Handball-Oberligist VT Zweibrücken erleichtert „Qualität hat kein Ablaufdatum“

Zweibrücken · Handball-Oberligist VT Zweibrücken besiegt die HSG Völklingen in einem lange Zeit spannenden Spiel mit 22:19. Dabei wurde der lang ersehnte erste Sieg der Saison auch zur Chefsache.

 Auf Messersschneide stand das Oberligaspiel zwischen der VT Zweibrücken und   der HSG Völklingen. Doch auch dank Trainer Philip Wiese (Nummer zehn; zweiter von rechts) setzten sich die Rosenstädter am Ende durch. Es war der erste Saisonsieg.

Auf Messersschneide stand das Oberligaspiel zwischen der VT Zweibrücken und   der HSG Völklingen. Doch auch dank Trainer Philip Wiese (Nummer zehn; zweiter von rechts) setzten sich die Rosenstädter am Ende durch. Es war der erste Saisonsieg.

Foto: Norbert Schwarz

Es ist vollbracht. Im neunten Anlauf können die Handballer der VTZ den ersten Saisonsieg in der Oberliga-RPS erringen. In einer spannenden Partie bezwangen sie die HSG Völklingen mit 22:19 (9:9), mussten sich aber erneut den Vorwurf gefallen lassen, sehr nachlässig mit den eigenen Chancen umgegangen zu sein, was aber keineswegs die überragende Leistung von Gäste-Torhüter Alexander Dreier schmälern soll. Bester Werfer der Partie war VTZ-Rückraumspieler Robin von Lauppert mit sieben Treffern. „Der Sieg ist sehr wichtig für uns“, sagte VTZ-Trainer Kai Schumann.

Einen großen Anteil am Sieg hatte dabei Trainerkollege Philip Wiese. Mit drei blitzsauberen Toren in Folge aus dem Rückraum erhöhte der 36-Jährige auf 21:18. „Qualität hat kein Ablaufdatum“, sagte VTZ-Trainer Schumann zu der Leistung des Comebackers. Seine Karriere hatte Wiese eigentlich im April 2019 beendet.

Am Ende errangen die VTZ-Handballer auch dank Wiese den ersten Saisonsieg. Die Freude darüber fiel allerdings verhalten aus. „Die Jungs haben extrem unter Druck gestanden und waren wie gelähmt durch die Situation. Das hat man gerade zu Beginn der Partie gemerkt“, sagte Schumann.

In der Tat: Am Anfang sah es keineswegs nach einem Sieg aus. Im Gegenteil. Denn die Gäste aus Völklingen, die auf ihren besten Torschützen Niklas Hoff verzichten mussten, legten los wie die Feuerwehr. Als die Bank der VTZ in der achten Minute die erste Auszeit nahm, lagen die Hausherren bereits mit 0:4 in Rückstand. Bis hierhin waren sie bereits vier Mal am ganz starken Alexander Dreier im HSG-Tor gescheitert. Der junge Torhüter zeigte eine starke Leistung und sollte bis zum Ende der Partie mit 20 Paraden glänzen. „Es war heute sehr schwer und wir haben viel liegen lassen. Die Statistik sagt, dass wir insgesamt 27 Fehlwürfe hatten, was natürlich auch an der starken Leistung vom Torhüter der HSG gelegen hat“, sagte Schumann.

Erst Robin von Lauppert überwand Dreier – und das nach fast neun Minuten. Die VTZ fand zwar in der Folge immer besser in die Partie, blieb aber im Abschluss sehr schwach. Auch die Abwehr hatte nicht immer den gewohnten Biss und ermöglichte den Gästen immer wieder einfach Torerfolge. Bis zum 7:9 in der 21. Minute blieben die Gäste in Front. Ihnen sollte aber bis zum Halbzeitpfiff kein eigener Treffer mehr gelingen. Nach Treffern von Spielertrainer Philip Wiese und von Lauppert glichen die Zweibrücker in 24. Minute zu 9:9 aus. Aber auch ihnen sollte von da an kein Treffer mehr gelingen, obwohl mehr als genug Chancen da waren.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb die Partie sehr umkämpft aber auch auf überschaubarem Niveau. HSG-Spieler Alexander Saunus brachte in der 32. Minute seine Farben ein letztes Mal in Führung (9:10). Der gute Thomas Jung im Zweibrücker Rückraum drehte die Partie mit einem Doppelschlag und brachte die Hausherren mit 11:10 (36.) in Front. Bis in die Schlussphase sollte es jetzt ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen bleiben. Immer wenn die VTZ vorlegte, zogen die Gäste nach. Weder schaffte es die VTZ sich mal zwei Tore oder mehr abzusetzen, ebenso wenig die Gäste aus Völklingen mal selbst in Führung zu gehen. Gefühlt hatte die VTZ leichte Vorteile, ohne Profit daraus zu schlagen, was auch VTZ-Coach Kai Schumann so ähnlich sah. „Ich glaube wir hatten sie in unserer Abwehr besser im Griff als sie uns“, sagt Schumann.

Wie schon in der ersten Halbzeit vergaben Rosenstädter immer wieder auch die besten Möglichkeiten und scheiterten am starken Dreier im Gäste-Tor. Während er 20 Paraden verbuchen konnte, waren es auf Zweibrücker Seite zehn. Und so blieb das Spiel auf des Messers Schneide. Nach 54 Minuten prangte ein 18:18 auf der Anzeigetafel. 

Doch dann kam die Stunde des Philip Wiese. Drei blitzsauber Tore später war die Partie entschieden. Der erste Saisonsieg – er wurde dadurch auch zur Chefsache.

Nach einer einwöchigen Pause empfangen die Zweibrücker am Sonntag, dem 05.12.2021, den TV Mülheim. Vielleicht gelingt es ihnen mit dem ersten Saisonsieg im Rücken direkt nachzulegen und sich so langsam aus dem Tabellenkeller zu arbeiten. Bereits am Dienstag geht es für die VT Zweibrücken gegen den Saarlandligisten HSG DJK Nordsaar im saarländischen Pokal weiter.

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