünstigste Lösung im Moment, mit dem zweiten Rettungsweg auf der Südseite die Variante 2 mit Gesamtkosten von 4,682 Millionen Euro. Die Variante 3 soll 4,9 Millionen kosten. Baukostenindex jetzt. Die Bauzeit wird wohl über ein Jahr betragen. Fünf Jahre hielt Alexander Blanz für seine Planziele für zu hoch gegriffen.

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