Adventsbasar der Zweibrücker Lern- und Spielstuben Nur der weihnachtliche Zimtduft fehlt

Zweibrücken · Im zweiten Coronajahr dürfen die Städtischen Lern- und Spielstuben ihren traditionellen Adventsbasar wieder abhalten. Nach dem Auftakt im Zweibrücker Rathaus steht er heute im Foyer in der Maxstraße. Von Adventkränzen über diverse Dekoration und größere oder kleinere Geschenke und vor allem viel Gebäck – alles aus eigener Produktion – bleiben keine Wünsche offen.

 Der Weihnachtsbasar der Zweibrücker Spiel- und Lernstuben – Brücken- und Webenheimstraße – kam auch in diesem Jahr sehr gut an.

Der Weihnachtsbasar der Zweibrücker Spiel- und Lernstuben – Brücken- und Webenheimstraße – kam auch in diesem Jahr sehr gut an.

Foto: Cordula von Waldow

Am Montagvormittag ging es im Kleinen Sitzungssaal des Zweibrücker Rathauses zu wie im Taubenschlag. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, denn die beiden Lern- und Spielstuben in der Brückenstraße und in der Webenheimstraße hatten ihren Weihnachtsmarkt aufgebaut. Welch eine Fülle, welch eine Pracht! Da staunten selbst Stammbesucher.

Auch Jörg Klein, Verwaltungsleiter des Jugendamts Zweibrücken, tätigte dort seinen Weihnachtseinkauf: Mit einem Kerzengesteck für seinen Schreibtisch und von dem selbst gebackenen Gebäck verteilte er seine Zuwendungen auf beide Einrichtungen. „Da steckt viel Liebe drin, das ist ganz frisch“, betonten die Erzieherinnen. Außerdem erwarb er einen Bon bei der Schneemann-Lotterie: Die Schneemannzweige im Glas dürfen ein Jahr lang den Schreibtisch eines beschenkten Gewinners schmücken und sollen das Haus möglichst nicht verlassen, beschreibt Billie Jean Paulus die Idee dazu.

Der Erlös kommt den Kindern in den beiden Einrichtungen zu Gute. Dort wird mit den betreuten Schulkindern gemeinsam gebastelt und in Nicht-Corona-Zeiten auch gebacken. So lernten die Kinder, selbst etwas herzustellen, mit dem man anderen eine Freude bereiten kann und das außerdem noch Geld in die Kasse spült. Jörg Klein weiß: „Das ist gut für das Selbstwertgefühl.“

Während die Brückenstraße von Anfang an dabei ist, hat die Webenheimstraße in diesem Jahr ihren ersten Auftritt. Zusammen mit den engagierten Eltern hat das dreiköpfige Team Kränze aus geschenkten Zweigen gebastelt und daraus in Heimarbeit wunderschöne Adventskränze dekoriert – in ganz verschiedenen Ausführungen, von klassisch mit Holz- und Naturschmuck bis hin zu modernem Glitzer.

Leiterin Billie Jean Paulus hat Ehemann und Sohn mit eingespannt, und so entstanden unter fünf fleißigen und geschickten Händepaaren geschmückte Baumscheiben, ausdekorierte Vasen und Windlichte sowie farbenprächtige Herrnhuter-Sterne. Geschenktüten für ihn (mit Bier) und für Ladies (mit Prosecco) helfen, selbst ohne eigene Idee eine witzige Kleinigkeit zu finden.

„Gebacken haben wir zu Hause“, informiert Jascha Becker und Daniela Rauschkolb ergänzt: „Bestimmt an die zehn Kilogramm.“ Unter anderem Macadamia-Cookies mit weißer Schokolade, Chocolate-Cookies, Schoko-Crossies mit Cornflakes oder Löwenzähne aus einem ganz leichten, trockenen Bisquitteig. Und Zimtwaffeln, ebenso wie die Kolleginnen von der Brückenstraße. „Sonst backen wir die hier frisch. Da lockt allein der Duft schon viele und die Plätzchen sind echt der Rennen“, weiß Gretchen Kuija, die seit drei Jahren dabei ist.

Den Zimtduft vermisst auch Melanie Stalter-Heyner. Die Mitarbeiterin in der Wirtschaftsförderung gehört zu den begeisterten Stammkunden und staunt über das deutlich erweiterte Angebot. „Das sind so schöne, ganz individuelle und handgemachte Geschenke. Außerdem kommt der Umsatz den Kindern zu Gute. Das ist toll“, lobt sie das Engagement. Diesmal hat sie unter anderem ein buntes Kirschkernkissen ausgewählt.

Zwischen 500 und 1000 Euro hat die Brückenstraße bislang mit dem zweitägigen Adventsbasar eingenommen. Doch in der Abgeschiedenheit des Rathauses rechnen Gretchen Kuija und die neue Leiterin, Jessy Mey, mit weniger. Auch im vergangenen Jahr, als sie lockdownbedingt einen „Weihnachtsmarkt to go“ veranstalteten und die ausgewählten Waren als Rentiere verkleidet austrugen, lag der Umsatz niedriger. Dabei wurden auch diesmal per E-Mail alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung vom Adventsbasar unterrichtet und konnten anhand der Kranz- und Gesteckfotos ihren Favoriten bereits auswählen und vorbestellen. Sicher ist sicher.

An den kleinen Teelichtern im dekorierten Gläschen, an den Zimtstangen- und Astdekorationen sowie den Hutzelmännchen und auch an den größeren Roststahl-Teelichtern haben die Kinder mitgewirkt. Da diese vom Vorjahr sind, werden sie statt zum Festpreis für eine beliebige Spende abgegeben. Eine Wellnesstüte lädt mit Duftkerze, Tee, etwas Süßem und einem Gedicht oder einer Kurzgeschichte zu einer Wohlfühlpause ein. Auch hier wurde jede Menge gebacken, unter anderem Spritzgebäck, Vanillekipferl, Vanillemandeln oder Haferkekse mit Rosinen. Natürlich hoffen alle, zumindest das Gebäck auszuverkaufen.

Und auch Geschenke für die Eltern wollen die Erzieherinnen mit den Kindern separat gestalten. Was übrig bleibt, wird im privaten Kreis, unter Freunden oder auch als Last-Minute-Geschenke innerhalb der Stadtverwaltung verkauft oder notfalls bis 2023 aufbewahrt.

Außerdem ist der Adventsbasar der Lern- und Spielstuben Brücken- und Webenheimstraße am heutigen Dienstag, 23. November, von 8.30 bis 11 Uhr noch einmal im Foyer des Kultur- und Verkehrsamts in der Maxstraße zu Gast. Zu der mit Sicherheit umsatzträchtigen Mittagspause müssen die beiden Dreierteams jedoch in ihren Einrichtungen präsent und für „ihre“ Kinder da sein.

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