Konzert des Musikvereins „Schwarze Husaren“ Kleinsteinhausen Weihnachtliche Klänge in der voll besetzten Kirche

Großsteinhausen/Kleinsteinhausen · Mit dem Weihnachtskonzert des Musikvereins „Schwarze Husaren“ Kleinsteinhausen ließen sich die zahlreichen Besucher am 1. Adventssonntag in der evangelischen Kirche in Großsteinhausen gerne auf die besinnliche Zeit einstimmen.

Erich Gingrich hat mit seinem Orchester „Schwarze Husaren“ ein abwechslungsreiches Programm einstudiert. Foto: Sabine Best

Foto: Sabine Best

Die 20 Musikerinnen und Musiker des Musikvereins „Schwarze Husaren“, im Alter von 12 bis 93 Jahren, brachten unter der bewährten Leitung ihres Dirigenten Erich Gingrich wieder ein ausgesuchtes, abwechslungsreiches Programm zu Gehör. In der evangelischen Kirche in Großsteinhausen wurden beim Weihnachtskonzert des Orchesters klassische Weihnachtslieder aus aller Welt aber auch Werke mit festlichem Charakter, die nicht primär als Weihnachtsstücke ausgewiesen sind, eindrucksvoll vorgetragen.

„Das Faszinierende an der Weihnachtsmusik ist, dass sie nie aus der Mode gerät und obwohl oft altbekannt, immer wieder gerne gehört wird“, bemerkte Julia Neumayer, Vorsitzende der Kleinsteinhauser „Schwarze Husaren“, bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste. Ein großes Anliegen war es ihr, sich bei allen zu bedanken, die den Musikverein unterstützen – wie beispielsweise Martina Wagner, die sich sehr in die Renovierung des Proberaumes im Dorfgemeinschaftshaus Kleinsteinhausen eingebracht habe. „Dass wir diesen wieder benutzen können, ist das größte Geschenk für mich“, so Neumayer.

Mit der Ouvertüre der „Feuerwerksmusik“ – „Music for the Royal Fireworks“ – die Georg Friedrich Händel 1749 als Auftragswerk für den britischen König Georg II komponiert hatte, gelang eine eindrucksvolle, klassische Eröffnung; insbesondere vor dem Hintergrund, dass dieses Werk bei seiner Erstaufführung von über 60 Musikern gespielt wurde. Für das dazu verhältnismäßig kleine Ensemble der Husaren, stellte nicht nur dieser Beitrag besondere Anforderungen an jeden einzelnen Spieler.

Kraftvoll und eingängig interpretierte das Orchester das ursprünglich als Gedicht von dem evangelischen Theologen und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer 1944 in Gestapo-Haft verfasste Kirchenlied „Von Guten Mächten“ nach einer Bearbeitung von Martin Scharnagel. „Die letzte Strophe dieses Liedes ist heute auch auf Grußkarten, Kerzen und anderen religiösen Gegenständen zu lesen“, erklärte Hornist Volker Teuscher, der wieder unterhaltsam und mit viel Hintergrundwissen durchs Programm führte.

Musikalisch in eine winterlich verschneite Berglandschaft entführt wurden die Zuhörer mit dem „Choral Alpin“ des Komponisten Walter Tuschla. Gleich anschließend ging es mit dem „Neapolitanischen Ständchen“ von Gerhard Winkler kontrastreich und beschwingt in den imaginären sonnigen Süden.

Ins Zeitalter des Barocks versetzt wurden das Publikum mit dem italienischen Komponisten Antonio Vivaldi. Aus seinem bekanntesten Werk „Vier Jahreszeiten“ kam natürlich der Winter zu Gehör.

Endgültig weihnachtlich wurde es mit der „Ouvertüre über ein Spiritual“ von Michiel van Delft. Hier meisterte das Orchester in präzisem Zusammenspiel die raschen Rhythmus- und Melodienwechsel besonders eindrucksvoll. Weitere bekannte „Melodien zur Weihnachtszeit“ folgten mit dem schönen Adventslied „Tochter Zion“ (Georg-Friedrich Händel), dem alten Kirchenlied „In dulci jubilo“ sowie einem Medley internationaler Weihnachtslieder – der Komponist und Arrangeur Darrol Barry hat darin Titel wie „Hark! The Herald Angels Sing“, „Gloria in Excelsis Deo“ und nicht zuletzt „We wish you a merry christmas“ zusammengefasst.

Immer wieder gelang dabei den Musikern unter der präzisen Anleitung ihres inzwischen 77-jährigen Dirigenten, der nach eigener Aussage noch immer viel Freude an seiner „Arbeit“ hat, eine sehr ausdrucksstarke Umsetzung der Beiträge. Dazu gehörten auch „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ in verschiedenen Variationen und zum Abschluss „Rockin‘ around the Christmas Tree“, das von den rund zweihundert Besuchern mit begeistertem Applaus quittiert wurde.

Was wäre Weihnachten ohne den „Kleinen Trommlerjungen“ (The Little Drummer Boy) – auf vielfachen Wunsch gab es ihn als Zugabe, bevor die Gäste bei „Weihnachten bin ich zu Hause“ (Roy Black 1968) noch einmal kräftig mitsingen konnten.

„Gerne heißen wir weitere Aktive in unserem Blasensemble willkommen“, so Erich Gingrich. Dabei spiele das Alter keine Rolle – ob Anfänger oder Wiedereinsteiger; im Vordergrund stehe vor allem die Freude am gemeinsamen Musizieren.

Kontakt: Tel. (0 63 39) 371 oder bei Facebook: Musikverein Schwarze Husaren Kleinsteinhausen.