Tritt Gegner Budenheim an? Aufstieg in Liga drei auf der Platte statt am grünen Tisch

Homburg/Budenheim/Zweibrücken · Homburg oder Budenheim? Die Frage, wer in die 3. Handball-Liga aufsteigt, wird in zwei Spielen beantwortet. Unterdessen sagen die Damen des SV 64 ihre Teilnahme ab.

 Die Handballer  des TV Homburg  bereiten sich seit  Wochen auf die  Relegationsspie le vor, mit denen  der Aufsteiger ermittelt werden  soll. Gegner Budenheim tut das  nicht – obwohl er  es mittlerweile könnte. Das stößt  den Homburgern  sauer auf.

Die Handballer  des TV Homburg bereiten sich seit Wochen auf die Relegationsspie le vor, mit denen der Aufsteiger ermittelt werden soll. Gegner Budenheim tut das nicht – obwohl er es mittlerweile könnte. Das stößt den Homburgern sauer auf.

Foto: Markus Hagen

Die Verantwortlichen und die Spieler des Handball-Oberligisten TV Homburg können vorerst aufatmen. Der Aufstieg in die dritte Bundesliga wird nicht am Grünen Tisch entschieden – sondern wie vorgesehen durch zwei Aufstiegsspiele. Gegner werden, sofern sie denn antreten, die Sportfreunde Budenheim sein.

Die Entscheidung war am Freitagabend auf Anordnung des Deutschen Handball-Bundes gefallen – und ist für TVH-Handball-Abteilungsleiter Jörg Ecker das einzig logische Szenario, wie er gegenüber dem Merkur erklärte: „Der Deutsche Handballbund hatte inzwischen alle Teilnehmer zur Aufstiegsrunde in die Dritte Bundesliga zu Profivereinen erklärt und damit die Entscheidung selbst in die Hand genommen, nun die Aufsteiger sportlich zu ermitteln.“

Dass sich die Budenheimer darüber freuen, ist wohl eher unwahrscheinlich. Denn lange Zeit hatten sich die Sportfreunde geweigert an den Aufstiegsspielen teilzunehmen. Auch deshalb, da viele Spieler, so die Auskunft des Vereins, bereits in Urlaub verreist seien und deshalb nicht mehr für Training und Spielbetrieb zur Verfügung stünden.

Hinzu kam der Umstand, dass dem Verein wegen der Corona-Pandemie lange Zeit keine Halle für das Training zur Verfügung stand. Deshalb waren die beiden anberaumten Spiele bereits um 14 Tage verschoben worden – das Hinspiel in Budenheim auf den 25. Juni, das Rückspiel im Erbacher Sportzentrum zwei Tage später auf den 27. Juni.

Budenheim hatte bis zuletzt darauf gehofft, dass die Aufstiegsfrage über die Sitzliste beantwortet wird, auf der die Sportfreunde weit über dem TVH rangieren. Der Grund: Budenheim spielt schon lange in der RPS Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar; Homburg stieg erst in der vergangenen Saison in diese Spielklasse auf. Doch „die Setzliste und erst Recht eine Auslosung stand außer Frage, weil dies auch die Spielordnung nicht ermöglicht“, erklärte Ecker.

Heißt auch: Es wird gespielt werden, weshalb Budenheim nun schnellstens das Training aufnehmen muss, um in den beiden Partien gegen den TV Homburg überhaupt eine Chance zu haben. „Ich gehe nun davon aus, dass die Budenheimer ins Training starten, zumal sie sogar eine Halle vor Ort haben, die sie als anerkannter Profiverein nutzen dürfen.“

Dies gilt auch für den TV Homburg, der seit März mit einer Ausnahmegenehmigung im Erbacher Sportzentrum, in Wellesweiler sowie in St. Wendel dreimal die Woche unter strengsten Hygiene- und Corona-Maßnahmen trainieren darf. Ecker: „Wir haben schon einen Trainingsvorteil, weil wir nach der langen Pause länger dabei sind. Allerdings fehlen uns die möglichen Spielpartner für Testspiele.“ Nur Teams aus der dritten Bundesliga kämen dafür aktuell in Frage. Etwa der SV 64 Zweibrücken oder die HG Saarlouis in Frage, die aber am Wochenende ihre letzten Pokalqualifikationsspiele bestritten und damit die Saison beendeten (zum packenden Pokalfinale siehe Bericht oben).

Jörg Ecker, Trainer Mirko Schwarz und die Spieler des TV Homburg freuen sich, dass die Entscheidung um den Aufstieg zur Dritten Bundesliga, nicht am Grünen Tisch, sondern auf dem Spielfeld fallen wird. „Ich glaube, dass Budenheim zu den beiden Spielen antreten wird“, sagte Ecker. Falls die Sportfreunde nicht ins Training starten und damit auf die Aufstiegsspiele verzichten sollten, würde der TVH aufsteigen. Und das, ohne ein einziges Spiel in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bestritten zu haben.

Anders als der TVH haben die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken ihre Teilnahme an der Relegationsrunde um den Aufstieg in Liga drei zurückgenommen. „Die Prämisse für uns war, dass wir bis zum 17. Mai in der Halle mit Vollkontakt trainieren dürfen. Die Stadt Zweibrücken hat nun aber entschieden, dass das in den nächsten Wochen noch nicht gehen wird. Wir könnten erst Mitte Juni etwa mit Vollkontakt in der Halle trainieren – und das ist für uns einfach zu spät“, begründete Trainer Rüdiger Lydorf die Absage. „Wir haben fast ein ganzes Jahr kein Handball gespielt – und sollen nun innerhalb von drei Wochen eine Mannschaft für eine Qualifikation fit machen? Unter diesen Bedingungen ergibt das für uns einfach keinen Sinn. Es wäre absolut utopisch gewesen“ Am 16. Mai zogen die Verantwortlichen deshalb die Meldung für die Teilnahme an der Qualifikation fristgerecht zurück. Bislang war nur bekanntgewesen, dass Lydorf und sein Team ihre Meldung zurückziehen werden, sollte die Entscheidung am Grünen Tisch fallen.

Geplant war, dass die SV-Frauen am 11. Juni gegen die TSG Friesenheim antreten. Der Sieger sollte zwei Tage später auf den Gewinner der Begegnung zwischen der HSG Hunsrück und der FSG Arzheim/Moselweiß treffen. Dies hat sich mit dem Rückzug der SV-Damen nun erledigt.

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