Sonntagsschuss mitten ins SVN-Herz

Karbach/Zweibrücken · Der SVN wartet weiter auf den ersten Punkt in dieser Oberliga-Saison. Auch im fünften Anlauf mussten die Niederauerbacher das Feld als Verlierer räumen. Beim FC Karbach unterlag man wie schon am Wochenende in Mehring knapp mit 0:1 (0:1).

 Ratlose Gesichter bei Sorin Radu (links) und sein Co-Trainer Cedric Friedmann. Auch bei Aufsteiger Karbach gab es für den SVN Zweibrücken wieder nichts zu holen. Foto: Martin Wittenmeier

Ratlose Gesichter bei Sorin Radu (links) und sein Co-Trainer Cedric Friedmann. Auch bei Aufsteiger Karbach gab es für den SVN Zweibrücken wieder nichts zu holen. Foto: Martin Wittenmeier

Foto: Martin Wittenmeier

Die fast 700 Zuschauer in Karbach trauten gestern Abend ihren Augen nicht. Nicht der Tabellenfünfte bestimmte das Geschehen, es waren die punktlosen Gäste aus Zweibrücken, die nach dem Wechsel Angriff um Angriff vortrugen. "Wir haben in der zweiten Halbzeit zum ersten Mal richtig Fußball gespielt", freute sich SVN-Trainer Sorin Radu, nur um dann gleich mit den ersten 45 Minuten zu hadern. "Das war nix, da haben wir viel zu wenig nach vorne getan."

Der Aufsteiger aus dem Hunsrück begann schwungvoll, kam aber nur selten zu echten Torgelegenheiten. Und so musste ein Kunstschuss von Thomas Klasen her, um das Spiel zu entscheiden. Karbachs Stürmer fasste sich aus fast 40 Metern ein Herz und überraschte damit Philipp Rommelfanger in Zweibrücker Tor. "Philipp hat etwas weit vor dem Kasten gestanden, aber der Schuss hat genau gepasst. Das war ein Nackenschlag für uns", sagte Radu.

Nach einer deftigen Pausenansprache und einer mutigeren Ausrichtung mit zwei Stürmern zeigte der SVN danach seine beste Saisonleistung. Gleich zweimal rettete der Pfosten für Karbach: Zuerst scheiterte Ralph Smith (65.) mit seinem strammen Schuss, fünf Minuten später hatte Abdallah Massandouno mit einem Kopfball kein Glück, und auch Ryan Asare-Bediako blieb im Duell gegen Karbachs Towart Florian Bauer zweiter Sieger. Die Gastgeber igelten sich komplett ein und schafften es auch nicht mehr, für Entlastung zu sorgen. In der Schlussphase warf der Tabellenletzte alles nach vorne, erarbeitete sich fast ein halbes Dutzend Ecken. "Die Jungs haben alles probiert, ich kann ihnen überhaupt nichts vorwerfen, nur der Ball wollte nicht ins Tor. Aber wer dieses Spiel heute gesehen hat, weiß, dass unsere Zeit kommen wird", schöpft Radu trotz der knappen Niederlage Hoffnung, bald etwas Zählbares einfahren zu kommen. Möglichst schon am Samstag gegen Pfeddersheim.

Spielbetrieb in Neunkirchen ist bis Ende des Jahres gesichert

Seit gestern Abend steht fest: Borussia Neunkirchen wird vorerst weiter in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar spielen. Ursprünglich wollte Insolvenzverwalter Marc Herbert den Spielern in einer Sitzung mitteilen, dass er ihre Gehälter über den 31. August hinaus nicht zahlen kann. Gerade noch rechtzeitig wurden vom Vorstand aber Bürgschaften für diese Zahlungen und ein Schreiben, das Herbert von der persönlichen Haftbarkeit befreit, vorgelegt. Andernfalls wäre der Insolvenzverwalter nach Paragraph 60 und 61 der Insolvenzordnung bis zum 31. Dezember mit monatlich etwa 30 000 Euro persönlich haftbar gewesen. Alle Spieler hätten dann gemäß Vereinbarung mit Herbert einen Auflösungsvertrag unterzeichnen und den Verein bis zum 31. August verlassen können. Die Mannschaft von Trainer Michael Petry bleibt vorerst bis Ende Dezember zusammen. Wie es danach aussieht, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.

Die nicht öffentliche Sitzung wurde kurzfristig an einen unbekannten Ort verlegt. Nach der 0:1-Niederlage gegen den TuS Koblenz am Dienstagabend wurde Herbert von Borussia-Anhängern beschimpft und beleidigt. Zuvor hatte der Verein spontan und ohne Rücksprache mit Herbert eine Stellungnahme des Insolvenzverwalters zur aktuellen Situation angekündigt.

Jetzt hat es auch Jägersburg erwischt

FSV muss im Heimspiel gegen Völklingen seine erste Saisonpleite hinnehmen

Der Höhenflug des FSV Jägersburg ist erst einmal gestoppt. Gestern Abend kassierte das Team von Trainer Marco Emich im Saarderby gegen Röchling Völklingen eine 1:2-Heimniederlage.

Im fünften Spiel der Saison hat es Aufsteiger FSV Jägersburg erwischt. Mit 1:2 musste sich der FSV vor 300 Zuschauern gegen den SV Röchling Völklingen geschlagen geben. Für das Team von Trainer Marco Emich war es die erste Saisonniederlage.

Den besseren Start in das Spiel hatte der Gastgeber aus Jägersburg. Vier Minuten waren erst gespielt, als Daniel Dahl aus 15 Metern flach abzog und die Kugel zum 1:0 in den Maschen des Völklinger Tores landete. Völklingen erhöhte den Druck, doch auch diesmal ließ die Defensive der Jägersburger nicht viel zu. Nach einer Möglichkeit durch Murat Adigüzel hätte Daniel Dahl auf 2:0 (28.) erhöhen können. Aber er zögerte aus 18 Metern zu lange mit dem Abschluss. Fünf Minuten vor der Halbzeit hatten die Gastgeber Glück, als nach einem Eckball Frederik Ehrmann einen Kopfball von Rouven Weber noch von der Torlinie holte. Jägersburg verpasste es, in der ersten Viertelstunde nach der Pause die Partie zu entscheiden. Zunächst vergab Ehrmann, als er nach einem Alleingang den Ball neben das Tor der Völklinger schoss (55.). Drei Minuten später war es wiederum Ehrmann, der den Ball knapp vorbei setzte. Völklingen erhöhte den Druck und glich aus. Nachdem Adigüzel (71.) den Innenpfosten des FSV-Tores traf, staubte Pascal Steletta zum 1:1 ab. Drei Minuten später brachte Adigüzel die Gäste auf die Siegerstraße.

Jägersburg bemühte sich zwar, hatte durch Dahl und Ehrmann noch zwei Standardchancen, aber Völklingen brachte den knappen Sieg über die Zeit. FSV-Sportvorsitzender Werner Finken: "Der Sieg für Völklingen war etwas glücklich, aber nicht unverdient."

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