Zweibrücker zücken den Rotstift

Man kann nicht den Sorgen entgehen, indem man mehr ausgibt, als man einnimmt", sagte schon im 19. Jahrhundert US-Präsident Abraham Lincoln (1809-1865). Dieser Satz gilt heute wohl mehr denn je, nicht nur in den krisengeplagten Ländern Südeuropas. Auch in Deutschland ächzen vor allem die Kommunen unter der erdrückenden Schuldenlast. In Zweibrücken ist das nicht anders

Man kann nicht den Sorgen entgehen, indem man mehr ausgibt, als man einnimmt", sagte schon im 19. Jahrhundert US-Präsident Abraham Lincoln (1809-1865). Dieser Satz gilt heute wohl mehr denn je, nicht nur in den krisengeplagten Ländern Südeuropas. Auch in Deutschland ächzen vor allem die Kommunen unter der erdrückenden Schuldenlast. In Zweibrücken ist das nicht anders. Darum hat die Stadt nun auch die Bürger gefragt, an welchen Stellen man den Gürtel enger schnallen könnte. Schriftlich oder an einem Infostand in der Fußgängerzone konnten die Zweibrücker ihre Vorschläge einreichen. Die Stadt hat jetzt die Ergebnisse veröffentlicht.Die Sparideen sind teilweise eher allgemein gehalten: Man müsste "am Ego sparen", schlägt etwa ein Bürger vor. Andere rechnen detailliert aus, wieviel die Stadt durch einzelne Maßnahmen einsparen könnte: Eine Zusammenlegung des Zweibrücker Freibades mit dem Contwiger würde unterm Strich 135 000 Euro bringen, meint ein Bürger. Auch radikale Vorschläge sind dabei: Ein Teilnehmer der Befragung will den Flugplatz aufgrund der roten Zahlen schließen. Andere wollen das Freibad oder die Festhalle verkaufen. Auf Kunstprojekte wie den Energiebaum am Kinokreisel solle man verzichten. Aber auch im Kleinen kann gespart werden, meinen einige Bürger. Einer schlägt vor, die Ampeln ab 19 Uhr auszuschalten, ein anderer, im Hallenbad die Wassertemperatur abzusenken.

Ob solche Vorschläge die Haushaltslage wirklich entspannen können, bleibt abzuwarten. Oberbürgermeister Kurt Pirmann sieht die eine oder andere Idee eher als "auslösenden Gedanken". Als Beispiel nennt er etwa die Idee, Outlet-Besuchern 20 Prozent Nachlass auf den Rosengarten-Eintritt zu gewähren. Zwar glaubt Pirmann, dass durch eine solche Rabatt-Aktion "vielleicht zehn Leute mehr kommen", dennoch sieht er Potenzial in dem Vorschlag. Vieles müsse man nun weiterdenken.

Und am Ende könnte man sich gleich doppelt über einen sanierten Haushalt freuen. Denn wie schrieb Reformator Martin Luther (1483-1546)? "Der ersparte Pfennig ist redlicher als der erworbene."

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