Wenn es „Icke“ über den Sportplatz hallt

Zweibrücken · In vielen Sportvereinen gibt es Urgesteine und Unikate, die mit Leib und Seele dabei sind. In loser Abfolge stellt der Merkur einige von ihnen vor. Heute im ersten Teil: Marco Neubauer alias Icke, der auf über 600 Einsätze für Fußballclubs in der Region kommt.

 Meistens mit einem breiten Lächeln im Gesicht unterwegs: Marco „Icke“ Neubauer. Foto: sedi

Meistens mit einem breiten Lächeln im Gesicht unterwegs: Marco „Icke“ Neubauer. Foto: sedi

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Wer mal gegen ihn gespielt hat, vergisst ihn nicht so leicht: An Marco Neubauer, seit Jahren in den unteren Fußball-Ligen beheimatet, ist so Einiges außergewöhnlich. Das breite Grinsen ebenso wie der Stoppelschnitt; der Berliner Dialekt, der ihm schon früh den Spitznamen Icke einbrachte sowie seine kampfbetonte Spielweise. Jahrelang galt Neubauer als Prototyp des bulligen Stürmers. Erst in den letzen Runden rückte der gebürtige Ostberliner ins Mittelfeld oder gar als Innenverteidiger in die Abwehr.

Aufgrund der Bundeswehr hatte es ihn einst in die Pfalz verschlagen. "Ich konnte mir aussuchen, Dresden oder Zweibrücken - aber Dresden kannte ich schon", sagt Neubauer, den es ohnehin nicht mehr in die Großstadt zieht. In Berlin war er zuletzt vor vier Jahren. 1996 stand er zum ersten Mal auf einem Fußballplatz in dieser Gegend, und zwar in Dellfeld, dort, wo er heute noch mit seinen beiden Söhnen wohnt. Im Winter 2001 wechselte "Icke" dann zur VB Zweibrücken und erlebte dort seine schönste Zeit als Fußballer. "Das will ich nicht missen", meint Neubauer, der mit Johannes Müller und Dominik Schwarz einmal über 100 Tore in einer Saison erzielte. Müller zählt er zusammen mit Christoph Gensch auch zu den Spielern, die ihn am meisten geprägt hätten. Von der C-Klasse stieg Neubauer mit der VB innerhalb weniger Jahre bis zur Bezirksliga auf - die höchste Spielklasse, in der er je spielte. "Eigentlich habe ich alles erreicht, bin ein paar Mal Meister geworden - nur nicht Pokalsieger, da haben wir beide Endspiele verloren, bei denen ich dabei war," zieht Neubauer Bilanz. Insgesamt glaubt er auf etwa 600 Einsätze gekommen zu sein, denn: "Ich war fast nie verletzt." Tore dürften es annähernd so viele sein, denn häufig wies seine Statistik gegen Ende einer Saison mehr Treffer als Einsätze auf.

Nach den Glanzzeiten mit der VB folgte er 2008 noch mal dem Ruf seines Heimatvereins, des SV Dellfeld, und heuerte dort für eine Saison als Trainer an. Anschließend ging es zurück zur VB, ehe Neubauer 2011 beim SV Stambach landete. Dieser Verein ist ihm im Laufe der Jahre so sehr ans Herz gewachsen, dass er nach einem kurzen Intermezzo beim SC Winterbach jetzt wieder zurück dahin wechselt - denn mit ansehen, wie Stambach absteigt, mag "Icke" nicht. Mit 43 Jahren will er auch noch lange nicht ans Aufhören denken. Übrigens - als seinen härtesten Gegenspieler hat Marco Neubauer Roman Trzecianowski vom FC Höheischweiler in Erinnerung. Trotzdem sagt er: "Mit dem habe ich mich aber privat sehr gut verstanden."

Der Pfälzische Merkur ist auf der Suche nach sportlichen Urgesteinen und Unikaten. Gibt es auch in Ihrem Verein - ganz gleich ob im Fußball oder einer anderen Sportart - jemanden, der in diese Kategorie passt und dringend einmal vorgestellt werden sollte? Dann melden Sie sich in der Merkur-Redaktion, Hauptstraße 66 in Zweibrücken , unter der Telefonnummer (0 63 32) 80 00 50 oder per E-mail: merkur@pm-zw.de.

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