Starke Pferde beweisen Geschick

Zweibrücken · Einen außergewöhnlichen Wettkampf erlebten die Zuschauer am Wochenende bei den Zweibrücker Pferdetagen auf der Rennwiese. Im Holzrücken wurde den Pferden ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Gehorsam abverlangt.

 Der Sieger im Holzrücken: Robin Mussel vom RFV Kaiserslautern-Land mit seinem Pferd Cera. Foto: Cordula von Waldow

Der Sieger im Holzrücken: Robin Mussel vom RFV Kaiserslautern-Land mit seinem Pferd Cera. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

"Schritt" - vorsichtig setzt das Pferd einen Fuß und wartet auf das nächste Kommando. "Schritt" (vorwärts) oder "zurück" dirigieren die Pferdesportler in der außergewöhnlichen Disziplin "Holzrück-Wettbewerb" ihre Pferde so durch einen Hindernisparcours, wie es die Pferdefuhrleute mit ihren Arbeitspferden im Wald handhaben. Ein großes, interessiertes Laien-Publikum rund um den Turnierplatz auf der Zweibrücker Rennwiese ließ sich von Urgestein August Mayer per Funkmikro erklären, welche Herausforderungen das Pferde und sein Leinenführer in den 13, den Anforderungen der Natur entlehnten Hindernissen, gerade leisteten. Zehn Sekunden unbeweglich stehen zwischen zwei sensiblen Stangen etwa, ist für viele Pferde langweilig.

Die besonderen Herausforderungen jedoch bestanden darin, den 6,50 Meter langen, schweren Baumstamm, passgenau in eine Kerbe zu ziehen oder ihn "aufzupoltern", quasi zu stapeln - ihn parallel so auf zwei nebeneinander liegende Baumstämme zu ziehen, dass er komplett draufzuliegen kommt. Gelassen unter einem großen Schirm zwischen einer Biertischgarnitur hindurch fahren oder den Stamm aus einer Wendung zwischen zwei Schweineställen herzuziehen, schien da fast die einfachere Übung. Um den Pfalzmeistertitel zu erringen, mussten die drei Besten anschließend noch einmal durch die eher unkomplizierten Hindernisse um den Sieg stechen. Während Titelverteidiger Heinrich Fasbender aus Weisenheim mit Nicky im ersten Durchlauf wertvolle Zeit verschenkte, hielten Robin Mussel und Cera beide Male "drauf". Zum ersten Mal in seiner Karriere als Holzrücker gewann der 18-Jährige für Kaiserslautern-Land den Titel. Beständig animiert, in williger Gelassenheit, bewältigte die Freiberger-Stute den Parcours, auch unbeeindruckt von den vielen Zuschauern, die am Sonntagnachmittag das Viereck säumten. Bronze gewann Bernd Bruckner aus Dörrmoschel mit seinem Spanier Jupp. Knapp das Stechen und damit das Treppchen versäumte Esther Dinger vom gastgebenden Verein. "Crisous und ich haben heute gerade bei unseren eigentlichen Stärken viel Zeit verloren", stellt sie fest. "War nicht unser Tag."

Am Vormittag veranstaltete der Verein einen gelungenen WBO-Wettbewerb, um auch Nachwuchsfahrer an den Turniersport heranzuführen. Besonders freute sich der Verein für Pferdefahrsport, dass auch nach Ende der Prüfung noch viele Gäste das Bewirtungsangebot nutzten - eine finanzielle Grundlage für das nächste Turnier.

Zum Thema:

Auf einen BlickPfalzmeisterschaft Holzrücken:Ergebnisse inklusive Stechen: 1. Robin Mussel (FSV Kaisersl.-Land) mit Cera (10,07*), 2. Heinrich Fasbender (Weisenheim) mit Nicky (10,54*), 3. Bernd Bruckner (Dörrmoschel) mit Jupp (10,59*), 4. Esther Dinger (PFS Westpf.) mit Crisous (8,58). cvw

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort