Handball-Oberliga Die Luft für die VTZ wird dünn

Zweibrücken · Die Oberliga-Handballer der VTZ Saarpfalz brauchen am Samstag gegen Völklingen den ersten Saisonsieg. Sonst droht ein eisiger Winter am Tabellenende. Zweibrückens Thomas Jung kennt den Gegner genau.

 Thomas Jung (rot) wechselte 2020 von der HSG Völklingen zur VTZ Saarpfalz. Am Sonntag soll der VTZ im Kellerduell gegen Jungs ehemaligen Verein der erste Saisonsieg gelingen. Sonst droht der Sturz ans Tabellenende. 
  Foto: Wittenmeier

Thomas Jung (rot) wechselte 2020 von der HSG Völklingen zur VTZ Saarpfalz. Am Sonntag soll der VTZ im Kellerduell gegen Jungs ehemaligen Verein der erste Saisonsieg gelingen. Sonst droht der Sturz ans Tabellenende. Foto: Wittenmeier

Foto: maw/Martin Wittenmeier

(jad) Am letzten Sonntag erlebten die Oberliga-Handballer der VTZ Saarpfalz einen dieser Tage, an denen man am liebsten gar nicht erst aus dem Bett kriecht. Bei der überdeutlichen 21:32-Klatsche beim TV Nieder-Olm gelang den Rosenstädtern kaum etwas.

Derlei gebrauchte Tage erlebt wohl jedes Team im Laufe einer Saison. Doch bei der VTZ ist die Situation nach acht sieglosen Partien zum Saisonstart eben deutlich prekärer. Ein Blick auf die Statistik offenbart die größte Baustelle der Zweibrücker. Während 194 Gegentore nach acht Spielen im Ligavergleich einen guten Wert bedeuten, sind es nur 171 selbst erzielte Treffer nicht. Im Gegenteil: Die VTZ ist in dieser Hinsicht trauriger Letzter der Oberliga RPS. Die Zweibrücker lassen einfach zu viele Großchancen liegen, verspielten so bereits zwei eigentlich sicher geglaubte Siege noch in den Schlussminuten. Und aus ihrer eigentlich starken Abwehr schlägt die VTZ zu wenig Profit. Während bei anderen Teams nach Ballgewinnen im Gegenstoß die Post abgeht, tragen die Zweibrücker den Ball zu behäbig nach vorne.

Zusammengefasst: Die Luft wird dünner für die VTZ, die in der Tabelle den drittletzten Platz belegt. Damit das Team der Trainer Philip Wiese und Kai Schumann nicht noch weiter abrutscht, braucht es am Sonntag um 17 Uhr (Westpfalzhalle) im Kellerduell gegen den Vorletzten HSG Völklingen unbedingt einen Sieg. Verliert die VTZ erneut, könnte sogar Schlusslicht HSG Kastellaun/Simmern an den Zweibrückern vorbeiziehen. Dann droht ein eisiger Winter im Tabellenkeller.

Gegner Völklingen wird allerdings mit Selbstvertrauen anreisen. Der HSG um Trainer Alexander Hewener gelang zuletzt der erste Saisonsieg gegen Worms. Nach zuvor sieben Niederlagen in Serie.

Einer, der den Gegner genau kennt, ist der ehemalige Völklinger Thomas Jung, der sich Anfang 2020 der VTZ angeschlossen hat. Er weiß: „Die HSG hat eine breite Spielanlage mit guten Rückraumschützen wie Niklas Hoff und Alexander Bos (geboren: Saunus), die sie versuchen in Schusspositionen zu bekommen“. Jung hat sich in der Mannschaft der VTZ rasch etabliert. Die VTZ-Trainer Wiese und Schumann schätzen besonders seine Stärke in der Defensive und seine Variabilität. Jung kann sowohl am Kreis als auch im Rückraum eingesetzt werden.

Jung freut sich auf die Partie gegen seine alten Weggefährten. Noch heute hat er ein gutes Verhältnis zu den Hüttenstädtern, mit deren Kreisläufer Nicholas Balthasar ist er gut befreundet. „Diese Woche haben wir uns kleine Sticheleien zukommen lassen“, erzählt Jung. Aber auch mit den anderen Spielern verstehe er sich noch gut. „Ich habe ja mit fast allen zusammengespielt“, sagt der VTZ-Akteur, dem besonders die Völklinger Zeiten in der A-Jugend-Bundesliga und der Aufstieg mit der ersten Mannschaft in die Oberliga-RPS in Erinnerung geblieben sind. „Völklingen hat sich in dieser Saison definitiv mehr erhofft. Genauso wie wir“, zieht Jung Parallelen zwischen den Teams. „Sie haben in Spielen gegen starke Gegner wie Offenbach und Mundenheim gut mitgehalten, in denen es am Ende trotzdem nie gereicht hat.“

Und trotz aller schönen Erinnerungen und Verbindungen zu seinem ehemaligen Verein hofft Jung, dass eben dies auch am Sonntag der Fall sein wird. Sonst droht der VTZ ein frostiger Winter.

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