Vorgeschmack auf die Playoffs

Zweibrücken · Dreimal sind der EHC Zweibrücken und Schwenningen in der Hauptrunde aufeinandergetroffen, dreimal hieß der Sieger Schwenningen. Um diesen Bann zu durchbrechen, muss sich Trainer Martin Deßloch etwas einfallen lassen. Denn auch in den Playoff-Halbfinalspielen droht den Hornets ein Duell mit den Fire Wings.

 Eiskalt vor dem Tor präsentierte sich Schwenningen am Sonntagabend in Zweibrücken. Hier lässt Christopher Kohn (rechts) EHC-Torwart Steven Teucke beim 2:2 keine Chance. Foto: Marco Wille

Eiskalt vor dem Tor präsentierte sich Schwenningen am Sonntagabend in Zweibrücken. Hier lässt Christopher Kohn (rechts) EHC-Torwart Steven Teucke beim 2:2 keine Chance. Foto: Marco Wille

Foto: Marco Wille

Der Schwenninger ERC bleibt in dieser Saison der Angstgegner der Hornets. Auch im dritten Versuch musste sich der EHCZ dem Tabellenzweiten geschlagen geben. In einer rassigen, temporeichen Partie unterlag das Team von Trainer Martin Deßloch am Sonntagabend mit 2:4 (2:2/0:1/0:1). Für den 40-Jährigen war es die erste Niederlage, seit er im Dezember das Amt von Richard Drewniak übernommen hatte.

Dabei legten die Hornets einen Blitzstart hin. Nach gerade einmal 41 Sekunden reagierte Benedikt Peters am schnellsten und drückte einen Abpraller zum 1:0 über die Linie. Die Fire Wings, die mit lediglich zwei Sturmreihen angereist waren, zeigten sich davon allerdings unbeeindruckt. Keine drei Minuten später konterte Zach Fridella die Gastgeber aus und markierte den Ausgleich. Der EHCZ hatte danach weiter die besseren Chancen, vor dem Kasten von ERC-Goalie Fabian Hoppe versagten den Stürmern aber häufig die Nerven. Kopfschüttelnd zeigte Deßloch nach dem Spiel auf die Torschussstatistik. Die zählte 62 Versuche für die Hornets, nur halb so viele auf Schwenninger Seite. "Bei uns hat heute vor dem Tor das Glück gefehlt. Ansonsten kann ich den Jungs wenig vorwerfen", bilanzierte der Zweibrücker Coach anschließend. Allerdings räumte er auch ein, dass seine Mannschaft "noch deutlich Luft nach oben hat". Beim erneuten Führungstreffer durch Ryan McDonald (9.) stellten die Hornets auch ihre spielerische Klasse unter Beweis. Ein feines Zuspiel von Maximilian Dörr veredelte der US-Amerikaner zum 2:1. Schwenningen blieb dagegen effizient bei Kontern. Nach einem Puckverlust im Aufbau erzielte Christopher Kohn noch im ersten Abschnitt den 2:2-Ausgleich.

Wer gehofft haben sollte, dass den dünn besetzten Schwenningern mit fortschreitender Spieldauer die Puste ausgehen würde, sah sich getäuscht. "Der Sieg heute war ein Sieg des Einsatzes und des Willens. Bei unserer Personalsituation war es klar, dass es kein schönes Spiel werden würde. Schließlich haben uns sechs, sieben Stammspieler gefehlt", fasste ein sichtlich zufriedener Gästetrainer Kevin Apelt die 60 Minuten zusammen.

Bei den Hornets riss nach dem Wechsel der Faden. Passfehler und ungenaue Torabschlüsse schlichen sich in das Spiel. Schwenningen dagegen blieb seiner defensiven Linie treu und belohnte sich dafür. In Unterzahl gelang Fridella (28.) der einzige Treffer des zweiten Drittels. Kohns geblockter Schuss landete beim Ami, der sich gegen Zweibrückens Torwart Steven Teucke die Ecke aussuchen konnte.

Mit wütenden Angriffen starteten die Hausherren in den Schlussabschnitt. Im Minutentakt boten sich Chancen zum Ausgleich. Ein abgefälschter Schlagschuss von Marc Lingenfelser (46.) prallte an die Querlatte, wenig später scheiterte zunächst Peters an Torwart Hoppe, dann vergaben McDonald und Tomas Vodicka freistehend. Schwenningen schaffte es in dieser Phase kaum noch, für Entlastung zu sorgen und wurde von den Hornets in der eigenen Hälfte festgenagelt. Bis in die Schlussminute rannten die Zweibrücker Spieler unermüdlich an. Nach einem Stockschlag von Hoppe und der daraus resultierenden Strafzeit gegen Schwenningen wurde es in der Schlussminute richtig dramatisch: Trainer Martin Deßloch tauschte seinen Torhüter gegen einen sechsten Feldspieler, um mit doppelter Überzahl das Penaltyschießen irgendwie zu erzwingen. Das Risiko wurde nicht belohnt. Zach Fridella eroberte die Scheibe im eigenen Drittel und schob ins leere EHC-Tor zum 2:4-Endstand ein. "Wir wollen in den Playoffs unbedingt Heimrecht haben, deshalb ist dieser Erfolg für uns besonders wichtig", betonte Apelt mit Blick auf die Tabelle. "Zweibrücken hat drei richtig starke Offensivreihen. Das werden interessante Paarungen, in denen beide Teams noch eine Schippe drauflegen werden." Nach derzeitigem Stand würden beide Teams in der ersten Runde wieder aufeinandertreffen. Dann hätte Schwenningen als Tabellenzweiter allerdings den Heimvorteil, falls es zu einem Entscheidungsspiel kommen sollte.

Bereits am kommenden Freitag, 20 Uhr, steht für den EHCZ das nächste Hauptrundenspiel an. Dann geht es für Martin Deßloch und seine Truppe zum Spitzenreiter nach Heilbronn. Die letzte Partie vor den Playoffs bestreiten die Hornets am 21. Februar gegen den Tabellenletzten EHC Freiburg 1b.

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Auf einen BlickEHCZ: Teucke, Kappes (n.e.) im Tor - Hellmann, Essig, Brüstle, Hartfelder, Wendland, Voltz - Vodicka, Wolf, Srnka, Lingenfelser, Dörr, Peters, McDonald, Neumann, Klein, Bachstein.Tore: 1:0 Peters (1.), 1:1 Fridella (4.), 2:1 McDonald (9.), 2:2 Kohn (13.), 2:3 Fridella (28.), 2:4 Fridella (60.).Strafzeiten: 14 min. - 12+10 min.Zuschauer: 926. maw

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