Keine Klagen über Bundeswehrreform

Zweibrücken. Als "nicht gut" bezeichnet der stellvertretende Kommandeur des Fallschirmjägerbataillons 263 in Zweibrücken, York Buchholtz, die Ergebnisse der jüngsten Studie zur Bundeswehrreform (wir berichteten). Demnach sind unter anderem 88 Prozent der Führungskräfte der Meinung, dass Korrekturen notwendig seien

Zweibrücken. Als "nicht gut" bezeichnet der stellvertretende Kommandeur des Fallschirmjägerbataillons 263 in Zweibrücken, York Buchholtz, die Ergebnisse der jüngsten Studie zur Bundeswehrreform (wir berichteten). Demnach sind unter anderem 88 Prozent der Führungskräfte der Meinung, dass Korrekturen notwendig seien. 76 Prozent haben das Gefühl, dass sie bei den Veränderungen kaum mitgenommen werden. "Die Bundeswehrreform betrifft jeden Angehörigen der Streitkräfte", sagte Buchholtz. "Dass eine Neuausrichtung zu einer Unsicherheit bei Soldaten und zivilen Mitarbeitern führt, insbesondere wenn die Frage des zukünftigen Dienstortes betroffen ist, liegt in der Natur der Sache."Der Oberstleutnant selbst äußerte sich zurückhaltend zur Bundeswehrreform: "Ich denke es entspricht der guten Ordnung, dass vor der Kritik an einem Projekt, der Projektleiter zunächst die Chance erhält, dass Projekts zum Abschluss zu bringen." Auch zur Einbindung der Führungskräfte sagt Buchholtz nichts Negatives: "Wir werden zeitgerecht darüber informiert, welche Schritte wir im Rahmen der Umsetzung einleiten müssen und haben auch durchaus die Möglichkeit, eigene Vorstellung miteinzubringen." Die Einbindung sei gut und ausreichend. Die Umsetzung der Reform sei zwar für alle von Interesse, stehe allerdings nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. "Ausbildung, Übung und Nachwuchsgewinnung beschäftigen uns aktuell bereits aus zeitlicher Sicht deutlich intensiver", sagte Buchholtz.

In Zweibrücken liefen derzeit allerdings schon die ersten Überlegungen zur Umsetzung der Reform. Darüber hinaus bleibe es beim Zeitplan: 2014 werden die ersten Maßnahmen zur Umstrukturierung anlaufen. Im Laufe des Jahres 2015 werden 600 Soldaten den Standort Zweibrücken verlassen.

Buchholtz teilt die Sorge nicht, dass die Bundeswehr für junge Menschen zunehmend unattraktiv wird. Im Gegenteil: "Derzeit haben wir eine deutlich höhere Anzahl an Weiterverpflichtungswilligen Soldaten als zur Verfügung stehende Planstellen." Etwas mehr Flexibilität und größere Einflussnahmemöglichkeiten auf die Weiterverpflichtung von Soldaten im Zweibrücker Bataillon würde sich Buchholtz deshalb wünschen.

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